From Business to Being

WIE WOLLEN WIR LEBEN UND ARBEITEN?

Die Geschichte dreier Führungskräfte, die sich auf die Suche nach Wegen aus dem "Hamsterrad des Getriebenseins" gemacht haben. Einfühlsam und ohne Tabus gewährt die Dokumentation tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der sonst so abgeriegelten Welt der Business-Leader.

Aus dem Hamsterrad des Kapitalismus zu entkommen, ist der Wunsch einer zunehmend großen Anzahl von Menschen. Den ständigen Druck, mehr zu verdienen, mehr zu arbeiten, mehr zu produzieren, halten immer mehr Menschen nicht aus und wünschen sich eine Entschleunigung ihres Berufsalltags. Was nicht nur der individuellen Gesundheit zu gute kommen würde, sondern auch aus rein wirtschaftlicher Hinsicht sinnvoll erscheint: Rund 79 Millionen Fehltage gibt es inzwischen jedes Jahr in Deutschland, was Kosten durch Arbeitszeitverluste in Höhe von rund 23 Milliarden Euro verursacht. Burnouts, Depressionen, frühe Verrentungen sind zunehmend gravierende Probleme, die viele Unternehmen inzwischen aktiv zu bekämpfen suchen. Die Drogeriekette dm etwa hat es sich auf die Fahnen geschrieben, ihre Mitarbeiter zu mehr Eigenverantwortung anzutreiben, zu mehr Bewusstsein für die eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Götz Werner, der Gründer der Drogeriekette, setzt sich sogar für das zunehmend diskutierte Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens ein, das zumindest in der Theorie dabei helfen könnte, Druck vom kapitalistischen Kessel zu nehmen. Während hier versucht wird, innerhalb eines großen Unternehmens Änderungen vorzunehmen, ist der ehemals bei Lehmann Brothers tätige Unternehmensberater Rudolf Wötzel einen anderen, sicherlich sehr speziellen und nicht repräsentativen Weg gegangen: Er hat zum Hüttenwirt in den Alpen umgeschult und versucht das Leben ruhiger anzugehen, als er es in seinem früheren Leben getan hat. Wie so viele andere Personen, die zu Wort kommen, spielt auch für Wötzel die Meditation eine große Rolle.

Vom Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn, bis zum Quantenphysiker Arthur Zajonc stellen Henigin und Wildgruber Menschen vor, die seit langen durch die Meditation zu größerer Ausgeglichenheit finden. Im Moment leben, sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren ist sehr vereinfacht das Konzept der Meditation, also alle Gedanken an Vergangenheit und Zukunft, an das, was man anders hätte tun können und das, was man zu tun gedenkt, möglichst auszuschalten.

Dokumentarfilm
Deutschland 2016
Regie: Hanna Henigin, Julian Wildgruber
89 Minuten

Bild

Spielzeiten: