Radiance

Eine Hörfilm-Autorin und ein Fotograf mit schwindendem Augenlicht kommen sich näher und entdecken eine strahlende Welt, die für die Autorin bislang unsichtbar war. Feinfühliges und bildgewaltiges Drama

Autorin Misako Ozaki (Ayame Misaki) schreibt für die Blinden: Ihre Aufgabe ist es, Hörfassungen von Kinofilmen zu verfassen. Sie gibt sich viel Mühe bei ihrer Arbeit, konnte aber bisher nicht voll überzeugen. Misakos erster Versuch wurde von einem Testpublikum als zu wortreich kritisiert, der zweite wiederum als zu kurz. Nach einer Vorführung lernt sie den schroffen Masaya Nakamori (Masatoshi Nagase) kennen, einen Fotografen, der langsam sein Augenlicht verliert. Die beiden geraten aneinander, denn er findet ihre Arbeit zu subjektiv und sie stört, wie unverblümt er ist. Bald aber ist da Anziehung, wo vorher nur Ablehnung war. Misako und Masaya kommen sich näher und versuchen, ihren seelischen Ballast abzuwerfen: Misako vermisst ihren verstorbenen Vater und ihre demente Mutter, Masaya muss verarbeiten, dass seine Ex-Frau bald wieder heiraten wird.

Die japanische Filmemacherin Naomi Kawase („Kirschblüten und rote Bohnen“, „AN“, „Still the Water“) kann mit insgesamt neun Filmen, die seit 1997 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden, auf eine beeindruckende internationale Präsenz zurückblicken. Auch in diesem Jahr war sie mit ihrem neuesten Filmkunstwerk wieder in den offiziellen Wettbewerb eingeladen. Ihr bildgewaltiges, poetisches Drama „Radiance“ sorgte an der Croisette für große Aufmerksamkeit und Presseresonanz.

Japan 2017
Drehbuch, Regie: Naomi Kawase
Darsteller/innen: Ayame Misaki, Masatoshi Nagase, Tatsuya Fuji, Mantarô Koichi, Noémie Nakai, Kazuko Shirakawa
101 Minuten

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