Wer war Hitler

Nicht erst seit Hitlers Tod wurde zahllos versucht, sich dem Mann aus Braunau in Oberösterreich anzunähern und das „Phänomen“ Adolf Hitler zu erklären. So aber ist seine Biografie noch nie erzählt worden: In dem Dokumentarfilm „Wer war Hitler?“ kommen neben knappen Verortungen durch eine Sprecherin ausschließlich Zeitgenossen und Hitler selbst zu Wort: keine Interviews, kein Reenactment, keine Erklärgrafiken und technischen Spielereien. Die Aussagen aus Tagebüchern, Briefen, Reden und Autobiographien werden mit neuem, vielfach unveröffentlichtem Archivmaterial montiert. Hitlers Leben und Wirken spiegelt sich so auf einmalige Weise im Gesellschaftsbild der Jahre 1889 bis 1945.

Regisseur Hermann Pölking über seinen Film: „Ich bin Jahrgang 1954. Mein erstes bewusst zur Kenntnis genommenes Geschichtsereignis ist die Radioberichterstattung vom Mauerbau in Berlin im August 1961. Aus dieser akustischen Erinnerung dringen als Fetzen immer wieder die Stimmen des Vaters, des Onkels und Grosonkels, die in den Zigarrenqualm der heftigen Männerdiskussionen jener Jahre den Namen eines „Hitler“ schleudern. Mein Vater war sieben Jahre Obergefreiter in Hitlers Krieg, mein Grosonkel Heinrich hatte sich als eigentlich streng katholischer Gerichtsvollzieher Hitler 1933 an die Macht gewünscht – und sich diesen Fehler zeitlebens nicht verziehen. Mein noch jugendlicher Onkel Wilfried studierte in West-Berlin und wusste mir, dem damals Siebenjährigen, Genaueres zu berichten. Und mehrmals im Jahr lieferte Rudolf Augsteins „Spiegel“, den ich schon mit zwölf Jahren las, Titelgeschichten zum Thema. Seit mehr als 50 Jahren beschäftigt mich nun Adolf Hitler. Ich bin in diesem Jahr 63 Jahre alt geworden. Nach 40 Jahren Lektüre zur mitteleuropäischen Geschichte aus geschriebenen Quellen, 18 Jahren intensiver Arbeit im Dickicht filmischer Archive und einem filmdokumentarischen Tour d’Horizon durch die Alltagskultur des letzten Jahrhunderts fühlte ich mich der filmemacherischen Aufgabe gewachsen, mich der Frage "Wer war Adolf Hitler?" zu stellen.“

Dokumentation/Deutschland 2017
Regie: Hermann Pölking
Laufzeit: 196 Minuten (Kinofassung)
ab 12 Jahren

Bild

Spielzeiten: