Score – Eine Geschichte der Filmmusik



Was Sie schon immer über Filmmusik wissen wollten: Statt drögem Wikipedia-Eintrag bietet diese Doku einen kurzweiligen Einblick in das Soundtrack-Geschäft. Mit aufschlussreichen Interviews, hübschen Anekdoten sowie einer eindrucksvollen Best-of-Parade berühmter Film-Ausschnitte. Da Capo!

„Spinnst du? Das ist ein ernster Film!“ meckert Steven Spielberg, als ihm John Williams seinen ersten Score-Vorschlag zu „Der Weiße Hai“ unterbreitet. Natürlich erkennt das Regie-Genie schnell die Qualität dieses musikalischen „ba-dam! ba-dam! ba-dam!“-Entwurfs seines nicht minder genialen Komponisten. Etwas unscharf sind jene Archivaufnahmen von diesem Gespräch, gleichwohl ein vergnüglich eindrucksvolles Zeitdokument. Später wird der junge Spielberg im altbackenen Zopfmotiv-Strickpullover mit Williams am Klavier noch vergnügt die berühmte „E.T.“-Melodie pfeifen, derweil der Film-Projektor dazu rattert - näher kann man am Objekt der dokumentarischen Begierde nicht sein! Die Doku von Matt Schrader versammelt das Who-is-Who der Soundtrack-Schöpfer. Zu den klingenden Namen der Klang-Koryphäen gehören Hans Zimmer, Quincy Jones, Rachel Portman, Howard Shore, John Barry, Moby, Quincy Jones, Alexandre Desplat oder Danny Elfman. Sie plaudern aktuell oder in Archivaufnahmen entspannt über ihre Arbeit, aber auch über ihre Ängste vor dem leeren Notenblatt. Dazu gibt es Auskünfte von Studio-Managern, Filmhistorikern und sogar eine Neurowissenschaftlerin versucht dem Phänomen der Filmmusik auf die Spur zu kommen.

Mit einem cleveren Auftakt wird die Macht der Kino-Klänge eindrucksvoll vorgeführt: Schwarzes Bild und dann ertönt Bill Contis „Rocky“-Thema. „Wenn ‚Rocky’ erklingt, weiß jeder im Publikum sofort, was Sache ist!“, erläutert ein Experte. „Musik ist die Seele des Films“, schwärmt ein anderer. An akustischen Wiedererkennungseffekten herrscht kein Mangel in dieser Doku. Natürlich darf in dieser Best-of-Parade auch „Indiana Jones“ nicht fehlen: „Das ist eine ganz einfache Notensequenz“, erklärt Komponist John Williams. „Aber ich habe sehr lange an diesem musikalischen Satzbau getüftelt, bis es so und nicht anders klingen musste.“ Wie entsteht aus den ersten Noten langsam der fertige Score? Was passiert bei den Aufnahmen mit den großen Orchestern? Welche Rolle haben die wiederkehrenden Motive, die helfen, der Story zu folgen? Der enormen Bedeutung des Soundtracks zollt James Cameron größten Respekt: „Jede andere Arbeit war umsonst, wenn die Musik nicht stimmt.“ zieht der Regisseur Bilanz. Ihm bleibt zum Abspann auch die Ehrung für den verstorbenen James Horner vorbehalten - mit einer wunderbaren Anekdote, wie verblüffend banal es zur berühmten Melodie von „Titanic“ kam.


Land/Jahr: USA 2017
Regie: Matt Schrader
Darsteller: David Newman, Hans Zimmer, Howard Shore, John Barry, Moby, Quincy Jones, Danny Elfman
93 Minuten
ab 12 Jahren

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