Zeit für Utopien - Wir machen es anders

Die Marktwirtschaft hat den Industriestaaten Wohlstand gebracht – auf Kosten der Natur, anderer Kontinente und mit wachsender Ungleichheit. Doch gibt es überhaupt funktionierende Alternativen, die unseren Lebensstandard annährend halten können?

Nachhaltigkeit ist das Schlagwort unserer Zeit. Wenn man das Wort ernst nimmt, steht es für Umdenken und Handeln – weg von der Geiz-ist-geil-Mentalität, weg von der Wegwerfgesellschaft und der Profitmaximierung. „Zeit für Utopien“ zeigt lebensbejahende, positive Beispiele, wie wir mit Ideen und Gemeinschaftssinn viel erreichen können. So können 1,5 Millionen Menschen ausschließlich mit regionaler, frischer Biokost versorgt werden und urbanes Wohnen ist mit einem Bruchteil jener Energiemenge möglich, wie sie derzeit durchschnittlich pro Kopf verbraucht wird. Ein Smartphone kann auch fair produziert werden und eine ehemals dem Großkonzern Unilever gehörende Teefabrik funktioniert nun sehr gut in Selbstverwaltung. „Zeit für Utopien“ ist eine inspirierende filmische Entdeckungsreise zu den EinsteigerInnen in eine neue Gesellschaft.

Doch wenn man die Welt retten, sie zumindest ein bisschen besser machen will, dann reicht es eben nicht aus, einfach ein wenig anders zu konsumieren, einfach den einen Konsum durch einen anderen zu ersetzen, dann ist es vielleicht endlich an der Zeit, tatsächlich weniger zu konsumieren. Ob solche hehren Vorsätze Massentauglichkeit besitzen ist stets die Frage, die bei engagierten Dokumentationen wie dieser mitschwingt. Manches Mal hat man da das Gefühl, als würden Filmemacher allzu naiv an ihr Thema herangehen und glauben, dass Lösungen, die für eine kleine Gruppe Menschen funktioniert, die sich freiwillig zu einem Schritt zusammengeschlossen haben, auch auf Millionenstädte anwendbar sind. Die Reflektierenden dieser Aufklärungsfilme - und Karl Langbeins Film darf man dazu zählen - nehmen eine andere Haltung ein. Sie zeigen Projekte auf, deuten Möglichkeiten an, wie das Konsumverhalten verändert werden kann, tun aber nie so, als hätten sie Lösungen für sämtliche Probleme der Welt.

Dokumentarfilm
Österreich 2018
Regie: Kurt Langbein
98 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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