Itzhak Perlman – Ein Leben für die Musik



Der weltberühmte Violinvirtuose führt gutgelaunt durch sein Biopic, das Dank des charmanten Protagonisten und seiner Leidenschaft für die Musik zu einem unterhaltsamen Kinoerlebnis wird.

Alison Chernick begleitet den Vollblutmusiker fast ein ganzes Jahr um die halbe Welt. Im Vordergrund steht dabei das Hier und Jetzt, denn Itzhak Perlman gibt nach wie vor Konzerte und engagiert sich zusätzlich vielfältig als Musikpädagoge und in Sozialprojekten. Doch es bleibt auch genügend Zeit für den Blick in die Vergangenheit: Seine Kindheit in Tel Aviv, sein frühes musikalisches Talent, die Polio-Erkrankung mit vier Jahren, der Umzug nach New York und die ersten großen Auftritte, der Karrierestart und die Familiengründung … So wie der schwer körperbehinderte Virtuose sein Leben dirigiert, so meistert er auch diesen Film. Und schnell ist zu merken: Dieser Künstler ist ein echtes kommunikatives Multitalent, überall beliebt und überall gefragt.

Sehr leicht, oft regelrecht vergnüglich präsentiert Itzhak Perlman seine Geschichte, manchmal mit schönem Galgenhumor, aber meist einfach sehr liebenswürdig. Er erzählt so lebhaft und lebendig, dass zusätzlich weder ein Kommentar noch eine Moderation notwendig sind, worauf Alison Chernick auch folgerichtig verzichtet hat. Sie zeigt den abwechslungsreichen Alltag des Künstlers, der offenbar überall auf der Welt zu Hause ist. Das Publikum begleitet ihn zum Geigen-Check in der Violinen-Werkstatt, aber auch zu öffentlichen Veranstaltungen. Itzhak Perlman ist ein großer Baseball-Fan, sein Lieblingsverein sind die New York Mets. Die Kamera ist dabei, wenn Itzhak Perlman mit seinem Freund Alan Alda kocht und diskutiert – der Schauspieler erkrankte als Kind ebenfalls an Polio. Ebenfalls eine wichtige Rolle im Leben wie im Film spielt Itzhak Perlmans Frau Toby, mit der er vor 2017 Goldene Hochzeit feiern durfte. Sie verliebte sich in den 17-Jährigen bei einem seiner Konzerte, ging in seine Garderobe, stellte sich vor und machte ihm spontan einen Heiratsantrag … Wer ihn spielen hört, wird sie sofort verstehen.

Dokumentarfilm
USA 2018
Regie und Buch: Alison Chernick
Kamera: Chris Dapkins, Christopher Gallo, Daniel Kedem, Mikko Timonen
83 Minuten
ohne Altersbeschränkung

Bild

Spielzeiten: