Astrid

Biopic über die berühmteste Kinder- und Jugendschriftstellerin der Welt: Astrid Lindgren. Ein wunderschöner Film mit einer Heldin, die sich nicht unterkriegen lässt. Allerbestes skandinavisches Erzählkino.

Astrid wächst als Tochter einer streng protestantischen Familie im südschwedischen Vimmerby auf und ist zunächst vor allem mit dem Jungsein beschäftigt. Sie hat für die damalige Zeit – Anfang der 20er Jahre – viele Freiheiten, ist mutig, blitzgescheit und optimistisch, dabei alles andere als mädchenhaft – ein ziemlich temperamentvoller Wirbelwind. Mit 17, nach der Schule, erhält Astrid einen Job als Mädchen für alles in der Zeitungsredaktion des benachbarten Städtchens, und das bedeutet den Abschied aus dem Bullerbü-Land ihrer Kindheit. Endlich ein Hauch von Unabhängigkeit! Ihr Chef Reinhold Blomberg erkennt das erwachende Talent und lässt sie Reportagen schreiben. Astrid stürzt sich voller Begeisterung auf die Arbeit und bald darauf genauso begeistert in die Liebe zu Blomberg, der ebenfalls ein Freigeist ist, allerdings einer von der verheirateten Sorte. Astrid wird schwanger...

Astrid Lindgren, wie sie wurde, was sie war: Der Film von Pernille Fischer Christensen ist alles andere als eine typische Künstlerbiographie. Hier geht es deutlich handfester und realistischer zu. Das Drehbuch reduziert den Menschen Astrid Lindgren nicht auf ihre Bücher oder Geschichten, sondern lässt diese faszinierende Frau und ihre Zeit lebendig werden, mit allen Problemen und Hindernissen, die ihr in den Weg gelegt wurden oder die sie sich selbst geschaffen hat, je nach Standpunkt. Vieles an diesem Film ist ganz besonders und ganz besonders gut: Wie es Pernille Fischer Christensen gelingt, die Stimmung und Atmosphäre der 20er Jahre einzufangen, die Kostüme, die in meist sanften Farben gehalten sind, herrliche Landschaftsbilder und die eindrücklichen Szenen von Astrids Leben in Angst und Armut. Vor allem anderen aber ist es Alba August, die unfassbar gut und einfühlsam die junge Astrid spielt. Sie ist das übermütige Kind, die einsame Frau, die wartende Geliebte, die glückselige und die verzweifelte Mutter – manchmal alles gleichzeitig, aber immer mit faszinierender Leichtigkeit und großer schauspielerischer Intelligenz.

Schweden, Dänemark 2018
Regie: Pernille Fischer Christensen
Darsteller: Alba August, Trine Dyrholm, Magnus Krepper
123 Minuten
ab 6 Jahren

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