Vorhang auf für Cyrano



Die Entstehungsgeschichte des „Cyrano de Bergerac“ als prächtig ausgestatteter, sehr vergnüglicher Film ganz im Stil von „Shakespeare in Love“

Sein letztes Stück war ein monumentaler Flop, nun jedoch versucht Edmond Rostand den bekannten Schauspieler Conston Coquelin für ein neues Stück zu begeistern. Nur hat Rostand noch gar keine Idee, die über die hinausgehen würde, dass die Hauptfigur ein Mann mit deformiertem Gesicht, aber ein echter Haudegen ist. Rostand ist jedoch gut im Improvisieren und kann Coquelin von seiner Idee überzeugen. Der hat ohnehin Bedarf, da sein jüngstes Stück vorzeitig abgesetzt wurde. Entsprechend bleiben nur wenige Wochen, um „Cyrano de Bergerac“ zu schreiben und auch auf die Bühne zu bringen. Aber nach wie vor sucht Rostand nach Inspiration, die er schließlich um sich herum findet – bei seinem Freund Volny, für den er den romantischen Einflüsterer geben muss, damit der bei seiner angebeteten Jeanne landen kann.

Irrungen und Wirrungen sind vorprogrammiert, während im Theater das Chaos herrscht, Widrigkeiten und Hindernisse sich häufen, aber ein Mann seine Vision verwirklicht und ein unsterbliches Meisterwerk erschafft, das – wie man am Ende hört – im Lauf des letzten Jahrhunderts mehr als 20.000-mal überall auf der Welt aufgeführt wurde. Die Geschichte von Cyrano de Bergerac kennt jeder, sie wurde in historischem, aber auch modernen Kontext mannigfaltig verfilmt. „Vorhang auf für Cyrano“ wirft nun einen locker-beschwingten Blick darauf, wie dieses Werk zum Leben erweckt wurde. Natürlich ist es pure Fiktion, der sich Alexis Michalik hier hingibt, aber wie schon beim Barden aus Stratford-upon-Avon, dem in „Shakespeare in Love“ ein ähnliches Denkmal gesetzt wurde, ist es hier auch der Wortwitz und die auf hohem Niveau funktionierende Situationskomik, die dafür sorgt, dass fast zwei Stunden Laufzeit wie im Flug vergehen. „Vorhang auf für Cyrano“ ist ein unglaublich schneller, sehr verspielter, höchst vergnüglicher Film, der nicht nur eines der größten Stücke aller Zeiten, sondern auch das Theater selbst feiert.


Frankreich 2018
Regie: Alexis Michalik
Darsteller: Alexis Michalik
110 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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