Under the Tree


In einem idyllischen Vorort irgendwo in Island eskaliert ein Nachbarschaftsstreit. Wer isländisches Kino kennt, der weiß um dessen schwarzen Humor. Und den gibt es hier reichlich.

Inga und Baldvin lieben ihren Garten, vielmehr noch lieben sie ihren prächtigen Baum! Doch seinetwegen liegen die Nerven ihrer Nachbarn brach: Das Gewächs wirft nämlich einen riesig-großen Schatten auf die Terrasse der wohlsituierten Nachbarschaft. Nix mit Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die Bitte der Schattengeplagten, sich hurtig um das Ungetüm zu kümmern, wird harsch abgewehrt. Ihr Sohn Atli hat währenddessen selbst ganz andere Probleme: Schuld ist ein kleines Sex-Video, das zu einem großen Streit mit seiner Frau führt. Er muss zurück ins Elternhaus ziehen, doch hier sorgt der Baum weiterhin für Ärger. Wurde der Nachbar etwa mit einer Kettensäge gesehen? Als dann plötzlich die geliebte Katze verschwindet und Überwachungskameras installiert werden, ist allen klar „so klappt‘s nicht mit den Nachbarn“. Ein verbitterter Kampf unter den Familien beginnt und das Chaos im idyllischen Vorort scheint perfekt ...

Drei Familien, ein Baum und ein unglaubliches Chaos: „Under the Tree“ von Hafsteinn Gunnar Sigurðssons ist ergreifend und absurd zugleich. Die dichte Erzählung um streitende Nachbarn und eine Ehekrise im isländischen Idyll ist vollgepackt mit bittersüß-schwarzem Humor. Ein Paradestück des jungen und innovativen europäischen Arthouse-Kinos. Hafsteinn Gunnar Sigurðssons wurde u.a. bekannt durch das US-Remake „Prince Avalanche“ (mit Paul Rudd und Emile Hirsch) seines Regiedebüts „Either Way“. Auch in seinem neuesten Werk beeindruckt er durch überragende Bilder und seine innovative Erzählweise. Seine Weltpremiere feierte der Film im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Venedig, es folgte die Nordamerika-Premiere beim Toronto International Film Festival. Darüber hinaus reichte Island „Under the Tree“ als offiziellen Beitrag ins Oscar®-Rennen als bester fremdsprachiger Film ein. Weitere hochrangige Festivals und Auszeichnungen folgten, unter den Trophäen darf sich das Team auch über sieben Isländische Film- und Fernsehpreise (EDDA) freuen – u.a. in den Kategorien „bester Film“, „beste Regie“ sowie „bester männlicher“ und „beste weibliche Hauptdarstellerin“.


Land/Jahr: Island, Polen u.a. 2017
Regie: Hafsteinn Gunnar Sigurðsson
Darsteller: Sigurður Sigurjónsson, Edda Björgvinsdottir, Steinþór Hróar Steinþórsson
89 Minuten
ab 12 Jahren

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