Edie – Für Träume ist es nie zu spät



Eine 85jährige Witwe erfüllt sich ihren Lebenstraum und besteigt einen markant aufragenden Berg. Hauptdarstellerin Sheila Hancock zieht alle Register ihres Könnens

Jahrzehnte war Edie (Sheila Hancock) mit George (Donald Pelmear) verheiratet, eine Ehe, die ebenso freudlos und grau war, wie das Reihenhaus, in dem das Paar seit ewigen Zeiten lebt. Nachdem George eines morgens stirbt, versucht ihre Tochter Nancy (Wendy Morgan) Edie möglichst bald in ein Altersheim abzuschieben. Doch Edie ist nach Jahrzehnten des ständigen Ärgers über ihren Mann, über ihr Leben und auch über ihre eigene Unfähigkeit, sich aus den Fängen einer unglücklichen Ehe zu befreien, verbittert und widerborstig. In einem alten Tagebuch liest sie von einem langgehegten Traum, den George einst verhinderte: Den Suliven zu besteigen, einen markant aufragenden Berg in den schottischen Highlands. Gesagt, getan, macht sich Edie auf eigene Faust auf den Weg. Gleich am Bahnhof wird sie von Jonny (Kevin Guthrie) umgerannt. Aus schlechtem Gewissen kümmert sich Jonny um Edie, die seine Hilfe anfangs nur widerwillig annimmt. Schließlich wird er sogar ihr Bergführer, zumindest versucht er es, denn Edie braucht lange, bevor sie zulässt, dass sich zwischen dem so gegensätzlichen Duo eine Freundschaft entwickelt.

Vor allem die in England seit Jahrzehnten durch zahlreiche Rollen, meist fürs Fernsehen, bekannte Sheila Hancock ragt aus diesem konventionellen Projekt heraus. Ohne Scheu, dass sie allzu unsympathisch wirkt, gibt sie lange die widerborstige, verhärmte alte Dame, die eigentlich keine Lust hast, sich auf andere, auf neue Menschen einzulassen, um schließlich doch zu merken, dass sie viel zurückbekommt, wenn sie denn auch etwas von sich preisgibt.

Großbritannien 2017
Regie: Simon Hunter
Buch: Elizabeth O Halloran
Darsteller: Sheila Hancock, Kevin Guthrie, Amy Manson, Paul Brannigan, Wendy Morgan
102 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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