Made in China - Das Leben spricht französisch!

Weil die Geburt seines Kindes kurz bevorsteht, will sich ein Franzose asiatischer Herkunft nach Jahren der Trennung wieder mit seinem Vater versöhnen. Charmante Komödui über das sich Lösen oder Festhalten an heimatlichen Traditionen

Wer Francois heißt, muss ganz klar Franzose sein (Belgier, Schweizer oder Franko-Kanadier gehen freilich auch). Der Pariser Fotograf mit nämlichem Vornamen, den Frédéric Chau in dieser nach seiner Idee entwickelten Filmkomödie spielt, fühlt und spricht wie ein kultivierter intellektueller Franzose. Seine asiatische Herkunft lässt sich allerdings nicht leugnen. Die Verbindungen zur Heimat und der Familie hat er aber schon eine gute Weile lang gekappt. Der Grund, dass Francois nach zehn Jahren Sendepause wieder Kontakt zu seiner elterlichen Familie und den Verwandten aufnimmt, hat mit der bevorstehenden Geburt seines Kindes zu tun. Seine Frau Sophie (Julie de Bona), eine waschechte Bretonin, legt ihrem Mann eine Versöhnung ans Herz, doch weil der Vater ein Sturkopf ist, klappt das mit der Kontaktaufnahme und Übermittlung der freudigen Botschaft nicht ganz wie gewünscht...

Der ernste und im Grunde universelle Gedanke hinter der Geschichte widmet sich vor allem der Frage der Identität eines Menschen, der es sich nicht aussuchen kann, in welches Umfeld er hineingeboren wird. Im Grundsatz geht es um das Wesen von Familien und wie sie sich über ihre Herkunft, ihre Erfahrungen und Erinnerungen, Verwerfungen und Konflikte definieren und der Einzelne darin immer als Teil des Ganzen zu sehen ist – unabhängig zu welcher Gesellschaft er sich persönlich hingezogen fühlt. Dass die alte und die junge Einwanderergeneration nicht zusammenfinden, kommt einem irgendwie bekannt vor – da geht es den Pariser Chinesen nicht anders als anderen Familien mit Migrationshintergrund. Und stimmt ja auch: das Problem ist kein explizit chinesisches, sondern übertragbar auf viele andere Communities, die sich in der neuen Heimat ein Stück ihrer ursprünglichen Kultur bewahren wollen.

Frankreich 2018
Regie: Julien Abraham
Darsteller: Frédéric Chau, Medi Sadoun, Julie de Bona, Steve Tran, Bing Yin, Mylène Jamanoï
88 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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