Cleo

Verspielt und voller Originalität erzählt Erik Schmitt eine Liebesgeschichte in Berlin, die die Gegenwart der Metropole mit ihrer mystischen Vergangenheit vermischt. Einer der originellsten und ungewöhnlichsten deutschen Filme der jüngeren Vergangenheit

Cleos (Marleen Lohse) Leben begann mit dem Mauerfall: Am 9. November 1989 versuchte ihr Vater Bernd (Fabian Busch) seine hochschwangere Frau zum Krankenhaus zu fahren, doch im Trubel der Weltgeschichte blieb das Auto stecken und Bernd musste eine Entscheidung treffen. Die Mutter starb, Cleo lebte und versteckte ihr Herz fortan hinter einer eigenen Mauer. So pflegte sie vor allem Kontakte zu imaginären Freunden aus der Berliner Vergangenheit, wie die Gebrüder Sass, berühmte Einbrecher aus den 20er Jahren, und ihr legendärer Schatz. Denn zu diesem Schatz soll auch eine Uhr gehören, mit der man die Zeit zurückdrehen kann. Erst mit der Hilfe des umtriebigen Paul (Jeremy Mockridge) beginnt ihre Schatzsuche Form anzunehmen. Denn Paul ist im Besitz einer Schatzkarte, die scheinbar endlich den Weg zum Schatz der Gebrüder Sass offenbart, und damit zur Möglichkeit für Cleo, ihr Schicksal zu ändern.

Zahlreiche Kurzfilme hat der aus Mainz stammende Erik Schmitt in den letzten Jahren gedreht und damit hunderte Preise auf Festivals in aller Welt gewonnen. Beim Sprung vom Kurz- zum Langfilm bestand nun die Gefahr, sich allzu sehr auf die visuellen Spielereien zu verlassen und dabei die Geschichte zu vernachlässigen. Doch zum Glück hat Schmitt zusammen mit Stefanie Ren ein Drehbuch geschrieben, das nicht nur auf visuelle Einfälle baut, sondern auf originelle Weise die Magie von Berlin beschwört. Tief in die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner taucht Cleo auf ihrer Schatzsuche ein, bewegt sich zwischen markanten Orten, vor allem aber in der Phantasie von Cleo und Paul. Berühmte Berliner treffen die beiden, die in ein wenig an alte Fernsehbilder erinnerndem schwarz-weiß getaucht sind und den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart schlagen. Denn erst wenn Cleo ihre nostalgische Weltsicht ablegt und akzeptiert, dass sie die Vergangenheit nicht ändern kann, ist es ihr möglich, in der Gegenwart zu leben. Mit welchem Witz, Einfallsreichtum und Emotionen diese Geschichte inszeniert ist, zählt zu den originellsten, ungewöhnlichsten deutschen Filmen der jüngeren Vergangenheit.

Deutschland 2019
Regie: Erik Schmitt
Darsteller: Marleen Lohse, Jeremy Mockridge, Max Mauff
101 Minuten
ab 6 Jahren

Bild

Spielzeiten:


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