But Beautiful


Filmemacher Erwin Wagenhofer ging auf die Suche nach Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, um eine zukunftsfähige Welt zu gestalten. Poetische Hommage, die Zuversicht vermittelt und motiviert. Exzellenter Jazz trägt und verbindet die eindrücklichen Bilder.

„Es wird uns jeden Tag erzählt, dass irgendwas knapp ist“, sagt Erwin Thoma. „Und in Wahrheit ham ma, von überhaupt nix zwenig, sondern nur falsche Konzepte“, weiß der gelernte Forstingeneur aus Österreich. Er baut inzwischen die gesündesten Holzhäuser der Welt, in denen man weder Heiz- noch Kühlsysteme braucht. Daraus entwickelte sich eine kleine Firma mit einem „Herzensteam“. Abfallfreies und nachhaltiges Bauen ohne Chemie. Und woher kam die Lösung? Das natürliche Kreislaufsystem des Waldes war für den damals jüngsten Revierförster Österreichs das Vorbild seiner „Geschäftsidee“, die eigentlich nie als solche gedacht war. Und wer im Film den Mann auf seinem Pferd durch die österreichischen Wälder rund um Goldegg reiten sieht, genießt dieses Bild und spürt die Verbundenheit zur Natur. Er nimmt uns mit in eine Welt, die vielen von uns fremd geworden ist: das Leben mit dem Wald, die Faszination der Bäume und ihrem Holz. Der 57jährige beschreibt Bäume wie Weggefährten.

Einen neuen Ansatz in ihrem Leben verfolgen auch die Grafs. Zwei Akademiker mit guten Jobs in Berlin bevor sie ausgewandert sind, um auf La Palma von der industriellen Landwirtschaft verwüstetes Land zu kaufen. In nur zehn Jahren verwandelten sie das Ödland in ein blühendes Paradies. Das Zauberwort heißt: Permakultur. Dass Frauen die Welt verändern können zeigt der indische Sozialaktivist Bunker Roy. Frauen, die nicht lesen und schreiben können bildet er am „Barefoot College“ in nur sechs Monaten zu Solaringenieurinnen aus. Sie gehen zurück in ihre Dörfer, bringen „Licht“ und verbessern damit die Lebensqualität. Gleichzeitig überstrahlt die soziale Kraft der Musik, die Verbundenheit schafft, die poetische Hommage an das Leben. Dabei dominiert exzellenter Jazz wie man ihn selten hört. Er bildet eine Art Dialog, verwebt Sequenzen und Protagonisten miteinander. Nicht umsonst ist der Filmemacher begeisterter Jazzfan und wollte früher selbst Jazzmusiker werden.


Dokumentation
Deutschland, Österreich 2019
Regie & Kamera: Erwin Wagenhofer
Buch: Erwin Wagenhofer, Sabine Kriechbaum
Darsteller: Kenny Werner, Barbara und Erich Graf, Shahnaz Banu, Bunker Roy, Kamla Devi, Basanta, Lucia Pulido, Erwin Thoma, Mario Rom, Lukas Kranzelbinder, Herbert Pilker, Jetsun Pema, Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama.
116 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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