Milchkrieg in Dalsmynni

In der isländischen Provinz setzt sich eine starke Frau allein gegen die männliche Übermacht zur Wehr. Ein inzwischen geradezu klassischer isländischer Film mit einer grandiosen Hauptdarstelerin.

In der isländischen Provinz betreiben Inga und ihr Mann eine Milchfarm, sind Teil einer Kooperative, der sie einst mit dem Versprechen beigetreten sind, dass die Gemeinschaft sie stützt und auffängt. Doch die Realität sieht anders aus: Die Farm ist hoch verschuldet, die Verpflichtung, nur an die Kooperative zu verkaufen und in den dortigen Geschäften zu kaufen, verhindern den Erfolg der Farm. Als dann auch noch Ingas Mann bei einem Unfall ums Leben kommt, scheint das Ende der Farm endgültig gekommen zu sein. Doch dann erfährt sie von ihrem Freund und Nachbarn, dass der Leiter der Kooperative ihren Mann wegen der hohen Schulden erpresst hat: Als Spitzel sollte er die anderen Bauern verraten, wenn sie es wagten, in anderen Geschäften als die der Kooperative einzukaufen. Wütend postet Inga auf ihrer Facebook-Seite über die Mafia-Methoden der Kooperative und nimmt den Kampf auf...

So wie eine Einstellung auf den Eiffelturm verrät, das ein Film in Paris spielt, ein Blick auf Zwiebeltürmchen sofort denken lässt: Russland, so haben sich auch die markanten Landschaften Islands in den letzten Jahren zu einem filmischen Markenzeichen entwickelt. „Von Menschen und Pferden“ hieß einer der ersten Vertreter dieser neuen isländischen Welle, Hákonarsons „Sture Böcke“ variierte das Thema Mensch und Tier, „Gegen den Strom“ vertiefte den Umgang mit ökologischen Fragen, der nun in „Milchkrieg in Dalymynni“ fortgeführt wird. Vor der malerischen Kulisse Islands beweist auch dieser Film, dass es manchmal nur einer Person bedarf, um Änderungen zu bewirken. Nach seinem internationalen Erfolg „Sture Böcke“ hat Regisseur Grímur Hákonarson in seinem neuen Film mit Inga - großartig verkörpert von der isländischen Schauspielerin Arndís Hrönn Egilsdóttir - diesmal eine starke weibliche Hauptfigur erschaffen, die es im Alleingang gegen eine korrupte landwirtschaftliche Kooperative in ihrem Bezirk aufnimmt. Der Film lief im Wettbewerb des Toronto Filmfestivals, wo er mit seinen aktuellen Bezügen und seinem trockenen, nordischen Humor Publikum wie Presse gleichermaßen begeisterte.

Island/ Dänemark/ Frankreich/ Deutschland 2019
Regie & Buch: Grímur Hákonarson
Darsteller: Arndís Hrønn Egilsdóttir, Sveinn Ólafur Gunnarsson, Sigurður Sigurjónsson, Hinrik Ólafsson, Hannes Óli Ágústsson, Edda Björg Eyjólfsdóttir
92 Minuten
ab 6 Jahren

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