Schwesterlein


Nach „Das Vorspiel“ und „Pelikanblut“ der nun bereits dritte Kinofilm innerhalb weniger Monate mit der großartigen Nina Hoss. Neben ihr brilliert der Feuilleton-Tausendsassa Lars Eidinger, der uns ebenfalls erst vor ein paar Wochen als SS-Offizier in „Persischstunden“ begeisterte. „Schwesterlein“ lief unter anderem in diesem Jahr im Wettbewerb der Berlinale.
Lisa (Nina Hoss), einst umtriebige und brillante Theaterautorin, schreibt nicht mehr, kann nicht mehr schreiben, ist leer oder steckt fest. Sie lebt mit ihrer Familie in der Schweiz, hat sich auf ein anderes Leben eingelassen - doch ihr Herz ist in Berlin geblieben – ganz besonders bei ihrem Zwillingsbruder Sven (Lars Eidinger), einem berühmten Bühnendarsteller. Seit dieser an einer aggressiven Leukämie erkrankt ist, sind die Geschwister noch enger verbunden. Lisa weigert sich, den Schicksalsschlag hinzunehmen und setzt alle Hebel in Bewegung, um Sven wieder auf die Bühne zu bringen. Er ist ihr Seelenverwandter, für den sie alles andere vernachlässigt. Selbst als ihre Ehe in Schieflage gerät, hat sie nur Augen und Aufmerksamkeit für ihren Bruder, in dem sich ihre tiefsten Sehnsüchte spiegeln: Er weckt in ihr das Verlangen, wieder kreativ zu sein, sich lebendig zu fühlen, sich ausdrücken zu können, im künstlerischen Kontext.

Mit SCHWESTERLEIN ist den Schweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond ein aufwühlendes Drama gelungen, das sich voll und ganz auf seine überragenden Hauptdarsteller verlassen kann: Nina Hoss und Lars Eidinger – erstmals gemeinsam vor der Kamera – verkörpern das innige Geschwisterpaar voller Glaubwürdigkeit und leidenschaftlicher Intensität. Eine berührende Liebeserklärung an die Kunst und die belebende Kraft der Kreativität.

Schweiz, Deutschland 2020
Regie: Stéphanie Chuat, Véronique Reymond
Darsteller: Nina Hoss, Lars Eidinger, Marthe Keller
99 Minuten

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Trailer SCHWESTERLEIN