Geplante Erstaufführungen in den nächsten Wochen:

voraussichtlich ab Donnerstag 25.4.
Sterben
Challengers - Rivalen
voraussichtlich ab Mittwoch 1.5.
Zwischen uns das Leben
voraussichtlich ab Donnerstag 2.5.
Touched
Der Junge dem die Welt gehört
Was von der Liebe bleibt
voraussichtlich ab Donnerstag 9.5.
Bad Director
It’s Raining Men
Teaches of Peaches
voraussichtlich ab Donnerstag 16.5.
Das Zimmer der Wunder
Der Kolibri - Chronik einer Liebe
Joana Mallwitz - Momentum
Mit einem Tiger schlafen
voraussichtlich ab Donnerstag 23.5.
Von Vätern und Müttern
Furiosa – A Mad Max Saga
voraussichtlich ab Donnerstag 30.5.
Golda – Israels eiserne Lady
May December
Alle die Du bist
Das Klezmer Projekt – In mir tanze ich
voraussichtlich ab Donnerstag 6.6.
King’s Land
voraussichtlich ab Donnerstag 13.6.
Problemista
voraussichtlich ab Donnerstag 27.6.
Déserts
Die Gleichung ihres Lebens

Voraussichtlich ab Donnerstag 25.4.

Sterben

Ein Film über das große Ganze, über Geburt und Tod, über Familien, Eltern, Kinder, über Liebe und Sex und alles dazwischen. Epos mit großer Kraft und schonungsloser Härte.

Lissy Lunies (Corinna Harfouch) sitzt im wahrsten Sinne des Wortes in der Scheiße: Ihr Mann Gerd (Hans-Uwe Bauer) leidet an Parkinson, läuft schon mal nackt durchs Treppenhaus und wird bald in ein Pflegeheim abgeschoben. Was Lissy nicht allzu sehr zu bedrücken scheint, die Liebe ist längst verschwunden, darüber hinaus plagen sie eigene gesundheitliche Sorgen. Zwei Kinder hat Lissy, doch die stehen der Mutter nicht zur Seite, sondern kämpfen mit eigenen Problemen: In Berlin probt der Dirigent Tom (Lars Eidinger) mit einem Jugendorchester eine Komposition seines Freundes, dem depressiven Komponisten Bernard (Robert Gwisdek). In Hamburg wiederum lebt Toms Schwester Ellen (Lilth Stangenberg) ein Leben im Rausch, trinkt, singt und beginnt mit ihrem Chef, dem Zahnarzt Sebastian (Ronald Zehrfeld) eine Affäre...

In fünf Kapiteln und einem Epilog entwickelt Matthias Glasner seinen Reigen, ein breites Panorama von Emotionen und Exzessen. Während die ersten drei Kapitel nach den drei Familienmitgliedern Lissy, Tom und Ellen benannt sind, heißen spätere Liebe und Leben, was ganz gut den inhaltlichen Bogen umfasst, den Glasner hier abdecken möchte. Besonders zwischen Mutter und Sohn, zwischen Harfouch und Eidinger, entstehen einige schonungslos harte Momente, die präzise eine Entfremdung beschreiben oder vielmehr eine Eltern-Kind-Beziehung, die nie wirklich existiert hat. In diesen Momenten ist „Sterben“ das große Epos über die Schwierigkeit von Beziehungen, den ewigen Kampf zwischen sich selbst und dem Wissen, wie wichtig andere Menschen für das eigene Wohlbefinden sind. In seinen besten Momenten zeigt „Sterben“ auch, dass Matthias Glasner wie nur wenige andere deutsche Regisseure den Mut hat, dahin zu gehen, wo es weh tut, Figuren zu zeigen, die oft zutiefst unsympathisch wirken, aber gerade dadurch komplex und wahrhaftig sind. Trotz mancher Schwächen also ein Film, der besonders ist, der viel riskiert und dabei manchmal scheitert, aber allein schon wegen seiner großen Ambition Beachtung verdient.

Quelle: programmkino.de / Michael Meyns

D 2024
Regie: Matthias Glasner
Drehbuch: Matthias Glasner
Besetzung: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith
180 Minuten
ab 16 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 25.4.

Challengers - Rivalen



Der Comeback-Plan für einen gefallenen Tennis-Profi gerät zur Zerreissprobe. Spannende Dreiecksgeschichte im Umfeld des Profisports, inszeniert von Luca Guadagnino.

In „Challengers – Rivalen“, dem neuen Werk des visionären Filmemachers Luca Guadagnino, spielt Zendaya in der Hauptrolle das ehemalige Tennis-Wunderkind Tashi Duncan. Die zielstrebige Powerfrau arbeitet inzwischen erfolgreich als Trainerin und hat ihren Ehemann (Mike Faist, „West Side Story“) zum Champion aufgebaut. Weil sich dieser jedoch in einem Formtief befindet, bringt Tashi ihn dazu, an einem unterklassigen Turnier teilzunehmen, um zu alter Stärke zurückzufinden. Der Comeback-Plan nimmt allerdings eine überraschende Wendung, als Tashis Mann gegen den gescheiterten Patrick (Josh O’Connor, „The Crown“) antreten muss – seinen ehemaligen besten Freund und Tashis früheren Lebensgefährten. Während Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen und die Spannungen hochkochen, muss sich Tashi eine entscheidende Frage stellen: Wie weit gehe ich, um zu gewinnen?

“Challengers – Rivalen” ist der achte Spielfilm des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino. Für das Drehbuch zeichnete der US-amerikanische Dramatiker und Romanautor Justin Kuritzke verantwortlich, der damit sein erstes Skript für einen Film vorlegte. Es war 2021 in der Blacklist der besten unverfilmten Ideen Hollywoods gelistet. Das US-amerikanische Filmstudio MGM sicherte sich die Rechte an einer Verfilmung und soll Kuritzke, der kein Mitglied der Writers Guild of America (WGA) war, einen siebenstelligen Betrag dafür gezahlt haben. Die Hauptrollen übernahmen Zendaya als Trainerin Tashi, Mike Faist als ihr Ehemann Art und Josh O’Connor als Patrick. Mit allen drei Schauspielern arbeitete Guadagnino das erste Mal zusammen. Als Kameramann fungierte der Thailänder Sayombhu Mukdeeprom, der mit Guadagnino an “Call Me by Your Name” (2017) und “Suspiria” (2018) zusammengearbeitet hatte. Der Filmschnitt oblag Marco Costa, ebenfalls ein Weggefährte des Regisseurs. Für die Filmmusik gewann Guadagnino die beiden Komponisten Trent Reznor und Atticus Ross, die schon mit ihm an “Bones and All” zusammengearbeitet hatten.

USA 2024
Regie: Luca Guadagnino
Darsteller: Zendaya Josh O Connor Mike Faist Jake Jensen


Voraussichtlich ab Mittwoch 1.5.

Zwischen uns das Leben



Mathieu (GUILLAUME CANET), ein bekannter Pariser Schauspieler, kämpft mit einer Midlife-Crisis. Um Abstand zu gewinnen, reist er an die bretonische Westküste Frankreichs, wo er sich in ein Wellnesshotel in einem verlassenen Erholungsort einquartiert. Ganz in der Nähe lebt auch Klavierlehrerin Alice (ALBA ROHRWACHER) mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter. Vor 15 Jahren, lange noch bevor Mathieu berühmt wurde, waren die beiden ein Paar. Als es zu einem Wiedersehen kommt, erwachen alte Gefühle, die sie ihre bisherigen Lebens- und Liebesentscheidungen überdenken lassen.

Mit ZWISCHEN UNS DAS LEBEN gelingt dem preisgekrönten französischen Autoren-Filmemacher Stéphane Brizé (MADEMOISELLE CHAMBON, DER WERT DES MENSCHEN, STREIK) ein zutiefst romantisches Drama, das zugleich melancholisch, leicht und tiefgründig ist. Mit Humor und lebensklugen Dialogen bereitet er seinen wunderbaren Hauptdarstellern Alba Rohrwacher (LA CHIMERA) und Guillaume Canet (DIE SCHÖNSTE ZEIT UNSERES LEBENS) die Bühne, die das Publikum mit ihrem einzigartigen Spiel in ihren Bann ziehen. Brizé schafft mit ZWISCHEN UNS DAS LEBEN eine sensible Momentaufnahme zweier in der Mitte des Lebens stehender Menschen, die mit ihren zurückliegenden Entscheidungen konfrontiert werden. Ganz in der Tradition von Richard Linklaters erfolgreicher BEFORE-Trilogie oder Celine Songs berührender Beziehungsstudie PAST LIVES, reflektieren die beiden Protagonisten Mathieu und Alice über verpasste Chancen im Leben und in der Liebe. ZWISCHEN UNS DAS LEBEN feierte seine umjubelte Weltpremiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2023, begleitet von einem begeisterten Presseecho.

Frankreich 2024
Regie: Stéphane Brizé
Darsteller: Guillaume Canet, Alba Rohrwacher, Sharif Andoura, Emmy Boissard Paumelle, Hugo Dillon
115 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 2.5.

Touched

Experimentelles romantisches Drama über die verbotene Liebesbeziehung zwischen einer Pflegerin und ihrem querschnittsgelähmten Patienten. Unkonventionelles, mutiges Werk.

Von Anfang an steht die Verbindung zwischen Maria (Isold Halldórudóttir) und Alex (Stavros Zafeiris), einem Musiker, unter keinem guten Vorzeichen. Denn allein schon die Konstellation ist, zumindest, „kompliziert“. Immerhin ist Maria die Betreuerin des querschnittsgelähmten Künstlers. Sie kümmert sich um ihn und unterstützt ihn in seinem Alltag. Dennoch ist die gegenseitige Anziehungskraft der beiden so stark, dass sie es miteinander versuchen wollen. Von gesellschaftlichen Verboten oder der Meinung Anderer wollen sie sich nicht einschüchtern lassen.

In ihrer entschleunigten, langsamen Erzählung schildert Regisseurin Claudia Rorarius diese ungewöhnliche Liebesbeziehung zwischen Maria und Alex. Alles beginnt sehr zaghaft und gemächlich im Pflegeheim, in dem sich die beiden Außenseiter zunehmend näherkommen. In die rein pflegerischen Tätigkeiten, wie zum Beispiel dem Waschen oder Anziehen, schleichen sich mehr und mehr zärtliche Berührungen und Momente der subtilen, unterschwelligen Erotik. Im Laufe der Zeit begleitet der Zuschauer das ungleiche Paar auch zu Ausflügen ins Freie, etwa an einen See, oder in die Wohnung von Maria. „Touched“ zeigt zwei Menschen beim Erkunden ihrer Gefühle füreinander, beim Experimentieren und dem Ausleben ihrer Sexualität. Passend zur betulichen Erzählweise setzt Rorarius meist auf eine bedächtige Kameraführung mit langen Einstellungen und ohne hektische Schnitte. Dem passt sich das fein abgestimmte Setdesign mit den gut durchdachten Farbkompositionen der Hintergründe und Kulissen wunderbar an. Was ins Auge sticht, ist die Farbgebung der Wände und Tapeten, zum Beispiel in den Wohnungen der Protagonisten. Kontrastreiche, starke und komplementäre Farbtöne, die sich – gegenüberliegend – zum Leuchten bringen können. Symbolisch kann man diesen Aspekt auf die Verschiedenartigkeit der Hauptfiguren übertragen, die sich ebenfalls gegenseitig befeuern und voneinander profitieren. Allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum.

Quelle: programmkino.de / Björn Schneider

D 2023
Regie & Buch: Claudia Rorarius
Darsteller: Isold Halldórudóttir, Stavros Zafeiris, Angeliki Papoulia
135 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 2.5.

Der Junge dem die Welt gehört

In einer verlassenen Villa folgt ein Junge seiner künstlerischen Vision. Ein Film von Robert Gwisdek, gescrieben von Käptn Peng.

Basilio lebt allein in einer verlassenen sizilianischen Villa und schreibt Musik. Er wird von einem mysteriösen Mentor heimgesucht, der ihn mal wie ein Kind, mals wie ein alter Mann dazu antreibt, die “wahre Poesie” zu suchen. Als Basilio wenig später auf die ebenfalls msyteriöse Karla trifft, beginnt sich seine Welt mehr und mehr in ein Gedicht zu verwandeln.

Regisseur Robert Gwisdek über seinen Film: “Die Art in der dieser Film gemacht wurde, spiegelt auf besondere Weise die Reise unserer Hauptfigur wider. Die verschlungenen Pfade, in der Basilio seiner künstlerischen Vision folgt, waren der des Films nicht unähnlich. In einer wunderschönen sizilianichen Villa versammelte sich ein Team und drehte drei Wochen lang eine Reise ins Unterbewusste seiner Hauptfigur. Ohne Filmförderung und mit viel Spontanität wurde eine Welt erschaffen, die einen ganz eigenen Erzählfluss zuließ. Es wurde nachts geschrieben und tagsüber gedreht. Und doch ähnelt der Film in keiner Weise einem üblichen Impro-Handkamera Mumblecore Film. Er sucht seine eigene Sprache und findet sie. Wie sein Protagonist”.

D 2023
Regie: Robert Gwisdek
Darsteller: Julian Vincenzo Faber, Denis Lavant, Corinna Harfouch, Chiara Höflich


Voraussichtlich ab Donnerstag 2.5.

Was von der Liebe bleibt

Als Yasemin bei einem Anschlag ums Leben kommt, wird das Leben ihres Mannes auf den Kopf gestellt. Drama über Liebe, Ängste, Willkür, Rassismus und dem Zerplatzen aller Träume. Ein ehrlicher, intensiver Film, erzählt auf angenehm nüchterne Weise.

Yasemin (Seyneb Saleh) und Ilyas (Serkan Kaya) leben in Berlin und führen seit fünfzehn Jahren eine glückliche Beziehung. Doch eines Tages wird Yasemin in einem Café von einem Unbekannten brutal erschossen, was Ilyas Leben komplett aus der Bahn wirft. Er muss sich nun allein um die gemeinsame Tochter Senna (gespielt von Amira Demirkiran) kümmern und das Café, das er einst mit Yasemin eröffnete, weiterführen. Hinzu kommt, dass ihn die Polizei zum Kreis der Verdächtigen zählt. Wenig später sorgen Gerüchte um Yasemin für noch mehr Verwirrung: Die Ermordete soll ein Doppelleben geführt und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK finanziell unterstützt haben.

Regisseur Kanwal Sethi („Once again“) erzählt in seinem neuen Film von der Liebe zwischen zwei Personen, die gemeinsam die Hürden des Lebens bewältigen und alles in allem eine harmonische Beziehung führen. Bis das tragische Ereignis der Ermordung die Idylle brutal zunichtemacht. In geschickt eingebauten und klug mit der filmischen Gegenwartshandlung verwobenen Flashbacks reist Sethi aber immer wieder zurück zu wichtigen Momenten in Yasemins und Ilyas Vergangenheit. Eine Stärke des Films ist die Charakterzeichnung und dabei vor allem die ungeschliffene Authentizität der Figuren. Dass Yasemin und Ilyas in vielen Dingen grundverschieden sind und bisweilen widerstreitende Ansichten haben, verschweigt der Film nicht. Im Gegenteil. Aufgrund der vielen Rückblenden und der Liebesbeziehung, die einen so zentralen Aspekt darstellt, rücken die wichtigsten Fragen rund um den Mord irgendwann in den Hintergrund. Die Suche nach dem Mörder steht eindeutig nicht im Mittelpunkt. Vielmehr hinterfragt Sethi die Ermittlungsarbeit der Polizei kritisch. Die Auflösung erfährt man erst ganz am Ende aus einem Infotext. Zurück blieb kurz zuvor mit den letzten Einstellungen ein innerlich zerrissener, gebrochener Mann, einnehmend verkörpert von Serkan Kaya. In fast jeder Szene des Films zu sehen, überzeugt er mit Ausdruck und einem facettenreichen Spiel.

Quelle: programmkino.de / Björn Schneider

Deutschland 2023
Regie: Kanwal Sethi
Darsteller: Serkan Kaya, Seyneb Saleh, Amira Demirkiran
100 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 9.5.

Bad Director

Einem Regisseur droht der Absturz in den Wahn. Ein Film voll Witz und Wut, schmutzig und krass, über das Streben nach Schönheit und die Suche nach Liebe.

Gregor Samsa (Oliver Masucci), ein alternder Regisseur Ende 50, ist eigentlich in seinen besten Jahren, mit denen er aber nichts mehr anzufangen weiß. Die Post-Midlife-Crisis und Wohlstandsverwahrlosung greift um sich, Samsa frönt seinem Hedonismus mit Puffbesuchen, Alkoholkonsum und gelangweilten nächtlichen Touren durch die Stadt. Ihm graut vor der Branche, die ihn großgemacht hat. Den Empfang des Deutschen Filmpreises übersteht er nur lästernd und betrunken. Er verlässt die Party überstürzt und flüchtet sich in ein Antiquariat. Feenhaft und wunderschön taucht hier Grete (Bella Dayne) auf. Am Set seines neuen Films läuft von Anfang an alles schief. Während Gregor in den letzten Stunden vor der ersten Klappe die Dreharbeiten zu entgleiten und der Absturz in den Wahn drohen, bleibt Gregor nur die Flucht nach vorn: zu Grete, zur Liebe … doch es kommt ganz anders.

Mit diesem Werk ist Oskar Roehler wieder ganz bei sich – und ganz in seinem Element. Nach seinem gefeierten Cannes-Wettbewerbsbeitrag „Enfant terrible“ (2020) widmet sich das Enfant terrible unter den deutschen Regisseuren einmal mehr seiner Zunft. Das von Roehler nach seinem Roman „Selbstverfickung“ verfasste Drehbuch ist ein wütender Aufschrei um überholte Machtstrukturen und eine große innere Leere. Nicht autobiografisch, gleichwohl sind Versatzstücke seines Alter Ego erkennbar. “Bad Director” ist eine sarkastische Abrechnung mit der Sinnentleertheit der Medien- und Konsumgesellschaft, ein hemmungsloser, provokanter Film, der mit drastischer Komik immer auch von der unstillbaren Sehnsucht nach Schönheit und Liebe erzählt. Die wütenden Tiraden des Antihelden gegen alle Systemprofiteure richten sich, Ironie der Geschichte, immer auch gegen sich selbst. Nur Roehler kann diese lächerliche Figur unter lächerlichen Figuren so in Szene setzen. Nur Oliver Masucci kann sie, in seiner dritten Zusammenarbeit mit dem Regisseur, so schonungslos, schreiend komisch und tragisch zugleich, auf die Leinwand bringen.

Land/Jahr: Deutschland 2023
Regie: Oskar Roehler
Darsteller: Oliver Masucci, Bella Dayne, Natalia Avelon, Joscha Baltha
Laufzeit: 131 Minuten
FSK: 16


Voraussichtlich ab Donnerstag 9.5.

It’s Raining Men

Hübsch frivole Komödie um eine Pariserin, die sich dank einer Dating App nicht mehr vor Liebhabern retten kann. Ebenso unterhaltsames wie prickelndes Kinoerlebnis, das mit Witz und französischem Charme die Wiederentdeckung der Weiblichkeit feiert.

Die Pariserin Iris ist eine vielbeschäftigte und gefragte Zahnärztin und auch privat ist alles in bester Ordnung. Iris hat zwei gut erzogene Töchter und einen immer noch flotten Ehemann. Sie lieben sich, aber im Bett läuft schon seit Jahren nichts mehr. Iris liest nachts offensiv Ratgeberbücher für sexuell frustrierte Frauen, aber nicht einmal dieser Wink mit dem Zaunpfahl bringt Stéphane zum Nachdenken bzw. zum Handeln. Für die direkte Ansprache fehlt Iris der Mut. Umso überraschender ist es für sie, als sie zufällig erfährt, dass es für ihr Problem eine einfache Lösung gibt: eine Dating-App, spezialisiert auf die Vermittlung von unverbindlichen Sex-Abenteuern...

Die leichte Komödie will vor allem eines: unterhalten. Das klappt gut angesichts einer Story, die alles andere als spießig ist und ohne jeden moralischen Zeigefinger auskommt. Caroline Vignal hat gemeinsam mit der Co-Autorin Noémie de Lapparent eine Geschichte konstruiert, die davon erzählt, wie eine Frau genussvoll ihre Sexualität wiederentdeckt. Damit macht sie sich selbst genauso glücklich wie die Männer, mit denen sie es treibt – und das ist irgendwie sehr französisch und ziemlich charmant. Laure Calamy, die Sekretärin Noémie in „Call my Agent“, ist als Iris ein echtes Naturereignis. Beinahe beiläufig gibt es ein paar hübsche, witzige Ideen, die in die Handlung eingearbeitet werden und manchmal an ein Musical erinnern: Dazu gehört Iris und ihr Tanz zum titelgebenden Song. In einer anderen Szene werden plötzlich alle Männer, mit denen Iris in der Metro fährt, zu potenziellen Liebhabern. Sehr schön auch, wie Iris mit niemals erlahmender Begeisterung ihre Matches und Messages abruft und dabei als einzige von ihrem Handy nicht genervt wird. Und natürlich ist es auch mal ganz schön, einen Film zu sehen, in dem eine Frau über das Ausleben ihrer Sexualität den Weg zu sich selbst und zu ihrer Partnerschaft zurückfindet. Das hat etwas erfreulich Unmoralisches, und auch das ist irgendwie sehr französisch. Avec plaisir.

Quelle: programkino.de / Gaby Sikorski

OT: Iris et les hommes
Land/Jahr: Frankreich 2024
Regie: Caroline Vignal

Darsteller: Rod Barrett, Jake Armstrong, Jay Strong, Richie Fine
Laufzeit: 98 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 9.5.

Teaches of Peaches

„Fuck the Pain Away“ hieß vor über 20 Jahren der erste und größte Hit der kanadischen Sängerin Peaches. Vieles hat sich seitdem geändert, nicht zuletzt der Zeitgeist, wie der Dokumentarfilm auf sehenswerte Weise zeigt.

Gerne und oft wird das Berlin der 90er Jahre beschworen, als in Folge des Mauerfalls die halbe Stadt zu einem Spielplatz für Hedonisten und Exzentriker, Avantgardisten und Narzissten wurde, sich in brachen und verfallenden Häusern Räume auftaten, die für Kunst, Musik, Sex und alles dazwischen genutzt werden konnten. Mitten drin war Merrill Beth Nisker, eine 1966 im kanadischen Toronto geborene Frau polnisch-ukrainischer Herkunft, die den Künstlernamen Peaches trug. 2002 erschien die erweiterte Fassung des Albums „The Teaches of Peaches“, auf dem sich der Song befand, der Peaches zu einem erstaunlichen internationalen Erfolg verhalf: „Fuck the Pain Away“. Inzwischen ist Peaches Mitte 50, was an ihren Auftritten jedoch kaum etwas geändert hat. Während der Jubiläumstour zum Erfolgsalbum begleiteten die Filmemacher Philipp Fussenegger und Judy Landkammer die Musikerin, führten Interviews mit Freunden und Bewunderern und hatten vor allem auch Zugriff auf ausführliches Archivmaterial.

In bekannter und bewährter, halb dokumentarischer, halb nostalgischer Manier werden Gegenwart und Vergangenheit zusammengeschnitten, wechseln aktuelle Tourbilder mit historischem Material ab, das zeigt, wie alles begann. Längst hat die Gesellschaft einen Zustand erreicht, in dem alles möglich ist, in dem es keine Tabus zu brechen gibt, in dem es kaum noch möglich erscheint, mit Sex und Nacktheit zu provozieren. Der Zeitgeist hat zu Peaches aufgeschlossen, einerseits. Ob die Gesellschaft allerdings tatsächlich so offen und liberal ist, wie es auf den ersten Blick wirkt, ist eine Frage, die auch Peaches in einem nachdenklichen Moment aufwirft. Doch für solche weiterführenden Gedanken bleibt wenig Raum, „Teaches of Peaches“ beschränkt sich darauf, klassischer Porträtfilm zu sein, der sein Subjekt wohlwollend begleitet und beschreibt und somit vor allem für Fans von Peaches willkommener Anlass ist, in nostalgischen Erinnerungen zu schwelgen.

Quelle: programmkino.de / Michael Meyns

Land/Jahr: Deutschland 2024
Regie: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer
Darsteller: Peaches, Leslie Feist, Chilly Gonzales, Shirley Manson
Laufzeit: 107 Minuten
FSK: 16


Voraussichtlich ab Donnerstag 16.5.

Das Zimmer der Wunder

Als ihr Sohn ins Koma fällt, macht sich seine Mutter auf den Weg, dessen Träume zu verwirklichen. Gefühlvolles Drama über eine Frau, die sich ihr eigenes Leben wieder holen muss.

Thelmas Leben verändert sich schlagartig als ihr Sohn beim Skaten angefahren wird und ins Koma fällt. Die Ärzte machen ihr wenig Hoffnung, doch Thelma ist entschlossen, Louis zu retten und geht dafür eine völlig verrückte Wette ein. Louis hat „Dinge, die man vor dem Ende der Welt tun sollte" in sein Tagebuch geschrieben und genau diese Teenager-Träume verwirklicht Thelma jetzt für ihn. Sie hofft, dass er, wenn sie ihm anschließend davon erzählt, aus dem Koma aufwacht. Thelma bricht quer durch die Welt zu einer unglaublichen Reise auf, die völlig unerwartet auch ihrem eigenen Leben einen neuen Sinn schenkt. Sie ist wildentschlossen ihren Sohn mit der Macht der Träume und Worte wieder zurück ins Leben zu holen.

Mit “Das Zimmer der Träume”, nach dem gleichnamigen Bestseller-Debütroman und Überraschungserfolg von Julien Sandrel, gelingt Regisseurin Lisa Azuelos (“LOL – Laughing Out Lout”) eine genauso warmherzige wie humorvolle Liebeserklärung an das Leben. In der Hauptrolle glänzt die französische Komikerin, Sängerin und Starschauspielerin Alexandra Lamy (“Mama Ante Portas”) als alleinerziehende Mutter Thelma, deren unerschütterlicher Optimismus sie dazu bringt, zum Abenteuer ihres Lebens aufzubrechen. In Frankreich begeisterte “Das Zimmer der Wunder” bereits über 500.000 Zuschauer. Die Regisseurin auf die Frage, ob die Arbeit an dem Film sie verändert habe: “Dieser Film gab mir die Freiheit, über mein Leben nachzudenken. Durch den fast gleichzeitigen Verlust meiner Eltern waren viele Fragen offen geblieben... Das Leben ist ein Tanz mit seinen Träumen, gleichzeitig der Realität verbunden mit den Fragen, was das mit einem macht, wie man sich dabei verändert. Wenn ich den Film pitchen sollte, dann habe ich oft gesagt: „Es ist die Geschichte einer Mutter, die sich, um ihren Sohn zurück ins Leben zu holen, ihr eigenes Leben wieder holen muss.“

Frankreich 2023
Regie: Lisa Azuelos
Darsteller: Alexandra Lamy, Muriel Robin, Hugo Questel, Xavier Lacaille
95 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 16.5.

Der Kolibri - Chronik einer Liebe


Drama über ein Leben voller unerfüllter Träume, Schicksalsschläge und Hoffnungen, die große Lebensliebe doch noch für sich zu gewinnen. Vielschichtige, epische Familienchronik, deren rätselhafte Symbolik und poetische Bildsprache fasziniert.

„Der Kolibri“ handelt von einem Mann namens Marco Carrera (Pierfrancesco Favino), einem Augenarzt, der mit seiner Ehefrau Marina (Kasia Smutniak) und Tochter Adele (Benedetta Porcaroli) in Rom lebt. Im Mittelpunkt aber stehen seine Gefühle für eine Frau namens Luisa. Während eines Sommerurlaubs am Meer in den frühen 70er-Jahren verliebte er sich einst in Luisa Lattes (Bérénice Bejo). Die Liebe blieb unerwidert, begleitete Marco aber sein ganzes Leben lang. Unterdessen war sein künftiger Lebensweg gezeichnet von Verlust, Herausforderungen und tragischen Begebenheiten.

Regisseurin und Drehbuchautorin Francesca Archibugi verfilmte mit „Der Kolibri“ den preisgekrönten gleichnamigen Roman von Sandro Veronesi. Im Zentrum dieser epischen Familiengeschichte, die sich über 40 Jahre erstreckt, steht Marco, den Pierfrancesco Favino mit einnehmender Präsenz verkörpert. „Der Kolibri“ (der Titel des Films geht auf Marcos Spitzname seit Kindertagen zurück) ist ganz auf Marco und damit Favino zugeschnitten, er ist in einem Großteil der Szenen zu sehen. Sowohl in den Rückblenden in die 70er-Jahre als auch in der filmischen Gegenwartshandlung. Diese Verknüpfung der unterschiedlichen Zeitebenen, die nahtlos ineinander übergehen, handhabt Archibugi übrigens sehr geschickt. „Der Kolibri“ vermag außerdem in Sachen Symbolik und Anspielungsreichtum zu überzeugen. Die symbolhaften Bilder und metaphorischen Entsprechungen, die sich bereits im Filmtitel widerspiegeln und ankündigen, sind passend und werden von Archibugi an sinnhaften Passagen, oft in wichtigen Dialogen, eingefügt. Die Themenvielfalt ist beachtlich und eines 350-Seiten-Romans würdig. Und so erzählt „Der Kolibri“ am Ende nicht nur von einer unglücklichen Ehe und vom Schatten einer unerfüllten Jugendliebe, der sich über ein ganzes Leben legt, sondern auch noch von Themen wie Suizid, Spielsucht, Familienstreitigkeiten, Lügen und dem komplexen Verhältnis zu den eigenen Eltern. Das ist Stoff für mindestens zwei oder drei Filme.

Quelle: programmkino.de / Björn Schneider

Italien, Frankreich 2022
Regie: Francesca Archibugi
Darsteller: Pierfrancesco Favino, Nanni Moretti, Bérénice Bejo, Kasia Smutniak
126 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 16.5.

Joana Mallwitz - Momentum

Intensives Porträt einer Musikerin, die zur Chefdirgentin des Konzerthausorchesters Berlin wurde.

Joana Mallwitz ist Dirigentin. Ein Beruf, der von vielen noch immer als Männerdomäne bezeichnet wird. Früh als Ausnahmetalent entdeckt, war sie die jüngste Generalmusikdirektorin Europas, bevor sie im August 2023 Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin wurde – einem der großen Traditionsorchester in Deutschland. Der Film begleitet sie zwei Jahre auf ihrem Weg dorthin. Mallwitz erwarten in dieser Zeit gleich mehrere Debüts in München, Paris, Salzburg und Amsterdam. Während die entscheidende Phase ihrer internationalen Karriere beginnt, müssen sie und ihr Mann sich nach der Geburt ihres ersten Kindes neu organisieren. “Joana Mallwitz – Momentum” zeichnet ein nahes und unverstelltes Bild der Vollblutmusikerin. Mallwitz ist als perfektionistische Arbeiterin, als Musikvermittlerin und energetische Orchesterleiterin zu erleben. Bei allem Erfolg ist hautnah der enorme Druck zu spüren, den der Dirigierberuf mit sich bringt und der sich, gleich einem musikalischen Crescendo, bis zum Antrittskonzerts in Berlin stetig erhöht.

Regisseur Günter Atteln über die Entstehung seines Films: “Joana Mallwitz lernte ich 2016 im Rahmen der Dreharbeiten für meinen Film „Maestras“ kennen. Sie war damals Generalmusikdirektorin in Erfurt. Die jüngste Europas. Ihre Musikalität, der Umgang mit ihrem Orchester und ihrem Publikum, ihre Offenheit und ihre Biografie machten mich neugierig. Sie ist, wie sie sagt, nicht in einer Musikerfamilie aufgewachsen, ihr Talent aber wurde früh gesehen. Und: es gab einen echten Schlüsselmoment in ihrem Leben. Spannend. Wir blieben in Kontakt, trafen uns bei einem weiteren Projekt, bis ich sie im Herbst 2020 fragte, ob sie für ein Portrait zur Verfügung stünde. Die Idee war, sie mindestens zwei Jahre zu begleiten und so auf ihrem Weg Begegnungen und Entwicklungen zu beobachten. Gleichzeitig wollte ich ein Verständnis für die Anforderungen an den Dirigierberuf ermöglichen. Ein Jahr später kam für Joana Mallwitz der Ruf aus Berlin. Ein Glücksfall für den Film”.

Dokumentation
Land/Jahr: Deutschland 2024
Regie: Günter Atteln
Laufzeit: 88 Minuten
FSK: 0


Voraussichtlich ab Donnerstag 16.5.

Mit einem Tiger schlafen

Ein filmisches, inneres Poträt der Ausnahmekünstlerin Maria Lassnig. Kein Biopic im üblichen Sinn, sondern eine malerische Beschreibung.

Begabtes Kind, verlassene Tochter, entschlossene Frau, einsame Künstlerin, Erforscherin innerer Welten, gefeierte Malerin. Der Film “Mit einem Tiger schlafen” von Anja Salomonowitz ist ein poetisches Portrait der österreichischen Malerin Maria Lassnig (Birgit Minichmayr). Ein Film über ihre Suche nach ihrem ganz persönlichen, künstlerischen Ausdruck, ihren Kampf in der männlichen Kunstwelt, ihr körperliches Ringen um ihre Malerei, in der sie ihren inneren Schmerz auf die Leinwand bringt. Und dann auch ein Film über ihren großen künstlerischen Erfolg.

“Mit einem Tiger schlafen” ist ein Lassnig-Biopic mit eigener Form. Die Malerin wird in jedem Alter – egal ob 6, 19, 64 oder 94 Jahre alt – von der Schauspielerin Birgit Minichmayr verkörpert. Sie bewegt sich als ewig gleiche Figur durch die Zeiten. Als Maria Lassnig, die verlassene Tochter, wenn sie in einem bunt karierten Pullover vor dem Grab ihrer Mutter sitzt und in einer Notiz im Zeichenblock vermerkt: „Sie war nie da. Sie hat dich bei der Großmutter untergebracht und ist weg gewesen.“ Als Maria, die unverstandene Künstlerin, wenn bei einer Ausstellung ihr Bild verhüllt wird und sie es nur leise mit leichtem Seufzer kommentiert. Maria, die stille Denkerin, an deren Ideen sich auch ihr 10 Jahre jüngerer Geliebter Arnulf Rainer (Oskar Haag) bereichert. Maria Lassnig, die selbstbewusste Malerin, wenn sie in einer Galerie die Hängung ihrer Bilder später laut kritisiert. Birgit Minichmayr ist immer Maria Lassnig; eine künstlerische Übersetzung für den seelischen Zustand der Malerin. Man sagt nämlich über Maria Lassnig, dass sie alterslos war: weise als junges Mädchen und jung geblieben als alte Frau. Es übersetzt auch ihre körperliche Malerei, ihr „von innen heraus die Welt sehen und fühlen“, in eine filmische Sprache. Anja Salomonowitz zeichnet einfühlsam und kreativ ein filmisches, inneres Porträt dieser Ausnahmekünstlerin. Damit ist dieser Film eigentlich kein Biopic mehr. Er ist eine malerische Beschreibung, wie Erinnerungen und Gefühle in keiner Zeit verankert sind und jederzeit Bilder hervorrufen können.

Land/Jahr: Österreich 2024
Regie: Anja Salomonowitz
Darsteller: Christine Buchmann, Saladin Dellers, Randall Galera, Max Gindorff
Laufzeit: 107 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 23.5.

Von Vätern und Müttern

Eine ganze Horde von Helikoptereltern steht im Mittelpunkt der dänsichen Komödie. An einem Eltern-Kinder Wochenende eskaliert die Situation und zeigt, wer die eigentlichen Problemkinder sind.

Schon wieder soll Hannah (Ida Skelbæk-Knudsen) die Schule wechseln. Nicht weil sie selbst Probleme hat, sich zu integrieren, sondern weil ihre Eltern Ulrik (Jacob Lohmann) und vor allem die Mutter Piv (Katrine Greis-Rosenthal) es besonders gut meinen. Nun soll es eine Privatschule mit künstlerischem Ansatz sein, auf die Hannah gehen soll. Der Direktor Adrian (Lars Brygmann) ahnt zwar, was er sich da ins Boot holt, aber Hannah bekommt dennoch einen der begehrten Plätze – und die Eltern auch. Was bedeutet: An der Vorbereitung der jährlichen Hüttenfahrt mitzuwirken, sich in den Kreis der anderen Helikoptereltern einzufügen, die es sehr, sehr gut meinen...

Ein dankbares Thema für eine Komödie hat sich die dänische Regisseurin Paprika Steen für ihren Film „Von Vätern und Müttern“ ausgesucht. Leicht fällt es, sich über anstrengende Eltern lustig zu machen, die ihre Kinder per Elterntaxi bis vor das Schultor bringen und dabei andere Kinder gefährden, die schon vor dem Unterricht die Aufmerksamkeit der Lehrer über alle Maßen beanspruchen, die glauben, ihr Kind sei das einzigste und wichtigste in der ganzen Klasse, die ihrem Ruf als Helikoptereltern alle Ehre machen. Wie sehr sie dabei oft ihre Kinder nerven und ihnen peinlich sind, entgeht den Eltern dabei oft, aber dafür gibt es Filme wie diesen. Genüsslich zeigt Steen nach einem Drehbuch von Jakob Weis, wie sich die Eltern voreinander profilieren wollen, wie sie scheinbar das Interesse der Kinder im Blick haben, dabei aber vor allem an sich selber denken. Angesichts der Fülle der Figuren bleiben zwar viele Ansätze etwas oberflächlich, wird oft mehr kursorisch angedeutet, welche Probleme die Eltern mit sich rumschleppen, als komplexe Figuren gezeichnet. Kein Dogma-Film ist „Von Vätern und Müttern“, keine harsche, schonungslose Sezierung von Zwischenmenschlichem, sondern eine leichte Komödie, die nicht in die Tiefe geht, aber auf der flüssig inszenierten Oberfläche viele Treffer setzt.

Regie: Paprika Steen
Darsteller: Katrine Greis-Rosenthal, Jacob Lauberg Lohmann, Nikolaj Lie Kaas
Laufzeit: 97 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 23.5.

Furiosa – A Mad Max Saga

Action-Regisseur George Miller schlägt ein weiteres, temporeiches Kapitel seiner “Max Mad”-Saga auf. Hier ist Kult bereits vorprogrammiert!

Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlords Dementus. Bei ihrem Streifzug durch das Ödland stoßen sie auf die Zitadelle, die vom Immortan Joe beherrscht wird. Während die beiden Tyrannen um die Vorherrschaft kämpfen, muss Furiosa viele Prüfungen überstehen, während sie die Mittel zusammenstellt, um ihren Weg nach Hause zu finden.

Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth übernehmen die Hauptrollen in "Furiosa: A Mad Max Saga" von Oscar-Preisträger George Miller, der mit Spannung erwarteten Rückkehr in die ikonische dystopische Welt, die er vor mehr als 30 Jahren mit den bahnbrechenden "Mad Max"-Filmen geschaffen hat. Miller schlägt mit einem völlig neuen, eigenständigen Action-Abenteuer ein neues Kapitel auf, das die Ursprünge der Hauptfigur aus dem mehrfach Oscar-prämierten Welterfolg "Mad Max: Fury Road" enthüllt. Der neue Film von Warner Bros. Pictures und Village Roadshow Pictures wird von Miller und seinem langjährigen Partner, dem Oscar-nominierten Produzenten Doug Mitchell ("Mad Max: Fury Road", "Babe"), unter ihrem in Australien ansässigen Banner Kennedy Miller Mitchell produziert. Taylor-Joy spielt die Titelrolle, und neben Hemsworth sind auch Alyla Browne und Tom Burke in dem Film zu sehen. Miller hat das Drehbuch verfasst, zusammen mit Nico Lathouris, dem Co-Autor von "Mad Max: Fury Road". Zu Millers Kreativteam gehören der erste Regieassistent PJ Voeten und der zweite Regisseur und Stuntkoordinator Guy Norris, der Kameramann Simon Duggan ("Hacksaw Ridge", "Der große Gatsby"), der Komponist Tom Holkenborg, der Sounddesigner Robert Mackenzie, der Cutter Eliot Knapman, der Leiter der visuellen Effekte Andrew Jackson und der Kolorist Eric Whipp. Zum Team gehören außerdem weitere langjährige Mitarbeiter: Produktionsdesigner Colin Gibson, Cutterin Margaret Sixel, Tonmeister Ben Osmo, Kostümbildnerin Jenny Beavan und Maskenbildnerin Lesley Vanderwalt, die alle einen Oscar für ihre Arbeit an "Mad Max: Fury Road" gewonnen haben.

Land/Jahr: Australien 2024
Regie: George Miller
Darsteller: Anya Taylor-Joy, Chris Hemsworth, Tom Burke, Angus Sampson, Alyla Browne
Laufzeit: 140 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 30.5.

Golda – Israels eiserne Lady

Biographischer Film über die legendäre israelische Ministerpräsidentin Golda Meir, überzeugend gespielt von Leinwandikone Helen Mirren.

Am 6. Oktober 1973 überfielen ägyptische und syrische Truppen Israel mit dem Ziel Gebiete, die sie im Sechstagekrieg verloren hatten, zurückzuerobern. Der Tag des Angriffes war klug gewählt, denn er fiel auf den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, an dem Israel und mit ihm seine normalerweise besonders schlagkräftige Armee, deutlich weniger wachsam agierte als sonst. Schnell geriet Israel daher unter Druck, sah sich einer existenziellen Bedrohung gegenüber, auf die die Frau an der Spitze des Staates besonnen reagierte: Golda Meir (Helen Mirren), 1898 in Kiew geborene Politikerin, die seit 1969 als Ministerpräsidentin agierte, als erste Frau in Israel und auch weltweit als eine der ersten Frauen in einer solch herausragenden Position. Das Meir zu diesem Zeitpunkt wegen Lymphdrüsenkrebs behandelt wurde war ein gut gehütetes Geheimnis, was die burschikose, auf sich selbst und ihre Umwelt keine Rücksicht nehmende Politikerin jedoch nicht davon abhielt, Kette zu rauchen.

Ein verrauchter Hinterzimmer-Film ist „Golda – Israeles eiserne Lady“ so geworden, inszeniert vom amerikanisch-israelischen Regisseur Guy Nattiv, der ein Drehbuch von Nicholas Martin verfilmt, ein Autor, der keinerlei Bezug zu Israel hat. Und vielleicht gerade deswegen besonders gut in der Lage ist, die Komplexität der Ereignisse mit nötiger Distanz zu schildern, ohne sich für diese oder jene Seite entscheiden zu müssen. Doch Kern des Films ist ganz und gar Helen Mirren, die hinter dickem Make Up, grauer, schlichter Garderobe und dem Rauch Dutzender Zigaretten kaum zu erkennen ist. Sie gibt Golda Meir burschikosen Charme, zeigt eine Politikerin, die sich ihr ganzen Leben gegen Männer durchsetzte und zu einer der herausragendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit wurde. Gerade angesichts der Ambivalenz von Meirs und damit Israels Handeln wirkt „Golda – Israels eiserne Lady“ wie ein Film zur rechten Zeit.

Land/Jahr: USA/ GB 2023
Regie: Guy Nattiv
Buch: Nicholas Martin
Darsteller: Helen Mirren, Liev Schreiber, Camille Cottin, Ellie Piercy, Rami Heuberger, Lior Ashkenazi, Rotem Keinan, Dvir Benedek
Laufzeit: 100 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 30.5.

May December

Als eine Hollywood-Schauspielerin zu Recherchezwecken in eine kleine Vorstadt kommt, kommen schmerzliche Fakten wieder ans Tageslicht. Brillant besetztes Melodram von Todd Haynes.

In den 80er Jahren war die Affäre der damals 36-jährigen Gracie (Julianne Moore) und des 13-jährigen Joe (Charles Melton) ein handfester Skandal und ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Mehr als 20 Jahre später führen die Beiden ein scheinbar perfektes Vorstadtleben mit netter Nachbarschaft, gepflegtem Garten und drei fast erwachsenen Kindern. Doch ihr häusliches Glück wird gestört, als die berühmte und beliebte Hollywood-Schauspielerin Elizabeth (Natalie Portman) ankommt, um vor Ort für ihre bevorstehende Hauptrolle in einem Film über Gracie zu recherchieren. Während Elizabeth sich in das Alltagsleben von Gracie und Joe einschleicht, kommen die schmerzlichen Fakten der damaligen Ereignisse ans Licht und lassen verschüttete Gefühle wieder aufleben.

Mit “May December” liefert Regisseur Todd Haynes („Carol“, „I’m not There“, „Velvet Goldmine“, „Dem Himmel so fern“) ein intrigenreiches und bittersüßes Melodrama. Die beiden fulminant aufspielenden Oscarpreisträgerinnen Natalie Portman und Julianne Moore brillieren in den Hauptrollen. Wie kaum ein anderer versteht er es Beziehungsgeflechte zu entwirren, die seinen gebrochenen Helden nicht einmal selbst bewusst sind. In “May December”, Haynes‘ neuntem Spielfilm und seiner sechsten Zusammenarbeit mit Oscarpreisträgerin Julianne Moore („Carol“, „Still Alice“), widmet er sich einer besonderen Begabung der menschlichen Spezies: Der Weigerung ehrlich zu sich selbst zu sein. Newcomer Charles Melton („Riverdale“) ergänzt als Gracies jüngerer Ehemann das tragikomische Gefühlsdreieck ebenso wie Natalie Portman („Black Swan“, „Jackie“) in der Rolle von Gracies Gegenspielerin Elizabeth.

Land/Jahr: USA 2024
Regie: Todd Haynes
Darsteller: Natalie Portman, Charles Melton, Julianne Moore, Andrea Frankle, D.W. Moffett
Laufzeit: 117 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 30.5.

Alle die Du bist

Romantisches Sozialdrama, das den erzählerischen Spagat einer Liebesgeschichte in der Arbeiterklasse auf den Punkt bringt und Fetter Nathansky endgültig als einen der interessantesten jungen deutschen Regisseure etabliert.

Nadine (Aenne Schwarz) weiß was los ist: Kollegen haben sie gerufen, da ihr Mann Paul (Carlo Ljubek) einmal mehr eine Panikattacke bekommen hat und sich in der Fabrik verschanzt hat. Trotz der Warnungen der Kollegen geht Nadine zu ihm – und steht vor einem Rind! Liebevoll umarmt sie es und hat kurz darauf ein Kind im Arm. Beide Variationen von Paul, bzw. Versionen von Paul, so wie Nadine sie wahrnimmt. Doch inzwischen sieht sie Paul meist einfach „nur“ als Paul, ein Mann um die 30, so wie Nadine. Mit zunehmender Verzweiflung, vor allem aber Traurigkeit, versucht Nadine das Gefühl wiederaufleben zu lassen, wegen dem sie sich einst in Paul verliebte.

Nicht nur als Rind und Kind, auch als ältere Frau sieht man Paul bisweilen, aber nicht zu oft. Es genügt, dass Michael Fetter Nathansky diese Idee zu Beginn andeutet, um zu verstehen worum es geht: Um den subjektiven Blick auf andere Menschen, der oft eine andere Dimension offenbart, als sie ein Unbeteiligter, emotional nicht involvierter haben würde. Man kennt dieses Konzept etwa aus dem Film „Schwer verliebt“. So ein extremes Konzept funktioniert dann am besten, wenn es nicht Selbstzweck ist, sondern nur Mittel, um einen Einblick in die Emotionen der Figuren zu bekommen. Und das ist bei Michael Fetter Nathanskys „Alle die du bist“ der Fall, erst der zweite Film, den der 31jährige Regisseur gedreht hat. Und wie schon in seinem Debüt „Sag du es mir“, in dem er eine Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählte, spielt Fetter Nathansky auch hier mit Erzählformen, die aber stets im Dienst der Figuren stehen. Immer wieder schneidet er zwischen der Gegenwart, in der die Beziehung zwischen Nadine und Paul an ihr Ende gekommen zu sein scheint und der Vergangenheit, als das Paar sich kennenlernte, hin und her, markiert durch einen leichten Wechsel des Bildformates. Der Beginn und das mögliche Ende der Beziehung stehen also nebeneinander, der sich verändernde Blick, mit dem Nadine Paul betrachtet, wird so unmittelbar deutlich.

Deutschland/Spanien 2024
Regie & Buch: Michael Fetter Nathansky
Darsteller: Aenne Schwarz, Carlo Ljubek, Youness Aabbaz, Sara Fazilat, Moritz Klaus, Jule Nebel-Linnenbaum
Laufzeit: 108 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 30.5.

Das Klezmer Projekt – In mir tanze ich

Halbfiktionaler Dokumentarfilm, der die Suche nach verlorenen Klezmer-Melodien, Zeugnisse des Lebens im osteuropäischen Dreiländereck Ukraine-Rumänien-Moldau und die persönlichen Geschichte der beiden jüdischen Filmschaffenden verbindet.

Der frustrierte jüdische Hochzeitsfilmer Leandro interessiert sich nicht für die Religion seiner Familie. Als er sich bei der Arbeit in die Klezmer-Klarinettistin Paloma verliebt, erfindet er ein Dokumentarfilmprojekt, damit er Zeit mit ihr verbringen kann. Der Film schickt beide auf eine Reise quer durch Osteuropa auf der Suche nach verschollenen Klezmer-Melodien, die in der Obhut der Roma überdauert haben, weil diese vor dem Zweiten Weltkrieg Tür an Tür mit den Juden zusammenlebten.

Das semifiktionale Roadmovie von Paloma Schachmann und Leandro Koch ist alles andere als eine konventionelle Musikdokumentation. Auf den Spuren eines Kulturerbes, das zu verschwinden droht, führt es von Buenos Aires ins Dreiländereck Ukraine-Rumänien-Moldau. Geschickt und mit erfrischendem Humor verbindet das Regieduo eine persönliche Geschichte mit der Erkundung der Klezmer-Tradition und übernimmt in der Metaerzählung die Hauptrollen selbst. Es entsteht eine kraftvolle Welle der Emotionen in Bewegung, die uns mit der Musik davonträgt.

Land/Jahr: Argentinien, Österreich 2024
Regie: Leandro Koch, Paloma Schachmann
Darsteller: Leandro Koch, Rebeca Yanover, Cesar Lerner, Marcelo Moguilevsky, Bob Cohen
Laufzeit: 110 Minuten
FSK: 0


Voraussichtlich ab Donnerstag 6.6.

King’s Land

Dänemark 1755. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit stellt sich ein einstiger Soldat einem skrupellosen Herrscher ebenso wie der unerbittlichen Natur der wilden Heide Jütlands entgegen. Unterstützung erfährt er dabei ausgerechnet von einer jungen Hausmagd und einem kleinen Mädchen, die seine strenge Fassade durchbrechen und ihn zu einer mutigen Entscheidung bewegen. Prächtig ausgestattetes Historiendrama, wie es lange nicht mehr im Kino zu sehen war.

Regie: Nikolaj Arcel
Darsteller: Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg


Voraussichtlich ab Donnerstag 13.6.

Problemista

Als das Arbeitsvisum eines aufstrebenden Spielzeugdesigners aus El Salvador, der sein Glück in New York versucht, abzulaufen droht, sieht er in einer unberechenbaren Ausgestoßenen der Kunstwelt seine einzige Chance im Land bleiben zu dürfen – als deren Assistent. Surrealistische Komödie

Regie: Julio Torres
Darsteller: Julio Torres, Tilda Swinton, RZA


Voraussichtlich ab Donnerstag 27.6.

Déserts



Ein Auftrag führt zwei Geldeintreiber auf eine mystische Reise. Überzeugende Mischung aus absurder Komödie und faszinierendem Western.

Mehdi und Hamid, langjährige Freunde, arbeiten für ein windiges Inkassobüro. Ihre Klientel besteht aus den Ärmsten der Armen, den Bewohnern der trostlosen Wüstenlandschaften im Süden Marokkos. In ihrem abgenutzten Renault reisen sie von einem gottverlassenen Dorf zum nächsten, um die säumigen Schuldner dazu zu bringen, Kredite zurückzuzahlen, die sie sich eh nie leisten konnten. Dabei schrecken sie auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurück. Ihre skurrile Mission gerät jedoch ins Wanken, als sie plötzlich an einer Tankstelle einen Mann entdecken, der an den Gepäckträger eines Motorrads gefesselt ist – und eine rätselhafte, mystische Reise nimmt ihren Anfang…

Der in Cannes ausgezeichnete Marokkaner Faouzi Bensaïdi ist nicht nur Regisseur, sondern spielt auch selbst in den meisten seiner Filme. Mit “Déserts” schafft er ein intensives, visuell herausragendes Werk, voll von skurrilem Humor und tragikomischen Begegnungen. Ein Roadmovie der besonderen Art, das eine unerwartete Wendung nimmt. Der Film feierte seine Deutschland-Premiere im Rahmen des Filmfest Hamburg 2023. Auf die Frage nach dem Titel und seinem faszinierenden Plural erklärt der Regisseur: “Das ist der ursprüngliche Titel. In meinem Kopf begann die Geschichte in diesem städtischen Randgebiet eines marokkanischen Dorfes - wie eine Wüste des Elends -, bevor sie sich buchstäblich in der Wüste fortsetzte. Es gab auch die Idee, dass es für jeden Menschen eine Wüste gibt. Ein nackter Raum, in dem jeder sich selbst gegenübersteht. Und schließlich ist es ein Plural, denn das Leben dieser Menschen ist auch eine emotionale Wüste“.

F 2023
Regie: Faouzi Bensaïdi
Darsteller*innen: Fehd Benchemsi, Abdelhadi Taleb, Rabii Benjhaile
125 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 27.6.

Die Gleichung ihres Lebens

Der berührende Film um eine außergewöhnliche Mathematikstudentin, die nach einem Rückschlag einen Neubeginn wagt. Authentisch und einfühlsam spielt Ella Rumpf eine hochbegabte junge Frau, die lernen muss, dass sich die großen mathematischen Rätsel nicht allein am Schreibtisch lösen lassen. Sensibler Film um die Schönheit von Zahlen und die vielen Variablen auf dem Weg zur Selbstbestimmung.

Regie: Anna Novion
Darsteller: Ella Rumpf, Jean-Pierre Darroussin, Clotilde Courau