Hayao Miyazaki Retrospektive in der Schauburg
DAS  SCHLOSS IM HIMMEL
am Donnerstag, 25. April um 19 Uhr
in Originalfassung mit Untertiteln


Die Themen des ersten Studio Ghibli Films sollten die Weichen für alles folgende stellen: Persönliche Geschichten um den Menschen, dessen Gier, und die Natur und Technik, die auch Hand in Hand gehen können.

Fliegende Piraten sind hinter einem Kristall her, der den Eintritt in „Das Schloss des Himmels“ ermöglichen soll. Das Schloss beherbergte einst friedliche, intelligente Menschen mit fortschrittlichen Technologien.

Spätestens nachdem der Begründer der Studio Ghibli Schmiede Hayao Miyazaki seinen wohl letzten Film „Der Junge und der Reiher“ im asiatischen Raum ohne jegliche Marketing-Kampagnen ins Kino brachte und alle Rekorde brach ist klar, daß wir es hier mit einem Großmeister zu tun haben. Er vertraute darauf, daß die Kinogänger einfach so zu seinem Werk finden würden und so kam es. Auch in Europa feierte der Film einen sehr erfolgreichen Kinostart.

Miyazaki gründete 1985 sein Unternehmen Studio Ghibli, welches immer ein Karriere-Sprungbrett für Anime-Regisseure darstellte. Alle dort veröffentlichten Filme sind überragend in Ästhetik, neigen stets zu Tiefgang und zu überbordender Originalität – Studio Ghibli gilt seit jeher als Qualitätssiegel.

Wir zeigen Hayao Miyazaki’s wichtigste Werke, aber auch frühe und kaum im Kino aufgeführte Titel. Alle Filme präsentieren wir in der japanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.


DAS SCHLOSS IM HIMMEL
Land/Jahr: Japan 1986
124 Minuten
ab 6 Jahren




 


PREMIERE in der Schauburg
STERBEN
am Samstag, 27. April um 16.30 Uhr
in Anwesenheit von Hauptdarsteller Lars Eidinger und Regisseur Matthias Glasner


Ein Film über das große Ganze, über Geburt und Tod, über Familien, Eltern, Kinder, über Liebe und Sex und alles dazwischen. Epos mit großer Kraft und schonungsloser Härte.

Lissy Lunies (Corinna Harfouch) sitzt im wahrsten Sinne des Wortes in der Scheiße: Ihr Mann Gerd (Hans-Uwe Bauer) leidet an Parkinson, läuft schon mal nackt durchs Treppenhaus und wird bald in ein Pflegeheim abgeschoben. Was Lissy nicht allzu sehr zu bedrücken scheint, die Liebe ist längst verschwunden, darüber hinaus plagen sie eigene gesundheitliche Sorgen. Zwei Kinder hat Lissy, doch die stehen der Mutter nicht zur Seite, sondern kämpfen mit eigenen Problemen: In Berlin probt der Dirigent Tom (Lars Eidinger) mit einem Jugendorchester eine Komposition seines Freundes, dem depressiven Komponisten Bernard (Robert Gwisdek). In Hamburg wiederum lebt Toms Schwester Ellen (Lilth Stangenberg) ein Leben im Rausch, trinkt, singt und beginnt mit ihrem Chef, dem Zahnarzt Sebastian (Ronald Zehrfeld) eine Affäre..

In fünf Kapiteln und einem Epilog entwickelt Matthias Glasner seinen Reigen, ein breites Panorama von Emotionen und Exzessen. Während die ersten drei Kapitel nach den drei Familienmitgliedern Lissy, Tom und Ellen benannt sind, heißen spätere Liebe und Leben, was ganz gut den inhaltlichen Bogen umfasst, den Glasner hier abdecken möchte. Besonders zwischen Mutter und Sohn, zwischen Harfouch und Eidinger, entstehen einige schonungslos harte Momente, die präzise eine Entfremdung beschreiben oder vielmehr eine Eltern-Kind-Beziehung, die nie wirklich existiert hat. In diesen Momenten ist „Sterben“ das große Epos über die Schwierigkeit von Beziehungen, den ewigen Kampf zwischen sich selbst und dem Wissen, wie wichtig andere Menschen für das eigene Wohlbefinden sind. In seinen besten Momenten zeigt „Sterben“ auch, dass Matthias Glasner wie nur wenige andere deutsche Regisseure den Mut hat, dahin zu gehen, wo es weh tut, Figuren zu zeigen, die oft zutiefst unsympathisch wirken, aber gerade dadurch komplex und wahrhaftig sind. Trotz mancher Schwächen also ein Film, der besonders ist, der viel riskiert und dabei manchmal scheitert, aber allein schon wegen seiner großen Ambition Beachtung verdient.


STERBEN
Land/Jahr: Deutschland 2024
Regie: Matthias Glasner
Drehbuch: Matthias Glasner
Besetzung: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith
180 Minuten
ab 16 Jahren





PREVIEW in der Schauburg
DER JUNGE DEM DIE WELT GEHÖRT
am Samstag, 27. April um 14.30 Uhr
in Anwesenheit des Regisseurs Robert Gwisdek aka Käptn Peng und Darstellerin Chiara Höflich


Der junge Basilio lebt in einer Villa auf Sizilien mit seinem geheimnisvollen älteren Mentor Kasimir, der ihm helfen soll, wahre Poesie zu finden. Eines Tages trifft er Klara, deren Leben auf mysteriöse Weise mit seinem eigenen verknüpft zu sein scheint, was ungeahnte Entdeckungen zur Folge hat.

DER JUNGE DEM DIE WELT GEHÖRT
Land/Jahr: Deutschland 2023
Regie: Robert Gwisdek
Darsteller: Julian Vincenzo Faber, Denis Lavant, Corinna Harfouch, Chiara Höflich





 


ALLES ÜBER KUNST in der Schauburg
PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN
am Sonntag, 28. April um 15 Uhr

Alles über Kunst - in Kooperation mit der Staatlichen Kunsthalle


Malerin Marianne soll ein Gemälde von Héloïse anfertigen, die bald verheiratet werden soll. Héloïse weigert sich, Model zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe zu protestieren. Langsam wächst zwischen Model und Künstlerin eine unwiderstehliche Anziehungskraft…

Eine kraftvolle, moderne Geschichte über die Situation der Frau über die Jahrhunderte hinweg, in Cannes für das beste Drehbuch prämiert.

Vor Filmbeginn gibt es eine kurze kunsthistorische Einführung sowie in der darauffolgenden Woche donnerstags eine Führung durch eine*n Mitarbeiter*in des Museums. Die Termine der Filme und Führungen sind abrufbar unter: schauburg.de oder kunsthalle-karlsruhe/kalender.

Die Kunstfilmreihe der Schauburg »Alles über Kunst« wurde durch die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe inspiriert. So unterschiedlich die Künstler sind, so breitgefächert streifen wir die Filmgenres: Dokumentationen („Peggy Guggenheim“, „Vermeer“), Biopics („Monuments Men“), sowie fiktiver Stoff aus Hollywood (“Wie klaut man eine Million?“) beleuchten unsere Leinwand, mal beschwingt und bissig, mal aufklärerisch und ernst. Wir erleben die großen Meister, mal persönlich („Gerhard Richter – Painting“), mal verkörpert durch Hollywoodstars (Anthony Hopkins in „Mein Mann Picasso“).


PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN
Land/Jahr: Frankreich 2019
Regie: Céline Sciamma
Darsteller: Noémie Merlant, Adèle Haenel, Valeria Golino
121 Minuten
ab 12 Jahren




TRAUMFABRIK "FILME ZUM MITDENKEN. Menschen, Künstler, Wissenschaftler, Gesellschaft" in der Schauburg
ORSEN WELLES: F FOR FAKE
am Sonntag, 28. April um 15 Uhr in
englischer Originalfassung mit Untertiteln


Am Sonntag, den 28.04. geht unsere Filmreihe „Traumfabrik“ 26 weiter. Um 15 Uhr sehen Sie Orson Welles: F FOR FAKE (OmU).

Orson Welles erzählt die Geschichte von vier großen Fälschungen des 20. Jahrhunderts: Elmyr de Hory fälschte Gemälde von Meistern der klassischen Moderne wie Modigliani oder Matisse; Clifford Irving veröffentlichte die gefälsche Autobiographie von Howard Hughes, Orson Welles versetzte die Öffentlichkeit der USA mit den Fake News einer außerirdischen Invasion in Schrecken. Und dann ist da noch Picasso und der Großvater von Oja Kodar…

Zusammen mit dem ZAK I Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, KIT und dem AWWK – Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung wird auch diese Ausgabe in der Schauburg durchführt und von einem Filmseminar begleitet.

Die 26. Traumfabrik umfasst Filme verschiedener Genres aus acht Jahrzehnten und verschiedenen Filmkulturen: Filme namhafter Autoren über Beobachtungen, Irrwege und Zeitreisen, über fröhliche Wissenschaft, komische und tragische Momente, über Krimirätsel und (Über)Lebensfragen. Inspiriert wurde unsere Auswahl von Ideen des Physikers und Wissenschaftsphilosophen Paul K. Feyerabend (Against Method, 1975; Erkenntnis für freie Menschen, 1976; Wissenschaft als Kunst, 1984; Killing Time, 1995) zu dessen 100.Geburtstag.


Wie üblich gibt es in der Traumfabrik vor jedem Film eine Mikroeinführung, danach, zum Gedankenaustausch, ein Kinogespräch.


ORSEN WELLES: F FOR FAKE
Land/Jahr: Frankreich/Deutschland/USA 1973
88 Minuten
Mit Orson Welles, Oja Kodar, Elmyr de Hory, Clifford Irving, Edith Irving






NEU in der Schauburg
CHALLENGERS - RIVALEN

in englischer Originalfassung mit und auch ohne Untertitel


Der Comeback-Plan für einen gefallenen Tennis-Profi gerät zur Zerreissprobe. Spannende Dreiecksgeschichte im Umfeld des Profisports, inszeniert von Luca Guadagnino.

In „Challengers – Rivalen“, dem neuen Werk des visionären Filmemachers Luca Guadagnino, spielt Zendaya in der Hauptrolle das ehemalige Tennis-Wunderkind Tashi Duncan. Die zielstrebige Powerfrau arbeitet inzwischen erfolgreich als Trainerin und hat ihren Ehemann (Mike Faist, „West Side Story“) zum Champion aufgebaut. Weil sich dieser jedoch in einem Formtief befindet, bringt Tashi ihn dazu, an einem unterklassigen Turnier teilzunehmen, um zu alter Stärke zurückzufinden. Der Comeback-Plan nimmt allerdings eine überraschende Wendung, als Tashis Mann gegen den gescheiterten Patrick (Josh O’Connor, „The Crown“) antreten muss – seinen ehemaligen besten Freund und Tashis früheren Lebensgefährten. Während Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen und die Spannungen hochkochen, muss sich Tashi eine entscheidende Frage stellen: Wie weit gehe ich, um zu gewinnen?

“Challengers – Rivalen” ist der achte Spielfilm des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino. Für das Drehbuch zeichnete der US-amerikanische Dramatiker und Romanautor Justin Kuritzke verantwortlich, der damit sein erstes Skript für einen Film vorlegte. Es war 2021 in der Blacklist der besten unverfilmten Ideen Hollywoods gelistet. Das US-amerikanische Filmstudio MGM sicherte sich die Rechte an einer Verfilmung und soll Kuritzke, der kein Mitglied der Writers Guild of America (WGA) war, einen siebenstelligen Betrag dafür gezahlt haben. Die Hauptrollen übernahmen Zendaya als Trainerin Tashi, Mike Faist als ihr Ehemann Art und Josh O’Connor als Patrick. Mit allen drei Schauspielern arbeitete Guadagnino das erste Mal zusammen. Als Kameramann fungierte der Thailänder Sayombhu Mukdeeprom, der mit Guadagnino an “Call Me by Your Name” (2017) und “Suspiria” (2018) zusammengearbeitet hatte. Der Filmschnitt oblag Marco Costa, ebenfalls ein Weggefährte des Regisseurs. Für die Filmmusik gewann Guadagnino die beiden Komponisten Trent Reznor und Atticus Ross, die schon mit ihm an “Bones and All” zusammengearbeitet hatten.


CHALLENGERS - RIVALEN

Land/Jahr: USA 2024
Regie: Luca Guadagnino
Darsteller: Zendaya Josh O Connor Mike Faist Jake Jensen





 

 

NEU in der Schauburg
STERBEN



Ein Film über das große Ganze, über Geburt und Tod, über Familien, Eltern, Kinder, über Liebe und Sex und alles dazwischen. Epos mit großer Kraft und schonungsloser Härte.

Lissy Lunies (Corinna Harfouch) sitzt im wahrsten Sinne des Wortes in der Scheiße: Ihr Mann Gerd (Hans-Uwe Bauer) leidet an Parkinson, läuft schon mal nackt durchs Treppenhaus und wird bald in ein Pflegeheim abgeschoben. Was Lissy nicht allzu sehr zu bedrücken scheint, die Liebe ist längst verschwunden, darüber hinaus plagen sie eigene gesundheitliche Sorgen. Zwei Kinder hat Lissy, doch die stehen der Mutter nicht zur Seite, sondern kämpfen mit eigenen Problemen: In Berlin probt der Dirigent Tom (Lars Eidinger) mit einem Jugendorchester eine Komposition seines Freundes, dem depressiven Komponisten Bernard (Robert Gwisdek). In Hamburg wiederum lebt Toms Schwester Ellen (Lilth Stangenberg) ein Leben im Rausch, trinkt, singt und beginnt mit ihrem Chef, dem Zahnarzt Sebastian (Ronald Zehrfeld) eine Affäre..

In fünf Kapiteln und einem Epilog entwickelt Matthias Glasner seinen Reigen, ein breites Panorama von Emotionen und Exzessen. Während die ersten drei Kapitel nach den drei Familienmitgliedern Lissy, Tom und Ellen benannt sind, heißen spätere Liebe und Leben, was ganz gut den inhaltlichen Bogen umfasst, den Glasner hier abdecken möchte. Besonders zwischen Mutter und Sohn, zwischen Harfouch und Eidinger, entstehen einige schonungslos harte Momente, die präzise eine Entfremdung beschreiben oder vielmehr eine Eltern-Kind-Beziehung, die nie wirklich existiert hat. In diesen Momenten ist „Sterben“ das große Epos über die Schwierigkeit von Beziehungen, den ewigen Kampf zwischen sich selbst und dem Wissen, wie wichtig andere Menschen für das eigene Wohlbefinden sind. In seinen besten Momenten zeigt „Sterben“ auch, dass Matthias Glasner wie nur wenige andere deutsche Regisseure den Mut hat, dahin zu gehen, wo es weh tut, Figuren zu zeigen, die oft zutiefst unsympathisch wirken, aber gerade dadurch komplex und wahrhaftig sind. Trotz mancher Schwächen also ein Film, der besonders ist, der viel riskiert und dabei manchmal scheitert, aber allein schon wegen seiner großen Ambition Beachtung verdient.


STERBEN
Land/Jahr: Deutschland 2024
Regie: Matthias Glasner
Drehbuch: Matthias Glasner
Besetzung: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith
180 Minuten
ab 16 Jahren