In den Uffizien



Sie gilt als Vorbild aller Kunstsammlungen: die Uffizien in Florenz. In ihrem Dokumentarfilm gehen Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch ihrem Geheimnis auf die Spur

„Ich habe fast alles gesehen, was Florenz an Kunstsachen enthält. Man könnte wohl mit großem Nutzen einige Zeit hier verweilen“, notierte schon Goethe über die Kunstsammlung der Medici in Florenz: die Uffizien. Seit 2015 wird die weltweit bedeutendste Sammlung an Renaissancekunst, eine Ikone der italienischen Kultur, von einem deutschen Museumsdirektor geleitet. Eike Schmidt wirbt um Sponsoren, gestaltet Räume neu und hat, mit der ihm eigenen Mischung aus Autorität, Aufmerksamkeit und Humor ein eingeschworenes Team um sich geschart.

„In den Uffizien” zeigt die ungebrochene Anziehungskraft des Museums und die Arbeit hinter den Kulissen als eine kollektive Anstrengung, eine nie endende, passionierte Sorge um die Erhaltung jahrhundertealter Meisterwerke bei gleichzeitiger Neuerung. Alles atmet in diesen Sälen und Fluren Geschichte, jede Handlung wird zum Ritual. Während des Aufbaus einer Ausstellung mit zeitgenössischen Skulpturen des Britischen Künstlers Antony Gormley erleben wir, wie sensibel und konfliktgeladen solche Versuche sind. Es geht um jeden Zentimeter - europäische Zusammenarbeit ‘en miniature’. Und immer wieder löst sich die Kamera aus dem Alltagsgeschehen und taucht in die Bildwelten an den Wänden ein. Leonardo da Vincis “Anbetung der Könige”, Botticellis “Frühling”, Tizians „Venus von Urbino“, Artemisia Gentileschis “Judith und Holofernes”. Die fallenden Körper im “Engelssturz” von Andrea Commodi erinnern uns schmerzhaft an unsere eigene Hybris und Verletzlichkeit. Wir begegnen einem ungeheuren Überfluss an Schönheit, der politische Machtwechsel, zwei Weltkriege und Seuchen überstand. Die Zeiten waren selten friedlich aber - und darin liegt die eigentliche Hoffnung des Films - am Ende hat nicht Mars, sondern Venus und mit ihr die Liebe zur Kunst das letzte Wort.


Dokumentation
Deutschland 2021
Regie: Corinna Belz, Enrique Sánchez Lansch
100 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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