Notre Dame – Die Liebe ist eine Baustelle



Fluffig leichter Wohlfühlfilm mit Pep und Tempo: Die Story um die quirlige Pariser Architektin Maud ist so witzig wie charmant – mit ein paar hübsch abstrusen Einsprengseln in bester französischer Komödientradition.

Wie Maud ihr Leben managt, ist einfach bewundernswert, denn die Grundvoraussetzungen sind alles andere als ideal. Dazu gehören zwei Kinder, ein schluffiger Ex-Mann, mit dem sie ab und an mal heimlich schläft, und ein selbstherrlicher Chef, der sie nur allzu gern piesackt. Das klingt nicht nur ziemlich stressig, das ist es auch. Zusätzlich entdeckt Maud, dass sie schwanger ist, und ohne es zu wollen, hat sie unerwartet einen Großauftrag an Land gezogen: Sie soll den Vorplatz von Notre Dame neu gestalten, inklusive Metro-Eingang und Springbrunnen. Die Bekanntschaft mit einem Journalisten stürzt sie zusätzlich ins Chaos. Doch Maud lässt sich so leicht nicht unterkriegen, nicht einmal, als sie in den Fokus der Boulevardpresse gerät und plötzlich ihr gesamtes Projekt auf dem Spiel steht.

Mit überbordendem Ideenreichtum und Sinn für Humor bringt Valérie Donzelli mit ihrem im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaften Film gute Laune und Leichtigkeit ins Kino. Valérie Donzelli kann ihrer Fantasie freien Lauf lassen und mal so richtig loslegen. Sie ist ein Multitalent, spielt die Hauptrolle, schreibt und inszeniert ihre Filme selbst. Als Maud ist sie eine vielbeschäftigte Frau, die sich zwischen ihren jeweiligen Baustellen zu verheddern droht und trotzdem irgendwie die Ruhe und den Optimismus bewahrt. Valérie Donzelli spielt Maud mit bezauberndem und dennoch handfestem Charme: kein Püppchen, sondern eine pfiffige Heldin, die sich gegen alle Widrigkeiten behauptet und in der Lage ist, in Blitzesschnelle Entscheidungen zu treffen, die … sagen wir mal: nicht immer optimal sind. Valérie Donzellis Humor ist dabei keinesfalls von der süßlichen und romantisierenden Sorte – im Gegenteil: Er hat sogar Biss und Stil, was sich in schnittigen Dialogen und abstrusen Situationen ebenso zeigt wie im visuellen Charme der Geschichte. Zahlreiche Seitenhiebe auf die Medienlandschaft und auf das Pariser Leben bringen etwas Tiefgang ins Spiel und machen den Film zu einer schwungvollen Großstadtfrauenliebesgeschichte.

Quelle: programmkino.de / Gaby Sikorski


Frankreich, Belgien 2019
Regie: Valérie Donzelli
Drehbuch: Valérie Donzelli, Benjamin Charbit
Darsteller: Valérie Donzelli, Pierre Deladonchamps, Thomas Scimeca, Bouli Lanners, Virginie Ledoyen, Isabelle Candelier, Philippe Katerine
89 Minuten
ab 12 Jahren

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Trailer NOTRE DAME