Caveman



Basierend auf dem weltberühmten Broadway-Theaterstück liefert Laura Lackmann eine hochkarätig besetzte Filmversion des Mann-Frau-Klamauks, das sich zum Trojanischen Pferd, oder besser: zum Trojanischen Film entwickelt

Für den Nachwuchscomedian Rob Becker (Moritz Bleibtreu) geht ein Traum in Erfüllung, als er eines Abends das erste Mal vor großem Publikum auftreten darf. Blöd nur, dass kurz vor seinem Stand-Up-Programm seine Frau Claudia (Laura Tonke) mit ihm Schluss macht – und Rob kurzfristig beschließt, seine Show dafür zu nutzen, die Zuschauerinnen und Zuschauer darüber entscheiden zu lassen, ob er wirklich ein Vollidiot ist, wie es ihm Claudias beste Freundin (Martina Hill) noch aus dem Publikum vorwirft. Also erzählt er seine Geschichte. Seine und Claudias Liebesgeschichte. Vom ersten Kennenlernen über die Hochzeit und lange Gespräche über Familienplanung bis hin zu den ersten Krisen, ausgewachsenen Streits und all den Gründen, die zur Trennung geführt haben. Dabei spielen auch sein bester Kumpel (Wotan Wilke Möhring) und Claudias Freundin entscheidende Rollen. Und am Ende steht die alles entscheidende Frage, ob das einstige Traumpaar jemals wieder zusammenkommen wird…

Allein die Tatsache, dass Laura Lackmann für „Caveman“ verantwortlich zeichnet, offenbart wahlweise früh (wenn man vorab von ihrer Beteiligung weiß) oder rückblickend in fast schon Twist-Manier (wenn man ihren Namen erst im Abspann das erste Mal liest), dass hinter ihrer Theateradaption wesentlich mehr steckt als plumper Genderpopulismus. Bereits das Stück selbst, das sich schon immer eher als tragikomische Therapiesitzung denn als reines Comedyprogramm verstanden hat, offenbart, dass hier inhaltlich mehr Substanz vorhanden ist. Wenngleich Lackmann die Bühnendramaturgie, in der mal aus der weiblichen, mal aus der männlichen Sicht erzählt wird, nicht beibehält, sondern den Film in Gänze aus der Perspektive von Rob aufzieht; einem in den Tag hinein lebenden, im Großen und Ganzen unzufriedenen Versager, der nicht weiß, was er noch aus seinem Leben machen soll. Laura Lackmann überzeugt schon in der ersten Hälfte mit einer herrlich verspielten, kreativ mit Splitscreens und Fantasieelementen (Michel Gondry lässt grüßen!) arbeitenden Inszenierung.

Quelle: programmkino.de / Antje Wessels


Deutschland 2021
Regie: Laura Lackmann
Darsteller:innen: Moritz Bleibtreu, Laura Tonke, Wotan Wilke Möhring, Martina Hill, Jürgen Vogel, Thomas Herrmanns
Verleih: Constantin Filmverleih
105 Minuten
ab 12 Jahren

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