Adios Buenos Aires

Ein Bandeon-Spieler will das krisengeschüttelte Argentinien verlassen, doch die Begegnung mit einer aufregenden Frau machen den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Ein funkelndes Filmfest (nicht nur) für Tango-Fans!

Argentinien 2001: Julio Färber (Diego Cremonesi), Besitzer eines kleinen Schuhladens in Buenos Aires und leidenschaftlicher Bandoneon-Spieler in einem Tangoorchester, sieht angesichts der allgegenwärtigen Wirtschaftskrise und des politischen Chaos keinen anderen Ausweg mehr, als nach Deutschland, dem Geburtsland seiner Mutter, auszuwandern. Doch dann nimmt das Schicksal eine unerwartete Wendung. Durch einen Autounfall lernt er Mariela (Marina Bellati) kennen. Die temperamentvolle Taxifahrerin geht ihm anfangs gehörig auf die Nerven, schleicht sich aber bald samt ihrem Sohn Pablito in sein Herz. Und mit Ricardo Tortorella (Mario Alarcón), der betagten, aber noch immer betörend singenden Tango-Ikone früherer Zeiten, findet Julios Tango-Band eine neue Stimme und fast zu altem Glanz zurück. Das alles soll Julio aufgeben für ein wirtschaftlich gesichertes Leben in Europa, wo niemand so für den Tango und die Liebe brennt?

Mit angenehmer Leichtigkeit entwickelt German Kral seine vielschichtigen Figuren, wenige Pinselstriche genügen, um glaubwürdige Typen zu zeichnen. Ein erstklassiges Ensemble sorgt mit südamerikanischem Charme für die notwendige Empathie. Ähnlich unangestrengt werden die diversen Konflikte präsentiert: Missverständnisse in der Liebe. Pubertierende Töchter. Abgeschobene Senioren. Materielle Sorgen. Last not least ein Land im fatalen Strudel der großen Krise. Die Lage scheint ohne viel Hoffnung. Doch wenn du glaubst, es geht nicht mehr: kommen von irgendwo tröstende Tango-Klänge daher. Virtuos wird die Musik aufgeführt und souverän in die Handlung eingebaut. Songs und Story erzählen gleichermaßen von Liebe, Leidenschaft und Schmerz. Ob bei all solcher Tango-Theatralik noch ein Happy-End denkbar ist? Wie wird Stehaufmännchen Julio sich in letzter Minute entscheiden…

Quelle: programmkino.de / Dieter Oßwald

Argentinien 2023
Regie: German Kral
Darsteller: Diego Cremonesi, Marina Bellati, Carlos Portaluppi, Manuel Vicente, Rafael Spregelburd, Mario Alarcon
95 Minuten
ab 12 Jahren

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