Ein Kurzurlaub wandelt sich in ein läuterndes Fegefeuer. Komödiantisches Drama, das bürgerliche Familienideale mit formaler Souveränität kollabieren lässt.
Auf der dänischen Insel Bornholm verbringen zwei Familien gemeinsam ihren traditionellen Kurzurlaub. An bester Strandlage werden die Camper abgestellt und ein Zelt für die drei Jungs aufgeschlagen – so weit, so gut. Doch ein Zwischenfall mit den Kindern bringt die Idylle aus dem Gleichgewicht: Was als unausgereifter Zwist beginnt, entwickelt sich allmählich zum handfesten Streit. Schon bald werden Tücken der Kindererziehung, Midlife-Krisen und Eheprobleme schonungslos offengelegt – und die ursprünglich erholsamen Ferien verwandeln sich in ein läuterndes Fegefeuer.
Regisseurin Anna Kazejak lässt in ihrem komödiantischen Drama “Fucking Bornholm” bürgerliche Familienideale mit formaler Souveränität kollabieren. Kazejak ist eine international ausgezeichnete Regisseurin und Drehbuchautorin. Bevor sie 2001 an die Nationale Filmschule in Lodz ging, studierte sie viele Jahre Filmtheorie. 2005 beschlossen Kazejak und zwei ihrer Schulfreunde, einen dreiteiligen Film über die Wirtschaftsmigration junger Polen*innen zu produzieren. Dieser Film war die viel gefeierte “Ode to Joy”. Die drei Regisseure*innen gewannen nicht nur die Herzen der Kritiker, sondern gewannen viele bedeutende Preise. (Sonderpreis der Jury - Gdynia Film Festival, 2005; Platinpreis für die beste Low-Budget-Produktion - WorldFest Independent Film Festival, Huston, 2007). Dieser Film war auch der erste polnische Film, der im Wettbewerb des Rotterdam International Film Festival gezeigt wurde. Der erste von Kazejak geleitete Spielfilm war “Flying Pigs”, der von einer großen Anzahl von Kinobesuchern gesehen wurde. Ihr dritter Film – “The Word” - hatte seine Weltpremiere auf der 64. Berlinale und wurde auf über 40 internationalen Filmfestivals gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet. Kazejak zeichnete sich durch ihre Regiearbeit im Fernsehen für zahlreiche Episoden der polnischen HBO-Version von „In Treatment“ aus. Sie ist Mitglied der European Film Academy und Vorstandsmitglied der Polish Directors Guild.
Deutschland 2022
Regie: Anna Kazejak
Darsteller: Agnieszka Grochowska, Grzegorz Damiecki, Maciej Stuh, Jasmina Polak
99 Minuten
ab 12 Jahren