Umberto Eco – Eine Bibliothek der Welt

Faszinierendes Porträt von Umberto Ecos Gedächtnis, das auch einen tiefen Einblick in das kollektive Gedächtnis der Welt gewährt.

Die Privatbibliothek von Umberto Eco öffnet ein Fenster zu einem magischen Kosmos – meterhohe Regale, gefüllt mit über 30.000 zeitgenössischen sowie 1.500 antiken und seltenen Büchern. Nach dem Tod Ecos gewährte seine Familie dem Regisseur Davide Ferrario, der zuvor mit Eco auf der Kunstbiennale zusammengearbeitet hatte, exklusiven Zugang zu diesem literarischen Schatz. Ursprünglich sollte der Film lediglich die Bibliothek vor ihrer Übergabe an den italienischen Staat und dem damit verbundenen Umzug dokumentieren. Doch daraus entwickelte sich weit mehr.

Der Film taucht ein in die inspirierenden Gedankenwelten des renommierten Philosophen und Schriftstellers sowie seiner Weggefährten. Dabei entfaltet sich nicht nur ein faszinierendes Porträt von Umberto Ecos Gedächtnis, sondern auch ein tiefer Einblick in das kollektive Gedächtnis der Welt. Diese Dokumentation verwebt auf einzigartige Weise die Geschichte der Bibliothek mit den philosophischen Reflexionen Ecos und schafft so ein beeindruckendes Zeugnis über die Kraft von Literatur, Erinnerung und dem Erbe der Menschheit. Der Regisseur zum Film: “In dem Film sagt ein langjähriger Mitarbeiter und Freund Ecos: „Ich hatte das Glück, mit Umberto zusammenzuarbeiten“. Das Gleiche gilt für mich, da ich 2015 mit ihm an einer Videoinstallation für die Biennale von Venedig gearbeitet habe, in der er der Protagonist war. Bei dieser Gelegenheit hatte ich die Möglichkeit, seine Bibliothek zu sehen, und ich bat ihn sofort, eine Sequenz zu drehen, in der er zwischen den Büchern spazieren geht - dieselbe Sequenz, die jetzt den Film eröffnet. Ein Jahr später, als er starb, wurde diese Sequenz von vielen Medien auf der ganzen Welt verwendet. Ich war traurig und stolz zugleich, denn diese Bilder erzählten die Geschichte eines Lebens in einer ikonischen Weise. Ich hatte das Gefühl, dass Umberto und ich bei einem anderen Projekt hätten zusammenarbeiten können, aber ich hatte nicht mehr die Chance. So ist dieser Dokumentarfilm in gewisser Weise der Film, den wir nicht zusammen machen konnten”.

Italien 2022
Dokumentarfilm
Regie: Davide Ferrario
80 Minuten

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