Intensives Porträt einer Musikerin, die zur Chefdirgentin des Konzerthausorchesters Berlin wurde.
Joana Mallwitz ist Dirigentin. Ein Beruf, der von vielen noch immer als Männerdomäne bezeichnet wird. Früh als Ausnahmetalent entdeckt, war sie die jüngste Generalmusikdirektorin Europas, bevor sie im August 2023 Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin wurde – einem der großen Traditionsorchester in Deutschland. Der Film begleitet sie zwei Jahre auf ihrem Weg dorthin. Mallwitz erwarten in dieser Zeit gleich mehrere Debüts in München, Paris, Salzburg und Amsterdam. Während die entscheidende Phase ihrer internationalen Karriere beginnt, müssen sie und ihr Mann sich nach der Geburt ihres ersten Kindes neu organisieren. “Joana Mallwitz – Momentum” zeichnet ein nahes und unverstelltes Bild der Vollblutmusikerin. Mallwitz ist als perfektionistische Arbeiterin, als Musikvermittlerin und energetische Orchesterleiterin zu erleben. Bei allem Erfolg ist hautnah der enorme Druck zu spüren, den der Dirigierberuf mit sich bringt und der sich, gleich einem musikalischen Crescendo, bis zum Antrittskonzerts in Berlin stetig erhöht.
Regisseur Günter Atteln über die Entstehung seines Films: “Joana Mallwitz lernte ich 2016 im Rahmen der Dreharbeiten für meinen Film „Maestras“ kennen. Sie war damals Generalmusikdirektorin in Erfurt. Die jüngste Europas. Ihre Musikalität, der Umgang mit ihrem Orchester und ihrem Publikum, ihre Offenheit und ihre Biografie machten mich neugierig. Sie ist, wie sie sagt, nicht in einer Musikerfamilie aufgewachsen, ihr Talent aber wurde früh gesehen. Und: es gab einen echten Schlüsselmoment in ihrem Leben. Spannend. Wir blieben in Kontakt, trafen uns bei einem weiteren Projekt, bis ich sie im Herbst 2020 fragte, ob sie für ein Portrait zur Verfügung stünde. Die Idee war, sie mindestens zwei Jahre zu begleiten und so auf ihrem Weg Begegnungen und Entwicklungen zu beobachten. Gleichzeitig wollte ich ein Verständnis für die Anforderungen an den Dirigierberuf ermöglichen. Ein Jahr später kam für Joana Mallwitz der Ruf aus Berlin. Ein Glücksfall für den Film”.
Dokumentation
Land/Jahr: Deutschland 2024
Regie: Günter Atteln
Laufzeit: 88 Minuten
FSK: 0