Im Haus meiner Eltern

Inspiriert von den persönlichen Erfahrungen des Regisseurs, folgt der Film einer spirituellen Heilerin, die in ihrer Familie mit einem psychisch erkrankten Pflegefall konfrontiert wird.

Im Haus ihrer Eltern lebt Holles Bruder Sven seit Jahrzehnten in stiller Isolation. Er nimmt nicht am Leben der Familie teil und scheint sich von Jahr zu Jahr mehr in sich zurückzuziehen. Was in ihm vorgeht, bleibt für alle ein Rätsel. Über die Jahre hat sich seine Familie stillschweigend mit der Situation arrangiert – ein fragiles Gleichgewicht aus Schweigen und Toleranz. Nur Holle hat diese Situation nie ganz akzeptiert. Dennoch spricht sie es nicht mehr an und konzentriert sich stattdessen auf ihre neue Berufung als Geistheilerin. Zum ersten Mal macht Holle Schritte in Richtung ihrer eigenen Selbstverwirklichung. Doch als ihre Mutter Elisabeth unerwartet ins Krankenhaus eingeliefert wird, zerfällt die trügerische Ruhe. Holle wird zunehmend mit dem sich verschlechternden Zustand ihres Bruders konfrontiert und will ihm entgegen seiner Sturheit und dem Widerwillen ihrer Eltern helfen. Während sich ihre anderen Geschwister abwenden und wegsehen, spürt Holle ein noch viel größeres Problem auf sich zukommen.

Regisseur Tim Ellrich über einen Teil seiner Motivation für den Film: “Es ist ein Film für alle, die das Gefühl der Hilflosigkeit kennen, wenn Angehörige mit einem psychisch erkrankten Familienmitglied umgehen müssen, das Pflege und Hilfe benötigt. Es geht um unseren Willen zu helfen und unsere Unfähigkeit, dies manchmal zu tun. Ohne eine vereinfachte Lösung anzubieten, möchte der Film den komplexen Problemen Aufmerksamkeit schenken und eine Plattform schaffen, um darüber miteinander zu sprechen. Für mich bedeutet Kino genau das: Mit Fremden in einem dunklen Raum zu sitzen und zu erkennen, dass die Person auf der Leinwand einem selbst ähnlicher ist als man vermeintlich meint, und sich dadurch weniger allein zu fühlen.“

Land/Jahr: Deutschland 2025
Regie: Tim Ellrich
Darsteller: Kirsten Block, Jens Brock, Markus Lerch, Jenny Schily, Markus Schleinzer
Laufzeit: 95 Minuten

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Spielzeiten:

Mittwoch 23.04.25:16.45 Uhr