Geplante Erstaufführungen in den nächsten Wochen:

voraussichtlich ab Donnerstag 12.12.
Here
Black Dog - Weggefährten
voraussichtlich ab Donnerstag 19.12.
Freud – Jenseits des Glaubens
Es liegt an dir, Chéri
All We Imagine As Light
Der Spitzname
voraussichtlich ab Donnerstag 26.12.
Die leisen und die großen Töne
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Heretic
voraussichtlich ab Donnerstag 2.1.
Queer
Nosferatu - Der Untote
voraussichtlich ab Donnerstag 9.1.
September 5
voraussichtlich ab Donnerstag 30.1.
Poison - Eine Liebesgeschichte

Voraussichtlich ab Donnerstag 12.12.

Here

Ein Zeitreisefilm der besonderen Art, dessen Handlung sich über mehrere Generationen erstreckt und jene menschlichen Erlebnisse einfängt, in denen man sich selbst wiederfinden kann.

Verschiedene Familien – ein besonderer Ort. Die Geschichte vo”Here” erstreckt sich in einer Zeitreise über Generationen und fängt die menschliche Erfahrung in ihrer reinsten Form ein. Unter der Regie von Robert Zemeckis (”Forrest Gump”, “Castaway”), der das Drehbuch gemeinsam mit Eric Roth (“Forrest Gump”, “Dune”) verfasste und ganz im Stil der gefeierten Graphic Novel von Richard McGuire, auf der der Film basiert, spielen Tom Hanks und Robin Wright die Hauptrollen in einer Geschichte über Liebe, Verlust, Freude und das Leben und alles, findet genau hier statt.

Die Entscheidung für den Dreh des Films beruhte für Oscar®-Preisträger Robert Zemeckis auf einer Sache, die die Menschen seit Generationen fasziniert: die unsichtbaren Geschichten, die die Orte um uns herum heimsuchen. “Ich wohnte in einem Haus, das mehrere hundert Jahre alt war”, sagt er. “Ich schaute auf die Steinmauern und dachte daran, wie viele Leben genau an dem Ort, an dem ich saß, vorbeigegangen waren. Ich stellte mir all die Menschen vor, die sich rastlos und aufgeregt mit dem Leben auseinandersetzten, mit seinen Schrecken und seinem Glück und seiner Traurigkeit und Krankheit und Gesundheit. Diese Fenster und Mauern sind schon sehr lange da, und viele verschiedene Leben sind durch diese Tür gegangen.” In Anlehnung an die hochgelobte Graphic Novel von Richard McGuire erzählt “Here” die Geschichte von Generationen von Menschen, die ihr Leben an demselben Ort auf dieser Erde verbringen. Der Film erstreckt sich von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart und ist eine Odyssee, die von Liebe und Verlusten erzählt, die sich an einem einzigen Ort ereignen können. “Wir alle wissen, dass wir nicht ewig hier sein werden”, sagt der Oscar®-prämierte Autor Eric Roth. “Aber was sind die Momente, die wirklich zählen, während wir hier sind? Als wir auswählten, welche Teile des Buchs wir nutzen wollten, dachten wir über all die Dinge im Leben nach, die im Moment flüchtig erscheinen, aber im Nachhinein tatsächlich alles für uns bedeuten.”

USA 2024
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Tom Hanks, Robin Wright, Paul Bettany
104 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 12.12.

Black Dog - Weggefährten



Ein Hundefänger und ein schwer fassbarer Hund gehen eine tiefe Bindung ein. Berührende Geschichte mit beeindruckenden surrealen, traumhaften Bildern.

Nach einem langen Gefängnisaufenthalt kehrt Lang in seine Heimatstadt am Rande der Wüste Gobi zurück, doch nichts ist mehr, wie es einst war. Die Stadt ist im Wandel, Gebäude stehen leer und zerfallen, während streunende Hunde durch die verlassenen Straßen ziehen. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Peking beschließen die Behörden, gegen die wachsende Zahl der herrenlosen Tiere vorzugehen, insbesondere gegen den schwer fassbaren „Schwarzen Hund“, der die Bewohner in Angst versetzt. Lang, der verzweifelt nach einem Neuanfang sucht, wird Teil eines Teams von Hundefängern und entwickelt unerwartet eine tiefe Bindung zu dem Tier, das ebenso einsam und verloren ist wie er selbst. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die nicht nur Langs Beziehung zu dem Hund, sondern auch sein eigenes Leben für immer verändern wird.

“Black Dog – Weggefährten” ist ein herausragendes Beispiel des Mann-und-Hund-Genres und eine tiefgründige, poetische Odyssee, die sich in der kargen Landschaft am Rande der Wüste Gobi entfaltet. Der Film, oft als das „Citizen Canine“ der Hund-Filme bezeichnet, besticht durch seine emotionale Tiefe und Bedeutung. Er erzählt die berührende Geschichte eines ehemaligen Sträflings, der durch die unerwartete Freundschaft mit einem wilden Hund einen neuen Sinn im Leben findet. Der Film beeindruckt durch seine surrealen, traumhaften Bilder und eine packende Darstellung von Leben und Veränderung in einer sich rasch wandelnden Gesellschaft. Ein wiederkehrendes Motiv im chinesischen Kino ist das Thema der Heimat und des Heimkehrens, das auch in „Black Dog“ zentral ist. Der Film reflektiert die Spannungen und Herausforderungen, die mit der Rückkehr an einen Ort verbunden sind, der sich sowohl äußerlich als auch innerlich verändert hat. Durch die Linse dieser Heimkehr thematisiert der Film die Suche nach Identität und Zugehörigkeit in einer Welt, die sich ständig wandelt, und fügt sich damit nahtlos in eine lange Tradition des chinesischen Kinos ein, das diese Themen immer wieder aufgreift.


China 2024
Thriller, Drama
Regie: Hu Guan
Darsteller: Zhangke Jia, Jing Liang, Eddie Peng, Liya Tong
116 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.12.

Freud – Jenseits des Glaubens

Sigemund Freud und C.S. Lewis liefern sich einen Schlagabtausch über Liebe und Glauben. Das fiktive Treffen zweier großer Denker brilliert mit einem großartigen Ensemble.

London, 3. September 1939. Soeben ist der Zweite Weltkrieg ausgebrochen. Sigmund Freud (Anthony Hopkins) ist mit seiner Tochter Anna Freud (Liv Lisa Fries) vor dem Nazi-Regime aus Wien geflohen. Anna, selbst Psychoanalytikerin, unterstützt ihren Vater bedingungslos und vernachlässigt dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Wenige Tage vor seinem Tod stattet ein Gelehrter vom College der University of Oxford Freud einen Besuch ab: C.S. Lewis (Matthew Goode), der später mit „Die Chroniken von Narnia“ Weltruhm erlangen wird. An diesem Tag liefern sich zwei große Denker des zwanzigsten Jahrhunderts einen kontroversen Diskurs über Liebe, den Glauben, die Zukunft der Menschheit und die für sie alles entscheidende Frage: Gibt es einen Gott?

Basierend auf einem fiktiven Treffen zweier großer Denker verwebt “Freud – Jenseits des Glaubens” Vergangenheit, Gegenwart und Fantasie und bricht aus der Enge von Freuds Arbeitszimmer auf zu einer dynamischen Reise mit Gesprächen über das Diesseits und das Jenseits. Als Sigmund Freud brilliert der zweifache Oscar®-Gewinner und Schauspielstar Anthony Hopkins (“Das Schweigen der Lämmer”, “Was vom Tage übrig blieb”), als sein Kontrahent C.S. Lewis läuft Matthew Goode („The Crown“,”Deine Juliet”) zu Hochform auf. Als Sigmund Freuds Tochter Anna beweist Liv Lisa Fries (“In Liebe, Eure Hilde” „Babylon Berlin“) erneut ihr schauspielerisches Können. Der von Regisseur Matthew Brown inszenierte Film basiert auf dem Theaterstück „Freud’s Last Session“ von Mark St. Germain.

Irland / GB / USA 2024Regie: Matthew Brown
Darsteller: Anthony Hopkins, Matthew Goode, Liv Lisa Fries
108 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.12.

Es liegt an dir, Chéri

Als seine Frau die Scheidung will, versucht ihr Mann die Flamme der Liebe neu zu entfachen. Gleichsam witzige wie warmherzige Familienkomödie.

Nach über zwanzig gemeinsamen Jahren hat Sandrine genug von ihrem Mann Christophe. Vorbei sind die Zeiten wilder Romantik und verliebter Neckereien. Christophe ist kaum noch zu Hause und hört obendrein nie seine Sprachnachrichten ab. Mit Erlaubnis ihrer fast erwachsenen Kinder Bastien und Loreleï fordert Sandrine die Scheidung. In der Hoffnung, seine Ehe zu retten, schlägt Christophe ein letztes gemeinsames Wochenende mit den Kindern vor, um die Orte zu besuchen, die ihre Familiengeschichte geprägt haben. Doch wie so vieles in seinem Leben verläuft der Roadtrip nicht ganz wie geplant.

Mit Leichtigkeit, Authentizität und viel Witz beleuchtet Florent Bernard in seiner tiefgründigen Familienkomödie die Tücken einer langjährigen Beziehung und kann sich dabei voll und ganz auf seinen hochkarätigen Cast verlassen: Charlotte Gainsbourg brilliert als frustrierte Ehefrau an der Seite von José Garcia als gescheiterter Ehemann, der verzweifelt versucht, die Flamme neu zu entfachen. Der Regisseur auf die Frage, wie viel aus seiner eigenen Familiengeschichte sich in seinem Film widerspiegelt: “Meine Eltern trennten sich, als mein Bruder und ich so alt waren wie die beiden Kinder im Film. Wir sagten unseren Eltern damals, dass es ihr Problem sei. Meinen Vater traf diese Aussage sehr, weil er dachte, es wäre uns egal. Die Idee für den Film entstand aus den möglichen Spannungen und Konfrontationen, die in einer Familie in solch einem Moment auftreten können. Ich habe das Gefühl, dass ich zu einer Generation gehöre, in der Scheidungen der Eltern alltäglich geworden sind. Für uns Kinder war es leichter, weil fast alle unsere Freunde getrennte Eltern hatten. Für unsere Eltern hingegen war es kompliziert. Beim Schreiben der Kinderfiguren habe ich viel von meinem damaligen Gefühlszustand einfließen lassen. Aber auch in den Charakteren von Sandrine und Christophe steckt etwas von mir selbst.”

Frankreich 2024
Regie: Florent Bernard
Darsteller: Charlotte Gainsbourg, José Garcia, Lily Aubry
102 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.12.

All We Imagine As Light



Drei Frauen brechen aus ihrem Alltagsleben in der Großstadt Mumbai aus. Mit großer Eindringlichkeit und Sensibiltät realisiertes Porträt des Lebens von Frauen im Zwiespalt zwischen Selbstbestimmung un den Fesseln der Tradition.

Die Krankenschwester Prabha und ihre jüngere Kollegin Anu arbeiten in einem Hospital in Mumbai und teilen sich eine Wohnung. Prabha hat sich von ihrem in Deutschland lebenden Ehemann entfremdet, verbietet sich aber jeglichen Umgang mit anderen Männern. Stattdessen stürzt sie sich in die Arbeit. Anu ist frisch verliebt und trifft sich heimlich mit einem jungen Mann, den sie nicht lieben darf. Als Prabha von ihrem Mann ein unerwartetes Geschenk erhält, bringt das ihr Leben durcheinander. Währenddessen ist die unbeschwerte Anu auf der Suche nach einem Ort in der Stadt, an dem sie mit ihrem Geliebten intim sein kann. Als ihre gemeinsame Kollegin Parvaty aufgrund einer Luxussanierung ihre Wohnung verliert und zurück aufs Land ziehen muss, besuchen sie Prabha und Anu in dem kleinen Dorf am Meer. Dort, fernab von Mumbai, stoßen sie auf einen mystischen Wald. Der Ort ist für alle drei ein Raum der Freiheit, er verhilft den Frauen zur Verwirklichung ihrer Träume und lässt sie vom Dunkel ins Licht treten.

Mit großer Eindringlichkeit und Sensibilität begleitet die indische Regisseurin Payal Kapadia ihre Protagonistinnen durch den Alltag und liefert so ein wahrhaftiges, poetisches und betörendes Porträt des Lebens von Frauen im Zwiespalt zwischen dem Streben nach Autonomie, selbstbestimmter Liebe und den Fesseln der Tradition im heutigen Indien. Payal Kapadia, die hier ihr Spielfilmdebüt präsentiert, ist die erste indische Regisseurin, die in den Wettbewerb von Cannes eingeladen wurde. “All We Imagine As Light” gewann bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2024 den Großen Preis der Jury. Die Regisseurin: “Es ist ziemlich teuer, in Mumbai zu drehen, weil die gesamte Hindi-Filmindustrie dort verankert ist. Wir haben mit zwei Kameras gedreht: Die Hauptkamera setzten wir an den Orten ein, für die wir eine Drehgenehmigung hatten. Mit der zweiten Kamera, einer kleinen, sehr gut funktionierenden Cannon EOS C70, drehten wir an Orten ohne offizielle Genehmigung. Wir haben so getan, als wären wir auf der Suche nach geeigneten Drehorten.”


Indien, Frankreich, Niederlande, Luxemburg 2024
Regie: Payal Kapadia
Darsteller: Kani Kusruti, Divya Prabha, Chhaya Kadam, Hridhu Haroon, Azees Nedumangad
114 Minuten
ab 12 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.12.

Der Spitzname



Er hat es schon wieder getan. Nach „Der Vorname“ und „Der Nachname“präsentiert Erfolgsfilmer Sönke Wortmann nun den dritten Streich der bissigen Familienfarce.

„Die Ehe ist der Anfang und Gipfel aller Kulturen. Aber Goethe hatte nicht immer recht“, so schwadroniert der chronische Besserwisser Stephan (Christoph Maria Herbst) gleich zum Auftakt als Ich-Erzähler. Im Skilift gibt er eine kleine Einführung in das Who-is-Who seiner buckligen Verwandtschaft sowie zum Anlass der Reise in das Luxus-Domizil in den Tiroler Alpen. Sohn Thomas (Florian David Fitz), der karrieresüchtige Immobilienmakler, will seine Anna (Janina Uhse) heiraten, die es als Schauspielerin überraschend zu einiger Bekanntheit gebracht hat. Zu den weiteren Hochzeitsgästen gehören Stephans Gattin Elisabeth (Caroline Peters), die ihre Lehrerstelle reduziert hat, um heimlich mit ein bisschen Bitcoin-Handel das Einkommen aufzubessern. Sowie das etwas ungleiche Ehepaar René (Justus von Dohnányi) und Doro (Iris Berben), die gerne in Streit um die Erziehung ihrer Zwillinge geraten. Als nächste Generation sorgen 18-jährige Cajus (Jona Volkmann) und seine ein Jahr jüngere Schwester Antigone (Kya-Celina Barucki) für diverse Teenie-Aufstände...

Dem Star-Ensemble macht dieser dritte Streich spürbar Spaß. Von Routine ist da wenig zu spüren, viel mehr von der Lust, sich die Pointen-Bälle ganz uneigennützig zuzuspielen. Die wissen was sie können, und sie können alle was. Unangestrengtheit war schon immer ein Markenzeichen von Comedy-Maestro Sönke Wortmann. Ebenso sein gutes Gespür für Timing und die passenden Pausen. Beides bringt er abermals in dieser dritten Farce-Fortsetzung seiner Familien-Saga furios zur Geltung. Wiederum kann er sich dabei auf Drehbuchautor Claudius Pläging verlassen. So gekonnt selbstironisch zwischen blasierter Woke-Blase, grotesker Gender-Götterdämmerung und pampiger Besserwisserei zu jonglieren bedarf schon eines cleveren Pointen-Lieferanten. „Klingt ein bisschen so, als hätte es eine KI geschrieben. Jedenfalls nicht die Bezahlversion“ meckert Stephan irgendwann einmal. Für dieses Drehbuch kann das kaum gelten. Für alle Fans des ersten Teils: Auch mit Adolf gibt’s ein kleines Wiedersehen.

Quelle: programmkino.de / Dieter Oßwald


Deutschland 2024
Regie: Sönke Wortmann
Darsteller: Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Caroline Peters, Justus von Dohnányi, Janina Uhse, Kya-Celina Barucki, Jona Volkmann;
90 Minuten
ab 6 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 26.12.

Die leisen und die großen Töne

Die leisen und die großen Töne

Bewegende Tragikomödie über das Schicksal zweier sehr unterschiedlicher Brüder, die über die Musik miteinander verbunden sind.

Thibaut ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. In der Mitte seines Lebens erfährt er, dass er adoptiert wurde und dass er auch einen jüngeren Bruder hat, Jimmy, der in einer Schulküche arbeitet und Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt spielt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Nur in einer Sache sind sie sich einig: ihrer Liebe zur Musik. Thibaut ist beeindruckt vom musikalischen Talent seines Bruders. Er will die Ungerechtigkeit ihres Schicksals begleichen, seinem Bruder die eine Chance geben, die er nie hatte: sein Talent zu entfalten, seinem Herzen zu folgen und mit dem kleinen Orchester einen nationalen Wettbewerb zu gewinnen. Jimmy beginnt, von einem ganz anderen Leben zu träumen...

Ein Kino der Superlative hat Regisseur Emmanuel Courcol mit diesem Film geschaffen: eine Geschichte, die sowohl im Kleinen als auch im Großen, im Privaten wie im Politischen überwältigt, berührt und vor allem unterhält. Benjamin Lavernhe (“Birnenkuchen mit Lavendel”) und Pierre Lottin (“Ein Triumph”) sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung von zwei Männern, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen. Regisseur Courcol: “Ich mag es vor allem, Gegensätze zu versöhnen und eine Art Kompromiss oder Gleichgewicht zu finden. Das gilt für mein Leben ebenso wie für das Kino: Drama oder Komödie? Autorenfilm oder populäres Kino? Klassische Musik oder Popsongs? Warum wählen? Es ist ein anspruchsvoller Weg über eine Gratwanderung, nicht immer einfach, aber es ist das, was ich liebe. Das ist es, was meinen Wunsch zu schreiben antreibt. Man spielt mit sehr heiklen Dingen, und man muss wissen, wie man Pathos vermeidet, sobald er auftaucht. Man muss beweglich sein und gleichzeitig jede Selbstgefälligkeit vermeiden und wissen, wie man im richtigen Moment eine Tangente schlägt, um eine Kleinigkeit zu finden, die die Situation entschärft und die Emotionen überraschend hervorbringt.”

Frankreich 2024
Regie: Emmauel Courcol
Darsteller: Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco, Jacques Bonnaffé, Clémence Massart-Weit
103 Minuten
ohne Altersbeschränkung


Voraussichtlich ab Donnerstag 26.12.

Die Saat des heiligen Feigenbaums

Die aufflammen Proteste in Teheran erschüttern die Grundfeste einer Familie. Deutschlands Oscar-Einreichung ist ein bewegendes Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit.

Iman (Misagh Zareh) ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Während der strenggläubige Familienvater mit der psychischen Belastung durch seinen neuen Job zu kämpfen hat, sind seine Töchter Rezvan (Mahsa Rostami) und Sana (Setareh Maleki) von den Ereignissen schockiert und elektrisiert. Seine Frau Najmeh (Soheila Golestani) wiederum versucht verzweifelt, alle zusammenzuhalten. Dann stellt Iman fest, dass seine Dienstwaffe verschwunden ist, und er verdächtigt seine Familie…

Mit “Die Saat des heiligen Feigenbaums” liefert Mohammad Rasoulof, Gewinner des Goldenen Bären für “Doch das Böse gibt es nicht”, sein Meisterwerk ab: eine zornige und unverblümte Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran, erzählt als brillanter, atemloser Politthriller und erfüllt mit authentischen Bildern der Proteste im Herbst 2022, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Ausgezeichnet mit dem Spezialpreis der Jury beim Festival de Cannes und ausgewählt als Deutschlands Beitrag für die kommenden Oscars, erzählt dieses intensive und aufwühlende Werk eine Geschichte von Macht und Unterdrückung, aber auch von Hoffnung und Widerstand. Ein bewegendes Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit. Es ist ein unter schwierigen Umständen entstandener, geheim im Iran gedrehter Film, dessen Wirkkraft so groß ist, dass sich Autor und Regisseur Mohammad Rasoulof und einige der Darstellerinnen noch kurz vor der Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes gezwungen sahen, ihr Heimatland zu verlassen.

Iran, Frankreich, Deutschland 2024
Genre: Drama, Krimi
Regie: Mohammad Rasoulof
Darsteller: Mahsa Rostami, Setareh Maleki, Niousha Akhshi, Missagh Zareh, Soheila Golestani
168 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 26.12.

Heretic


Mit einem spannenden, kammerspielartigen Katz- und Maus-Spiel geben die Drehbuchautoren von “A Quiet Place” ihr fulminantes Regie-Debüt.

Im Auftrag ihrer Kirche gehen zwei junge Frauen auf die Jagd nach neuen Mitgliedern, die gewillt sind, sich taufen zu lassen. Ihr Weg führt sie auch zum abgelegenen Haus von Mr. Reed, der sie sehr neugierig und wissbegierig in seinem alten Haus empfängt. Während seine Frau angeblich für die Überraschungsgäste Blaubeerkuchen backt, beginnt Reed den Glauben der Mädchen zu hinterfragen und auf die Probe zu stellen. Ganz allmählich wird den Mädchen das Spiel zu unheimlich. Gibt es tatsächlich eine Frau im Haus? Und warum lässt sich die Haustür plötzlich nicht mehr öffnen?...

Mit ihrem perfiden, kammerspielartigem Katz- und Maus-Spiel bringen Bryan Woods und Scott Beck frischen Wind ins Horror-Genre. Nicht nur dass es ihnen gelungen ist, Hugh Grant für die Rolle des Bösen zu gewinnen, sie liefern auch noch ein intelligentes Drehbuch, das Fragen nach Religion und Glauben stellt – wo hört das eine auf, wo fängt das andere an? Im Dialog (oder eher Monolog?) mit seinen Opfern zerpflückt Hugh Grant sämtliche Religionen dieser Welt (auf die drei wichtigsten reduziert), indem er ihre (gemeinsamen) Thesen ad absurdum führt. Mit einer überzeugenden Kameraführung (Chung-Hoon Chung), die sich trotz Kammerspiel an CinemaScope wagt und dem ebenso überzeugenden Sounddesign, das auch Stille extrem gut nutzt, lassen die Regisseure ihren handverlesenen Cast auf ein Spiel auf Leben und Tod ein und steigern souverän die Spannung. Aber Obacht:
Es wird sehr blutig!

USA 2024
Regie: Scott Beck, Bryan Woods
Darsteller: Hugh Grant als Mr. Reed, Sophie Thatcher als Sister Barnes, Chloe East als Sister Paxton, Topher Grace als Elder Kennedy, Elle Young
110 Minuten
ab 16 Jahren


Voraussichtlich ab Donnerstag 2.1.

Queer

Mexiko-Stadt Anfang der 1950er Jahre lernen sich zwei Männer kennen. Ein Film über die LGBTQ+-Erfahrung und die Komplexität menschlicher Identität

1950. William Lee, ein amerikanischer Expat in Mexiko-Stadt, verbringt seine Tage, abgesehen von einigen wenigen Kontakten, die er mit anderen Mitgliedern der kleinen amerikanischen Gemeinde pflegt, fast ausschließlich allein. Seine Begegnung mit Eugene Allerton, einem ehemaligen Soldaten, der neu in der Stadt ist, zeigt ihm zum ersten Mal, dass es möglich sein könnte, eine intime Beziehung zu jemandem aufzubauen.

Der Film ist lose inspiriert von der Literatur des amerikanischen Autors William S. Burroughs und seiner berühmten Sammlung von Texten aus den 1950er Jahren. Diese Sammlung trägt den Titel “Queer” und behandelt die Themen Entfremdung, sexuelle Orientierung und die Schwierigkeiten, mit einer nicht normativen Identität in einer repressive Gesellschaft umzugehen. Inszeniert wurde der Film von Luca Guagagnino, bekannt für seine einfühlsame und zugleich ästhetisch anspruchsvolle Herangehensweise an Themen rund um Liebe, Verlangen und Identität. Das Drehbuch zu dem von Luca Guadagnino inszenierten Film “Queer” stammt von Justin Kuritzkes (“Challengers”), die Musik von Trent Reznor und Atticus Ross (“Challengers”, “The Killer”, “Bones and All”, “Mank”), die Kameraarbeit von Sayombhu Mukdeeprom (“Challengers”, “Call Me By Your Name”, “Suspiria”), der Schnitt von Marco Costa (“Challengers”, “Bones and All”) und das Kostümdesign von J.W. Anderson (“Challengers”). In den Hauptrollen brillieren Daniel Craig und Drew Starkey. Auch die weiteren Rollen sind mit der für den Academy Award® nominierten Lesley Manville, mit Jason Schwartzman, Henrique Zaga, Omar Apollo, Andra Ursuta, Andres Duprat, Ariel Shulman, Drew Droege, Michael Borremans, David Lowery, Lisandro Alonso und Colin Bates hochkarätig besetzt.


Italien 2024
Regie: Luca Guadagnino
Darsteller: Lesley Manville, Daniel Craig, Drew Starkey, Jason Schwartzman, David Lowery
135 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 2.1.

Nosferatu - Der Untote


Die junge Ellen Hutter wird im Deutschland des 19. Jahrhunderts vom transsylvanischen Vampir Nosferatu verfolgt, der unsagbares Grauen mit sich bringt. Robert Eggers’ Neuinterpretation des klassischen Stoffes ist eine Geschichte von Obsession, deren alles verzehrende Leidenschaft unvorstellbares Grauen entfacht.


USA 2024
Regie: Robert Eggers
Darsteller: Bill Skarsgård, Nicholas Hoult, Lily-Rose Depp


Voraussichtlich ab Donnerstag 9.1.

September 5

5. September 1972: Die längste Sendung der Fernsehgeschichte vor dem größten Fernsehpublikum aller Zeiten. Das Sports-Team des US-Senders ABC bei den Olympischen Spielen 1972 in München hört um 4:40 Uhr morgens Schüsse im Quartier der Israeli. Eine Palästinensergruppe hat elf israelische Sportler als Geiseln in ihre Gewalt gebracht. Das ABC-Sports-Team übernimmt gegen die Widerstände der News-Abteilung die Live-Reportage über Satellit der 22 Stunden währenden Geiselnahme...

Regie: Tim Fehlbaum
Darsteller: Leonie Benesch, John Magaro, Ben Chaplin


Voraussichtlich ab Donnerstag 30.1.

Poison - Eine Liebesgeschichte

Außergewöhnlich und ergreifend: POISON – EINE LIEBESGESCHICHTE ist ein emotional berührendes Drama, das sich mit Beziehungen, Trauer und dem individuellen Umgang damit beschäftigt. Mit großer Sensibilität inszeniert Regisseurin Désirée Nosbusch Trine Dyrholm (DIE KOMMUNE, IN EINER BESSEREN WELT, KÖNIGIN) und Tim Roth (ROB ROY, „Lie to me“, JUGEND OHNE JUGEND) in einer darstellerischen Meisterleistung vor der Kamera der vielfach ausgezeichneten Kamerafrau Judith Kaufmann. Die moderne Adaption basiert auf dem international höchst erfolgreichen Theaterstück „Gift. Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans.

Luxemburg/Niederlande/Deutschland 2024
Regie: Désirée Nosbusch
Darsteller: Tim Roth, Trine Dyrholm
90 Minuten
ab 12 Jahren