Geplante Erstaufführungen in den nächsten Wochen:

voraussichtlich ab Donnerstag 19.9.
Die Fotografin
Rosalie
Samia
The Substance
Broke. Alone. A Kinky Love Story
voraussichtlich ab Donnerstag 26.9.
Das Land der tausend Weine
Megalopolis
voraussichtlich ab Donnerstag 3.10.
Joker: Folie à Deux
Architecton
voraussichtlich ab Donnerstag 10.10.
The Feeling That The Time For Doing Something Has Passed
Buñuel
voraussichtlich ab Donnerstag 17.10.
Bergfahrt – Eine Reise zu den Riesen
In Liebe, Eure Hilde
voraussichtlich ab Donnerstag 31.10.
Anora
Marianengraben
voraussichtlich ab Donnerstag 7.11.
September 5

Voraussichtlich ab Donnerstag 19.9.

Die Fotografin

Biopic, in dem Kate Winslet in die Rolle einer der einflussreichsten Fotografinnen des letzten Jahrhunderts schlüpft: Lee Miller.

Die wahre Geschichte von Lee Miller, einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Mutig und entschlossen, trifft sie Entscheidungen nach ihren eigenen Vorstellungen. Als ehemaliges Fotomodell und Muse des Avantgarde-Fotografen Man Ray, ist Lee Miller es schließlich leid, das Fotosubjekt ihrer männlichen Kollegen zu sein und setzt fortan den Fokus auf ihre eigene Arbeit als Fotografin. Als der Krieg naht, ändert sich für sie über Nacht fast alles: Kurz vor dem Blitzkrieg folgt Lee Miller der Liebe ihres Lebens, dem Kunsthändler Roland Penrose (Alexander Skarsgård), in seine Heimatstadt London, wo sie schließlich einen Job als Fotografin für die britische Vogue bekommt. Frustriert von den Einschränkungen, denen sie sich als weibliche Fotografin ausgesetzt sieht, und müde von der Aussage, dass Frauen „ihre Pflicht tun“ sollen, während Männer definieren, was das bedeutet, drängt Miller die Chefredakteurin der britischen Vogue, Audrey Withers (Andrea Riseborough), die Erlaubnis zu beantragen, dass sie als Fotografin an die Front gehen darf...

Gemeinsam mit Lee Millers Sohn, Antony Penrose, begann Kate Winslet bereits 2016 mit der Entwicklung von “Die Fotografin”. Im Vordergrund stand dabei Millers prägendster Lebensabschnitt, ihre Zeit als Kriegsberichterstatterin an der Front des Zweiten Weltkrieges. Über mehrere Jahre hinweg tauchten Winslet und Penrose in Lee Millers persönliche Archivmaterialien ein. Insbesondere blickten sie auf die Ereignisse, die Miller dazu bewegten, ihre Stimme als Zeugin des Krieges zu nutzen. Oscar-Preisträgerin Kate Winslet („Der Vorleser“) spielt selbst die Hauptrolle in diesem faszinierenden Porträt einer Frau, deren einzigartiges Talent und unerbittliche Hartnäckigkeit einige der einflussreichsten Bilder des 20. Jahrhunderts kreierten. “Die Fotografin” ist eine Würdigung einer jener unerschrockenen Frauen, die den Weg in eine Männerdomäne ebneten und mit ihren Bildern letztendlich die Art und Weise veränderten, wie wir die Welt sehen.

England, USA 2023
Regie: Ellen Kuras
Darsteller: Kate Winslet, Alexander Skarsgård, Andrea Riseborough
Laufzeit: 116 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.9.

Rosalie

Basierend auf einer wahren Geschichte steht eine Frau im Mittelpunkt, die sich mutig gegen die restriktiven Schönheitsnormen der Gesellschaft stellt und stolz ihren Vollbart zeigt. Aktuelle Ode an Feminismus und Akzeptanz in historischem Gewand.

Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Rosalie (Nadia Tereszkiewicz) ist jung, schön, liebenswürdig. Doch seit ihrer Kindheit hütet sie ein besonderes Geheimnis: Rosalie wurde mit behaartem Gesicht und Körper geboren. Um nicht aufzufallen und die Chance auf eine Ehe zu wahren, ist sie gezwungen, sich regelmäßig zu rasieren. Ihr zukünftiger Ehemann Abel (Benoît Magimel), ein gutmütiger, verschuldeter Wirtshausbesitzer, der sie nur auf Grund ihrer Mitgift heiratet, ahnt von ihrem Geheimnis nichts. Doch Rosalies Andersartigkeit lässt sich in der Ehe nicht verstecken. Und auch die Schulden kommen schnell wieder. Da hat Rosalie eine Geschäftsidee: Indem sie sich ihren Bart wachsen lässt, will sie sich endlich von den gesellschaftlichen Zwängen befreien und aus ihrer Andersartigkeit und der Neugier der Menschen Profit schlagen, um so das Wirtshaus zu retten. Sie möchte sich nicht länger verstecken, sondern als die Frau akzeptiert werden, die sie wirklich ist. Wird Abel auch in der Lage sein, Rosalie den Respekt und die Liebe entgegenzubringen, die sie verdient?

Frei inspiriert vom Leben der französischen Café-Betreiberin und „Bärtigen Frau“ Clémentine Delait zeichnet Regisseurin Stéphanie Di Giusto („Die Tänzerin“) in ihrem historischen Drama “Rosalie” das Bild einer wunderschönen Frau, die sich über Ausgrenzung und Vorurteile emanzipiert. Angesiedelt in der französischen Provinz im Jahr 1870 inszeniert sie mit ebenso viel visueller, wie erzählerischer Zärtlichkeit das Verlangen einer jungen Frau, hervorragend gespielt von Nadia Tereszkiewicz („Forever Young“, „Mein fabelhaftes Verbrechen“, „Call my Agent“), nach körperlicher und beruflicher Selbstbestimmung. Diese außergewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichte feierte 2023 seine Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Cannes in der Reihe ‚Un Certain Regard‘.

Frankreich, Belgien 2024
Darsteller: Nadia Tereszkiewicz, Benoît Magimel, Benjamin Biolay, Guillaume Gouix, Gustave de Kervern
Laufzeit: 115 Minuten
FSK: 12


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.9.

Samia

Die tiefberührende wahre Geschichte der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar, die in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und sich trotz aller Hindernisse die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking erkämpfte.

Jeden Morgen läuft Samia auf dem Schulweg mit ihrem besten Freund um die Wette – und immer gewinnt sie. Die Neunjährige will unbedingt am jährlichen Stadtlauf von Mogadischu teilnehmen. Doch während ihr Vater sie unterstützt und im Falle eines Sieges echte Turnschuhe verspricht, hält ihre Mutter sie zurück. Frauen ist es untersagt, Sport zu treiben, und die Gefahr, einer Patrouille in die Arme zu laufen, groß. Aber Samia lässt sich nicht aufhalten. Nachts trainiert sie heimlich weiter und läuft beim Stadtlauf vor allen Erwachsenen als Erste ins Ziel. Plötzlich scheint alles möglich und die Sterne zum Greifen nah: Eines Tages will Samia als schnellste Frau Somalias an den Olympischen Spielen teilnehmen.

Nach ihrem Millionenerfolg “Almanya Willkommn in Deutschland” erzählt Regisseurin Yasemin Şamdereli die unglaubliche Geschichte der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar, die 2008 an den Olympischen Spielen in Peking teilnahm. Der auf wahren Ereignissen basierende Film nach dem Bestseller „Sag nicht, dass du Angst hast“ ist das berührende Porträt einer starken und lebensfrohen jungen Frau, die gegen alle Widerstände ihren Traum verfolgt. Die Regisseurin: “Wie sehr man für etwas brennt, wie sehr man etwas liebt und an etwas glaubt, lässt sich gut daran ablesen, wie lange man bereit ist, dafür zu kämpfen. Was man alles bereit ist, dafür zu tun, zu opfern, um das Projekt in die Tat umzusetzen. SAMIA ist seit acht Jahren mein absolutes Herzensprojekt. An kein Projekt und an keine andere Geschichte habe ich so sehr geglaubt wie an die Lebensgeschichte der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar. Für kein Projekt habe ich so sehr gekämpft”.

Italien, Belgien, Schweden, Deutschland 2024
Regie: Yasemin Samdereli
Darsteller: llham Mohamed Osman, Armaan Haggio, Elmi Rashid Elmi, Waris Diriei, Mohamed Omar
Laufzeit: 102 Minuten
FSK: 6


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.9.

The Substance

Einer der spektakulärsten, überraschendsten, aber auch umstrittensten Filme, die 2024 im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes gezeigt wurden: eine Reflexion über Schönheitswahn, der ein blutiges, überbordendes Ende nimmt.

In der normalen Welt ist 50 vielleicht kein Alter, in Hollywood allerdings eine Katastrophe. Kurz nach ihrem 50. Geburtstag erfährt die passend heißende Elisabeth Sparkle (Demi Moore) dann auch, dass ihre Karriere vorbei ist. Frischfleisch muss her, wie der wenig subtile Produzent Harvey (!) (Dennis Quaid) es formuliert. Kein Wunder also, dass Elisabeth der Versuchung nicht widerstehen kann, als ihr ein Unbekannter den Hinweis auf The Substance gibt, einer Wunder versprechenden Verjüngungskur. In einer finsteren Gasse erhält Elisabeth ihr Paket und setzt sich die Nadel. Mit dem Ergebnis, dass sich ihr nackter Körper öffnet und eine jüngere, schönere Version ihrer selbst aus ihr heraussteigt: Sue (Margaret Qualley)...

In grellem Licht der kalifornischen Sonne inszeniert Coralie Fargeat ihre vollkommen durchgedrehte, überdrehte Satire mit der sie Demi Moore die mit Abstand interessanteste, komplexeste Rolle ihrer Karriere schenkt. Dass Moore selbst 60 Jahre alt ist, hier aber eine 50jährige spielt, dass Moore selbst dafür bekannt ist, im Lauf der Jahre immer wieder die Arbeit von Schönheitschirurgen in Anspruch genommen zu haben macht sie zur idealen Besetzung einer Frau, die gegen den unweigerlichen Lauf der Zeit und die immer noch geltenden Gesetze des Showbusiness ankämpft. Besonders clever dabei: Nicht allein die männlichen Bosse werden als geifernde Sexisten dargestellt. Vielmehr ist es Elisabeths Alter Ego, ihr jüngeres Selbst Sue, die bewusst die Regeln bricht. Mehr als ein Hauch von Dorian Gray weht hier durch „The Substance“, allein die zunehmende Zerstörung des Gemäldes, das Dorian Gray auf dem Dachboden versteckt, zeigt sich hier an Elisabeth, die umso mehr verfällt, je mehr Lebenszeit ihr Sue quasi stiehlt. Mit welcher Härte Coralie Fargeat ihren Ansatz zu seinem konsequenten Ende führt kann nur beeindrucken. Voller Wut auf das System des Schönheitswahns inszeniert sie einen am Ende blutrünstigen Exzess, der nichts für schwache Nerven ist. Ein bemerkenswerter Film, bei dem Lachen und Ekel gleichermaßen im Halse stecken bleiben.

Quelle: programmkino.de / Michael Meyns

Frankreich/ USA/ GB 2024
Regie & Buch: Coralie Fargeat
Genre: Drama, Horror
Darsteller: Demi Moore, Margaret Qualley, Dennis Quaid, Hugo Diego Garcia, Phillip Schurer, Joseph Balderrama, Oscar Lesage
Laufzeit: 140 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 19.9.

Broke. Alone. A Kinky Love Story

Geldnöte treiben eine junge Kunststudentin dazu, sich als Cam-Girl zu versuchen. Mitreißend-witzige Kinokomödie mit frischem Cast.

Ausgerechnet als Kunststudentin Sarah (Nora Islei) zwei Wochen Quarantäne verordnet werden, erwischt sie ihren Freund Jonas (John Förster) in der gemeinsamen Wohnung beim Fremdvögeln und muss feststellen, dass er seit 6 Monaten die Miete nicht bezahlt hat: Er hat das Geld stattdessen für einen Online-Camgirl-Service ausgegeben. In der Hoffnung, innerhalb von zwei Wochen die enormen Mietschulden aus ihrer Wohnung heraus verdienen zu können und ohne die Hilfe ihres Psychologen-Vaters (Gedeon Burkhard) in Anspruch zu nehmen, versucht Sarah sich bei genau diesem Dienst – als das vermutlich außergewöhnlichste Camgirl. Liebevolle Unterstützung via Video-Calls erhält sie von ihrer besten Freundin Mila (Pauline Afaja) und dessen Bruder Tim (Julian Bloedorn), denn es sind teilweise sehr seltsame Wünsche und Gelüste, die ihre Kunden äußern ...

Bunt, fröhlich, jung und sexy: “Broke. Alone. A Kinky Love Story” ist eine mitreißend-witzige Kino-Komödie mit einem großartigen, frischen und bis in die Nebenrollen sehr gut zusammengesetzten Ensemble. Unter der Regie von Anna Unterweger spielt die Newcomerin Nora Islei ("Traumnovelle") mit erfrischendem Esprit die Hauptrolle der freiheitsliebenden Kunststudentin Sarah, Julian Bloedorn und Pauline Afaja („Kartoffelsalat“) geben die befreundeten Geschwister Tim und Mila, Gedeon Burkhard ("Ostwind - Der große Orkan", "Inglourious Basterds") ist als Psychologe und Vater von Sarah zu sehen. Dazu Tim Wilde („Operation White Christmas“, „Plan A“), Caroline Beil, Tobias Schenke, Luna Schweiger ("Kokowääh", „Schutzengel“) uvm.

Deutschland 2024
Regie: Anna Unterweger
Genre: Komödie
Darsteller: Gedeon Burkhard, Luna Schweiger, Aische Pervers, Tim Wilde, Caroline Beil


Voraussichtlich ab Donnerstag 26.9.

Das Land der tausend Weine

Berauschender Dokumentarfilm, der einen Einblick in die Jahrtausende alte Tradition des wohl wichtigsten Genussmittels aller Zeiten ermöglicht.

Wer die Faszination Wein verstehen möchte, ist in der spanischen Rioja am perfekten Ort. Seit dem Römischen Reich leben und arbeiten die Menschen hier im Einklang mit der Natur inmitten der Weinberge. “Das Land der tausend Weine” begleitet sie und zeigt die vielfältigen Lebensweisen, die sich in ihren Weinen widerspiegeln. Regisseur und Kulturhistoriker José Luis López-Linares erzählt von Winzern, deren Familien seit Jahrhunderten die Weinberge kultivieren, vom Frauenkollektiv, das sich um solidarische Wege der Produktion und Vermarktung bemüht und vom Sternekoch, der nach der perfekten Verbindung zwischen Essen und Trinken sucht. Sie alle haben sich mit Leib und Seele dem Wein verschrieben und gewähren einen seltenen Einblick in seine so einmalige wie universelle Kulturgeschichte. Zwischen liebevoll aufrechterhaltenen Handwerkstraditionen und wahrer Weinkennerschaft entsteht eine filmische Liebeserklärung an eine einmalige Genusskultur, die untrennbar mit der Geschichte des Menschen verbunden ist.

In sonnigen, mediterranen Farben verfolgt “Das Land der tausend Weine” den Weg von der Traube bis ins Glas, von der Antike bis in die Gegenwart und porträtiert eine elementare Kulturtechnik. Ein Dokumentarfilm, wie er sinnlicher nicht sein könnte und der uns eine zweitausendjährige Geschichte in einem einzigen Schluck Wein nachschmecken lässt.

Spanien 2023
Regie: José Luis López-Linares
Darsteller: Javier Arizcuren, Tim Atkin, Andrés Conde, Arturo de Miguel, Mabel del Pozo
Laufzeit: 97 Minuten
FSK: 0


Voraussichtlich ab Donnerstag 26.9.

Megalopolis

Francis Ford Coppolas Projekt, von dem der legendäre Regisseur seit über vier Jahrzehnten träumt, kommt endlich in die Kinos. Das Ergebnis ist kaum zu fassen, irritiert, fasziniert und ist in jedem Fall ein Ereignis.

Schauplatz ist New Rome, eine Metropole, die unzweideutig als New York zu erkennen ist. Gleich in der ersten Szene hält der visionäre Architekt Cesar Catilina (Adam Driver) für einen Moment die Zeit an, doch unweigerlich läuft sie weiter. Cesar hat nur eine Hoffnung für seine Stadt, die von Exzessen, Korruption und dem Verfall der Moral gebeutelt scheint: Eine neue Stadt soll entstehen, gebaut mit dem Mineral Megalo, eine Stadt, die von Schönheit und Ästhetik geprägt ist und durch ihre schiere visionäre Kraft die Menschen inspiriert. Megalopolis soll sie heißen, doch sein Gegenspieler, der Bürgermeister Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito) hat andere Pläne. Aber auch eine schöne Tochter namens Julia (Nathalie Emmanuel), die sich bald auf Cesars Seite schlägt.

Weniger Charaktere als Symbole scheinen diese Figuren zu sein, der Finanzhai Hamilton Crassus III (Jon Voight), etwa, der in Momenten ebenso an Donald Trump und seine Exzesse erinnert wie sein Enkel Clodio (Shia LaBeouf), ein oberflächlicher Playboy, den es in die Politik zieht. Dass Francis Ford Coppola ein Faible für sprechende Namen hat zeigt auch die Finanzjournalistin Wow Platinum (Aubrey Plaza) oder die Witwe von Cesar, der er immer noch hinterhertrauert: Sunny Hope heißt sie, und man mag hier an Eleanor Coppola denken, die langjährige Ehefrau des Regisseurs, die kurz vor der Premiere von „Megalopolis“ verstarb. Denn das Coppola Cesar als Alter Ego intendiert hat liegt auf der Hand: Ein visionärer Künstler, der alles seiner Arbeit unterwirft und Werke schafft, die die Fähigkeit haben, zu transzendieren. Konventionell ist kein Moment in „Megalopolis.“ Mitunter wirkt es so, als habe Coppola bewusst jede Regel eines normalen Hollywood-Films brechen wollen. Größenwahnsinnig oder Visionär? Ob „Megalopolis“ die oder zumindest eine Zukunft des Kinos darstellt, bleibt abzuwarten. Herkömmliche Regeln zu brechen ist zwar nicht zwangsläufig ein Wert an sich, wie hier ein über 80jähriger Regisseur, der schon alles erreicht hat, sich noch einmal neu erfindet, nötigt jedoch unbedingt Respekt ab.

Quelle: programmkino.de / Michael Meyns

USA 2024
Regie & Buch: Francis Ford Coppola
Genre: Drama, Science Fiction
Darsteller: Adam Driver, Giancarlo Esposito, Nathalie Emmanuel, Aubrey Plaza, Shia LaBeouf, Jon Voight, Laurence Fishburne, Talia Shire, Jason Schwartzman
Laufzeit: 138 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 3.10.

Joker: Folie à Deux

Der gescheiterte Komiker Arthur Fleck lernt während seines Aufenthalts im Arkham State Hospital mit Harley Quinn die Liebe seines Lebens kennen. Nach seiner Entlassung begeben sich die beiden auf ein romantisches und unheilvolles Abenteuer. Die kongeniale Fortsetzung zu “Joker”.

Regie: Todd Phillips
Darsteller: Joaquin Phoenix, Lady GaGa, Zazie Beetz


Voraussichtlich ab Donnerstag 3.10.

Architecton

Der Architekt Michele De Lucchi ist ein Idealist seiner Profession – in seinen Gebäuden manifestiert er einen unkaputtbaren Glauben an das Gute im Menschen. Mittlerweile ist er gezwungen, kunstlose Wolkenkratzer zu entwerfen. Dabei ist die aus Beton gegossene Architektur nicht nur hässlich und umweltverschmutzend. Ihre Lebensdauer beträgt im Durchschnitt auch nicht mehr als 40 Jahre. Der russische Dokumentarfilmemacher Victor Kossakovsky („Gunda“) porträtiert in ARCHITECTON einen desillusionierten Repräsentanten unserer Gegenwart und seinen Versuch, dem rücksichtslosen Krieg des Menschen gegen die Natur zu trotzen. In überwältigenden Naturaufnahmen folgen wir dem Lebenszyklus von Steinen, der in der Natur beginnt und auf der Müllhalde endet. Während moderne Bauwerke in Kriegen und Naturkatastrophen in sich zusammenstürzen, erinnern antike Ruinen in den abgelegensten Gebieten der Welt an eine Stabilität und Ästhetik des Lebens, die verloren scheint. Denn Architektur ist nicht nur die Gestaltung von Gebäuden. Sie ist eine Raumkunst, die die Spielräume unserer Handlungen, unsere Politik, unseres Seins bestimmt.

Was werden die Menschen der nächsten Zivilisation von unserer Zeit wiederfinden? Victor Kossakovsky stellt diese Frage in ARCHITECTON und verdichtet mögliche Antworten darauf zu einem intensiven, visuell schlicht überwältigenden Kinoerlebnis, das uns die fragiler gewordenen Strukturen der Welt hautnah spüren lässt. Ein großartiger Dokumentarfilm von hypnotischer Kraft über den Traum nachhaltiger Architektur und die Suche nach einem neuen Verständnis von Schönheit, das uns einen Ausweg aus diesem Labyrinth aus Beton zeigen kann.

Dokumentarfilm
Deutschland / Frankreich / USA 2024
Regie: Victor Kossakovsky
94 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 10.10.

The Feeling That The Time For Doing Something Has Passed

Eine Mittdreißigerin fühlt sich in allen Lebensbereichen festgefahren. Selbstironische, autofiktionale Komödie.

Ann, eine mürrische New Yorkerin in ihren 30ern, fühlt sich in allen Bereichen ihres Lebens festgefahren. Zu ihrer Bestürzung sind die Jahre in ihrer langjährigen BDSM-Beziehung, ihrem unbedeutenden Job in einem Unternehmen und ihrer streitsüchtigen jüdischen Familie schnell vergangen. Während sie sich zunehmend entfremdet fühlt, ringt sie mit sich selbst und ihren Beziehungen.

Das Thessaloniki International Film Festival schrieb über den Film: “Wenn Sie jemals das Gefühl hatten, dass Ihr tägliches Leben das Drehbuch einer Geschichte sein könnte, die von jemandem geschrieben wurde, der sich nicht sicher ist, wo die Grenze zwischen dem urkomisch Absurden und dem ärgerlich Verzweifelten liegt, dann ist dieser Film wie für Sie gemacht. Lernen Sie Ann kennen, die Hauptfigur, eine geschickte Jongleurin, die versucht, einen uninteressanten Job, unerfüllende Beziehungen und ein fesselndes Gefühl für soziale und familiäre Unbeholfenheit unter einen Hut zu bringen. Auf diesem Weg wird sie mühelos zu Ihrer neuen besten Freundin. Der witzigste Film des Jahres, gespickt mit einer bissigen Schärfe und BDSM-Elementen, dient als Wegweiser für die turbulente Reise des Erwachsenwerdens. Er ist auch ein Leitfaden für Millennials und alle, die jemals das Gefühl hatten, nicht ganz dazuzugehören”.

USA 2023
Regie: Joanno Arnow
Darsteller: Scott Cohen, Babak Tafti, Joanna Arnow, Michael Cyril Creighto
Laufzeit: 88 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 10.10.

Buñuel

Luis Buñuel – Genie, Visionär und der Urvater des surrealistischen Kinos. Mit wegweisenden und unvergesslichen Meisterwerken hat sich der Meisterregisseur auf ewig in die Filmgeschichte eingeschrieben. In seinem Dokumentarfilm gewährt Regisseur Javier Espada einen tiefen und einzigartigen Einblick in den Werdegang eines der wichtigsten Regisseure des 20. Jahrhunderts

Regie: Javier Espada


Voraussichtlich ab Donnerstag 17.10.

Bergfahrt – Eine Reise zu den Riesen

Der Film zeigt in fantastischen Aufnahmen die Größe und Schönheit der Berge und ist dabei weit entfernt von dem heimattümelnden Alpenbild, das wir aus den Medien kennen. Der Film zeigt Menschen, die dieses einzigartige Welterbe erforschen, Menschen, die das geheime Leben der Berge zu entschlüsseln suchen, es verstehen und bewahren wollen.

Regie: Dominique Margot


Voraussichtlich ab Donnerstag 17.10.

In Liebe, Eure Hilde

Andreas Dresen begibt sich mit seinem neuen Film scheinbar auf ausgetretenes Terrain und erzählt von einer Widerstandsgruppe, die sich während des Zweiten Weltkriegs dem Nazi-Regime entgegenstellte. Doch dank seines bemerkenswert unaufgeregten Tons und einer herausragenden Liv Lisa Fries in der Hauptrolle entwickelt sich ein berührendes, bemerkenswertes Drama über Menschen, die einfach nur das Richtige tun.

Regie: Andreas Dresen
Darsteller: Liv Lisa Fries, Johannes Hegemann, Lisa Wagner


Voraussichtlich ab Donnerstag 31.10.

Anora

Anora lebt in Brooklyn und verdient ihren Lebensunterhalt als Sexarbeiterin. Als sie den Sohn eines russischen Oligarchen kennenlernt, heiratet sie ihn spontan. Als die Nachricht die Schwiegereltern in Russland erreicht, machen diese sich auf den Weg nach New York, um die Ehe annullieren zu lassen. Für den Film gab es dieses Jahr die Goldene Palme in Cannes.

Regie: Sean Baker
Darsteller: Mikey Madison, Mark Eydelshteyn, Juri Borrisow


Voraussichtlich ab Donnerstag 31.10.

Marianengraben

Paula durchlebt eine tiefe Trauerphase, nachdem ihr kleiner Bruder Tim in Triest im Meer ertrunken ist. Von Schuldgefühlen geplagt, scheint ihr Lebenswille erloschen. Als sie auf den alten Griesgram Helmut trifft, der die Urne seiner Ex-Frau nach Italien fahren will, sieht sie endlich wieder einen Hoffnungsschimmer... Eine zu Herz gehende Geschichte über den Tod und darüber am Leben zu bleiben.

Regie: Eileen Byrne
Darsteller: Luna Wedler, Edgar Selge


Voraussichtlich ab Donnerstag 7.11.

September 5

5. September 1972: Die längste Sendung der Fernsehgeschichte vor dem größten Fernsehpublikum aller Zeiten. Das Sports-Team des US-Senders ABC bei den Olympischen Spielen 1972 in München hört um 4:40 Uhr morgens Schüsse im Quartier der Israeli. Eine Palästinensergruppe hat elf israelische Sportler als Geiseln in ihre Gewalt gebracht. Das ABC-Sports-Team übernimmt gegen die Widerstände der News-Abteilung die Live-Reportage über Satellit der 22 Stunden währenden Geiselnahme...

Regie: Tim Fehlbaum
Darsteller: Leonie Benesch, John Magaro, Ben Chaplin