Geplante Erstaufführungen in den nächsten Wochen:

voraussichtlich ab Donnerstag 22.5.
Oslo Stories: Sehnsucht
Monsieur Aznavour
Archiv der Zukunft
voraussichtlich ab Donnerstag 29.5.
The Phoenician Scheme
Saint-Exupéry – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen
Die Vorkosterinnen

Voraussichtlich ab Donnerstag 22.5.

Oslo Stories: Sehnsucht

Im Original ganz einfach „Sex“ betitelt, kreisen die Gespräche der Figuren einmal mehr um Beziehungen, Geschlechterrollen und auch die Sehnsucht nach einem erfüllten (Liebes)-leben.

Wenn Männer unter sich sind, dann reden sie am liebsten über Sex heißt es gerne. Doch was sich die beiden Freunde, die auch Kollegen in ihrem Job als Schornsteinfeger sind, sich erzählen, entspricht so gar nicht der Vorstellung von heterosexueller Sexualität. Minutenlang bleibt die Kamera zunächst auf dem Abteilungsleiter, der seinem Kollegen von einem wiederkehrenden Traum erzählt, in der ihm jemand einen besonders verführerischen Blick zuwirft, durch den er sich erstaunlich feminin fühlt. Nach einer Weile schwenkt die Kamera zum Kollegen, der nun seinerseits erzählt, nicht von einem Traum, sondern von einer realen Begegnung, von einem sexuellen Abenteuer. Allerdings nicht mit einer Frau, wie das Klischee vermuten ließe, sondern mit einem Mann...

Ähnlich wie in den beiden anderen Filme der „Oslo Trilogie“ zeigt sich auch in „Sehnsucht“ deutlich, dass Dag Johan Haugerud ein Literat ist, der in Worten denkt und keine Angst vor auffällig konstruierten Figurenkonstellationen hat. Mit größter Selbstverständlichkeit zeigt er seine zwei Kleinfamilien, die auf ihre Weisen die Norm repräsentieren – und unterläuft sie postwendend. Betonter als in den beiden anderen Filmen steht diesmal auch Oslo im Mittelpunkt, allerdings nicht die prestigeträchtige Architektur im Herzen der Stadt, sondern die Außenbezirke, mit ihren adretten, modernen Appartement-Blocks. Aus dem Blick von oben sieht man die Gebäude, so wie die beiden Schornsteinfeger die Stadt während der Arbeit betrachten, ein endloses Häusermeer, in dem jedoch nur scheinbar auch einheitliche Familien leben. Welche Vielfalt an Konstellationen, an Wünschen und Begehren es gibt, darum geht es auch in „Oslo Stories: Sehnsucht“, einen von drei Teilen einer ambitionierten Trilogie von Filmen, die nur lose nebeneinanderstehen. Nicht durch Figuren sind die Filme verbunden, sondern in viel loserer, freierer Form. Spielarten des Zwischenmenschlichen verhandelt Dag Johan Haugerud in seiner bemerkenswerten Trilogie, die es wert ist, am Stück oder zumindest an einem Wochenende gesehen zu werden.

Quelle: programmkino.de / Michael Meyns

Norwegen 2024
Regie & Buch: Dag Johan Haugerud
Darsteller: Jan Gunnar Roise, Thorbjorn Harr, Siri Forberg, Birgitte Larsen, Hadrian Jenum Skaaland, Theo Dahl, Anne Marie Ottersen.
Länge: 118 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 22.5.

Monsieur Aznavour

Die eindrucksvolle Verfilmung des Lebens von Chanson-Legende Charles Aznavour, die in Frankreich bereits ein ein Millionenpublikum begeisterte.

Paris in den 1930er Jahren. Als der kleine Charles für ein paar Münzen an einem Theaterstück mitwirkt, entdeckt er sein Talent für die Bühne und beschließt Sänger zu werden. Die Bedingungen dafür sind denkbar schlecht: Ohne Geld, als Sohn armenischer Einwanderer und mit einer ungewöhnlichen Stimme glaubt niemand an seinen Erfolg. Von unbändigem Ehrgeiz getrieben, scheut Charles weder Mühe noch Risiko und als die Chanson-Ikone Edith Piaf auf ihn aufmerksam wird, scheint der Ruhm zum Greifen nahe. Doch ist er für seinen Traum bereit, die Menschen zurückzulassen, die er liebt?

Die Regisseure auf die Frage nach ihren Erinnerungen an Charles Aznavour und das Wort “Monsieur” im Filmtitel: Grand Corps Malade: “Im „Monsieur“ unseres Titels, den wir nüchtern halten wollten, hört man die Größe dieser Persönlichkeit. Denn ja, Charles Aznavour war ein echter „Monsieur“. Als Autor, Komponist und Interpret mit einer internationalen und beständigen Karriere ist er vielleicht der größte Star des französischen Chansons. Ich bewundere ihn sehr als Künstler und als Mensch, den wir kennenlernen durften, mit dem ich die Ehre hatte, zu singen, und mit dem wir viel Zeit verbracht haben. Seine Energie hat uns getragen. Er war sehr lustig, liebte es kleine Scherze und Wortspiele zu machen. Er war ein guter Beobachter, neugierig auf alles und sehr aufmerksam gegenüber jungen Talenten, neuen Trends und Technologien; er interessierte sich für Rap, Slam”. - Mehdi Idir: “... sogar für Mode! Einfach alles! Er war auch ein respektvoller Mensch, der jeden siezte, außer die Leute, die er schon lange kannte. „Monsieur“ bezieht sich auch auf die französische Verankerung dieses Künstlers, der als Kind Geflüchteter in der ganzen Welt bekannt wurde; dieser Titel drängte sich für diesen Film auf, der hoffentlich international bekannt wird.”

Frankreich 2024
Regie: Mehdi Idir, Grand Corps Malade
Darsteller: Tahar Rahim, Bastien Bouillon, Marie-Julie Baup
135 Minuten
ohne Altersbeschränkung


Voraussichtlich ab Donnerstag 22.5.

Archiv der Zukunft

Wie in einem Rundgang erschließt ARCHIV DER ZUKUNFT die Institution, vor allem jene Orte, die bei einem regulären Museumsbesuch unsichtbar bleiben: Hier wird ein kürzlich verstorbener Löwe zur Präparation eingeliefert oder die Haltung eines Dinosauriers dem aktuellen Forschungsstand angepasst; dort wird die Venus von Willendorf digitalisiert oder ein prähistorisches Grab inklusive Feuerbestattung nachgestellt. Dazwischen: Pinzetten, Sägen, Scanner, DNA-Proben.
Neugierig, forschend, geduldig: Raum für Raum, Handgriff für Handgriff fängt die Kamera das Geschehen ein und legt Schicht für Schicht die Aufgaben,
Verantwortungen und Möglichkeiten eines Museums frei. Mit dem Blick des aufmerksamen Beobachters entwirft Regisseur und Kameramann Joerg Burger das Museum als einen Ort, an dem das physische Handwerk am Objekt immer auch mit Fragen nach Wissenskonstruktionen und deren inhärenten Machtbeziehungen einhergeht. Die Spezies Mensch – als vermeintlich Betrachtende und Wissende – wird in ihrer Beziehung zu Tier, Natur und Historie schließlich selbst beobachtet.

ARCHIV DER ZUKUNFT zeigt das Museum als eine Welt, die sich in ständiger Veränderung befindet: Die spektakulären Archivarien aus tausenden Jahren Naturund Menschheitsgeschichte werden durch Grundlagenforschung und den lebendigen Apparat des Museums immer wieder neu in der Gegenwart befragt, um in der Zukunft Geschichten zu erzählen

Ă–sterreich 2023
Dokumentarfilm
Regie: Joerg Burger
92 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 29.5.

The Phoenician Scheme

Intellektuell anregend und trotzdem unterhaltsam, mit symmetrischer Bildkomposition und sorgfältig ausgewählter Farbpalette: Wes Anderson ist zurück!

Im Mittelpunkt steht Zsa-Zsa Korda (Benicio del Toro), einer der reichsten Männer Europas, der in ein Netz aus Intrigen und Verrat verwickelt wird. Seine Tochter Liesl (Mia Threapleton), eine Nonne, und ihr Lehrer Bjorn Lund (Michael Cera) spielen zentrale Rollen in einer Geschichte, die sich um ein Familienunternehmen und eine angespannte Vater-Tochter-Beziehung dreht. Der Film entfaltet sich in einer Mischung aus Drama, Humor und Spannung, während die Charaktere mit Loyalität, Macht und moralischen Entscheidungen ringen.

*The Phoenician Scheme*, ein Film von Wes Anderson, ist eine Tragikomödie, die Spionage, Familiendynamik und persönliche Konflikte miteinander verwebt. Wes Anderson bleibt seinem unverkennbaren Stil treu und liefert mit *The Phoenician Scheme* eine visuell beeindruckende und emotional vielschichtige Erzählung. Die symmetrische Bildkomposition und die sorgfältig ausgewählte Farbpalette schaffen eine ästhetische Kulisse, die die komplexen Themen des Films unterstreicht. Die Darsteller, insbesondere Benicio del Toro und Mia Threapleton, überzeugen durch nuancierte Performances, die die inneren Konflikte ihrer Charaktere greifbar machen. Die Handlung ist durchzogen von Andersons typischem trockenen Humor, der die ernsten Themen wie Verrat und familiäre Spannungen auflockert, ohne ihre Bedeutung zu schmälern. Die Musik von Alexandre Desplat ergänzt die Atmosphäre perfekt und verstärkt die emotionale Wirkung der Szenen. Insgesamt ist *The Phoenician Scheme* ein Film, der sowohl intellektuell anregend als auch unterhaltsam ist und Andersons Fähigkeit zeigt, komplexe Geschichten mit Leichtigkeit und Stil zu erzählen.

USA 2025
Genre: Drama
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Benicio Del Toro, Tom Hanks, Bryan Cranston, Mia Threapleton


Voraussichtlich ab Donnerstag 29.5.

Saint-Exupéry – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen

Die wahre Geschichte über die tiefgreifende Freundschaft zwischen Antoine de Saint-Exupéry und Henri Guillaumet, die die Vorlage für eines der bekanntesten Bücher unserer Zeit bildet.

Argentinien, 1930: Antoine de Saint-Exupéry ist Pilot des französischen Luftpostdienstes und fliegt an der Seite des legendären Flugkapitäns Henri Guillaumet. Auf der Suche nach immer kürzeren Flugrouten durch die Anden, wagt Guillaumet eine gefährliche Passage und stürzt mitten in den eisigen Bergen ab. Mithilfe von Guillaumets Frau Noëlle begibt sich Saint-Exupéry auf die gefährliche Suche nach seinem Freund. Getrieben von unerschütterlicher Entschlossenheit und voller Hoffnung, Guillaumet zu finden, entdeckt Saint-Exupéry, dass seine außergewöhnliche Vorstellungskraft seine größte Stärke ist. Zehn Jahre später veröffentlicht Saint-Exupéry eines der berühmtesten Bücher der Welt – „Der kleine Prinz“.

Mit “Saint-Exupéry – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen” präsentiert Regisseur und Autor Pablo Agüero ein filmisches Abenteuer über den visionären französischen Schriftsteller und Piloten Antoine de Saint-Exupéry. Inspiriert von einer seiner größten Reisen erzählt der Film eine packende Geschichte über Mut, Freundschaft und Vorstellungskraft – die Grundpfeiler seines berühmtesten Werks „Der kleine Prinz“, das in über 548 Sprachen und Dialekte übersetzt wurde und zu den meistverkauften Büchern der Welt gehört. “Saint-Exupéry – Die Geschichte vor den kleinen Prinz” wartet mit einer beeindruckenden Besetzung auf: Neben den César-Preisträgern Louis Garrel („Die drei Musketiere – Milady“, „Little Women“) als Antoine de Saint-Exupéry und Vincent Cassel („Black Swan“, „Public Enemy No. 1“, „Gauguin“) als Flugkapitän Henri Guillaumet brilliert Diane Kruger („Inglourious Basterds“, „Aus dem Nichts“) als Guillaumets Ehefrau Noelle. “Saint-Exupéry” ist ein fesselndes Rennen gegen die Zeit, ein filmisches Abenteuer in den atemberaubenden Landschaften der Anden und eine berührende Geschichte über eine unerschütterliche Freundschaft – einer Geschichte, die die Vorlage für eines der bekanntesten Bücher unserer Zeit bildet.

Frankreich, Belgien 2025
Genre: Drama, Abenteuer
Regie: Pablo AgĂĽero
Darsteller: Louis Garrel, Diane Kruger, Vincent Cassel
98 Minuten


Voraussichtlich ab Donnerstag 29.5.

Die Vorkosterinnen

Herbst 1943: Berlin wird bombadiert und die junge Rosa Sauer flüchtet ins ländliche Ostpreußen, während ihr Mann als Soldat an der Ostfront kämpft.
In der Nähe des Dorfes befindet sich jedoch Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“: Rosa und andere Frauen werden von der SS zwangsrekrutiert und müssen als Vorkosterinnen für die Mahlzeiten dienen, die Hitler hier serviert werden. Die Situation eskaliert, als im Sommer 1944 das Attentat von Stauffenberg fehlschlägt und drakonische Maßnahmen die Folge sind. Den Frauen wird gewahr, dass das nächste Attentat auf Hitler vielleicht mit Gift erfolgen könnte und sie in Lebensgefahr schweben – zumal die rote Armee immer näher rückt. Als Rosa erfährt, dass eine der Frauen Jüdin ist, muss sie einen Weg finden, sich und ihre Freundin vor dem sicheren Tod zu retten.

Nach dem auf wahren Begebenheiten beruhenden italienischen Bestsellerroman inszenierte Regisseur Silvio Soldini (Brot & Tulpen) einen mitreiĂźenden Film ĂĽber weiblichen Widerstand in einem bisher kaum bekannten Kapitel der NS-Diktatur.

Prominent besetzt mit Elisa Schlott (Fremde Tochter, Das Boot) und Max Riemelt (Schlafende Hunde, Sense8, The Matrix Resurrections).

„Der Horror des Krieges, wie er noch nie erzählt wurde“ Today.it

„ein hochaktueller Film“ Movieplayer.it

„ein kraftvoller Beitrag, der die weibliche Erfahrung in Kriegszeiten sensibel und eindringlich auf die Leinwand bringt.“ Silenzio in Sala

Italien 2025
Regie: Silvio Soldini
Darsteller: Elisa Schlott, Max Riemelt, Alma Hasun, Emma Falck, Olga von Luckwald, Nicolo Pasetti
123 Minuten