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Kundschafter des Friedens 2
Sie sind wieder da! Sieben Jahre nach dem ersten Coup steigen die Ex-Top-Spione der DDR zur zweiten Runde in den Ring. Dem gut aufgelegten Ensemble macht die ostalgische Pointen-Parade sichtlich Spaß.
Dokumentarisch (semi-fake, versteht sich!) beginnt es. Anno 1972 landet Comandante Fidel Castro in Berlin-Schönefeld. Mit Split-Screen und rasanter Musik geht es weiter: „Romeo-Agent“ Harry (Winfried Glatzeder), der Frauenflüsterer, fotografiert im Schlafzimmer des US-Kommandanten in Berlin-West fleißig strenggeheime Dokumente des Klassenfeinds. Für seine Kundschafter-Kollegen Locke (der Logistiker - Thomas Thieme), Falk (der Spezialagent – Henry Hübchen) sowie Tamara (die Technikerin - Katharina Thalbach) wartet währenddessen eine brisante Mission. Auf der MS „Völkerfreundschaft“, die Castro gerade besucht, tickt eine Bombe, die in 58 Sekunden explodiert. 50 Jahre danach: Bei der Beerdigung von Geheimdienstchef Fuchs kommt das Angebot von Helene (Corinna Harfouch), der Tochter des Verstorbenen gerade recht: Papa Fuchs ist Besitzer jener „Ernst-Thälmann-Insel“, die dem aufgelösten Arbeiter- und Bauernstaat einst geschenkt wurde. In einem neuen Testament hat der Alte seine junge Liebhaberin zur Erbin gemacht, sehr zum Verdruss der Tochter, welche damit leer ausgeht. Es sei denn, das neue Dokument würde verschwinden und gegen das alte ausgetauscht...
Klingt klamottig? Klar! Arg albern? Auch! Macht aber wenig, denn diese Allstars-Altstars des DDR-Kinos spielen mit sichtlichem Vergnügen ihre liebenswert schrulligen Typen. In Zeiten von hektischem Holzhammer-Humor oder lärmender Krawall-Komik ist solch eine gemütliche Gag-Parade mit beschaulichem Tempo allemal eine angenehme Komödien-Alternative. Als „heitere Hommage an den alten Agentenfilm“ bezeichnete Regisseur Robert Thalheim seinen ersten Streich. In der Fortsetzung gehe es nun zudem „um universellere Themen, wie das Altern, den Wert von Lebenserfahrungen, und wie man die Zeit des letzten Lebensabschnitts eigentlich verbringen möchte.“ An der Story für einen dritten Streich der Spion-Senioren wird bereits getüftelt. Vorausgesetzt, die Publikumsabstimmung an der Kinokasse fällt positiv aus – womit durchaus zu rechnen ist!
Quelle: programmkino.de / Dieter Oßwald
Deutschland 2024
Regie: Robert Thalheim
Darsteller: Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Katharina Thalbach, Winfried Glatzeder, Thomas Thieme
91 Minuten
ab 12 Jahren
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