TRAUMFABRIK  in der Schauburg
WIM WENDERS 1967-2023: Eine filmische Rundreise durch die Bildwelten des Kinovisionärs
PARIS, TEXAS

am Sonntag, 8. Dezember um 15 Uhr in Originalfassung mit deutschen Untertiteln


Am Sonntag, den 08.12. geht unsere Filmreihe „Traumfabrik“ #27 weiter. Um 15 Uhr sehen Sie
PARIS, TEXAS (OmU).

Familiendrama, Heimkehr und Einsamkeit

Travis läuft durch die Wüste bis er zusammenbricht. Sein Bruder bringt den seit Jahren Vermißten nach L.A., wo er seinem Sohn wiederbegegnet. Gemeinsam machen sich beide auf die Suche nach der Mutter. Erst am Ende enthüllt sich die Ursache der Familientragödie.

Zusammen mit Forum Wissenschaft und Gesellschaft (FORUM) und Studium Generale, KIT wird auch diese Ausgabe in der Schauburg durchführt und von einem Filmseminar begleitet.

Die 27. Traumfabrik lädt ein, einen vielseitigen Filmemacher wieder bzw. neu zu entdecken: Wim Wenders gestaltete in den 70ern die Blütezeit des Neuen Deutschen Films mit. Er war Mitgründer des Filmverlags der Autoren, in dem junge Filmemacher ihre wirtschaftliche und künstlerische Unabhängigkeit wahren konnten. Seine Filme faszinieren durch klare Handschrift, ruhigen Erzählrhythmus, die konzentrierte Bildsprache mit ausdrucksstarken, perfekt kadrierten Bildern (an der Kamera oft Robby Müller) sowie durch stimmige Soundtracks von erheblicher emotionaler und stilistischer Bandbreite, aus Rock’n’Roll und Punk, Kompositionen von Jürgen Knieper, Ry Cooder oder Nick Cave.


Wie üblich gibt es in der Traumfabrik vor jedem Film eine Mikroeinführung, danach, zum Gedankenaustausch, ein Kinogespräch.


PARIS, TEXAS
Land/Jahr: Deutschland/Frankreich 1984
146 Min
4K DCP Restaurierung 2024
Goldene Palme Cannes
Drehbuch: Sam Shepard
Kamera: Robby Müller
Musik: Ry Cooder.
Mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski, Dean Stockwell, Aurore Clément, Bernhard Wicki






 


NEU in der Schauburg
THE OUTRUN
auch in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln


Herausragend inszenierte stürmische Reise einer jungen Frau zu sich selbst, in der Hauptrolle brillant besetzt mit Saoirse Ronan, die die Seele ihrer Figur komplett offenlegt.

Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt Rona (Saoirse Ronan) in ihre Heimat auf den entlegenen Orkney-Inseln zurück. Während sie die einzigartige Landschaft, in der sie aufgewachsen ist, wiederentdeckt, vermischen sich ihre Kindheitserinnerungen mit der letzten, von Sucht geprägten Zeit. Ihr damaliger Aufbruch in die Stadt und die folgenden ausschweifenden Jahre in London endeten in einem schmerzhaften Absturz. Doch nach und nach wird die Begegnung mit der rauen Natur der Inseln zu einer Chance auf ein neues Leben.


Die Hauptrolle in dem autobiographischen Drama um Aufbruch und Neuanfang hat die vierfach Oscar-nominierte Saoirse Ronan („See how they run“, „Little Women“, „Lady Bird“) übernommen. An ihrer Seite spielen der Primetime Emmy Award-nominierte Paapa Essiedu („I May Destroy You“, „Men“) und BAFTA-Gewinner Stephen Dillane („Alex Rider“) sowie Saskia Reeves („Slow Horses“). Der Film basiert auf den gleichnamigen Memoiren von Amy Liptrot, in Deutschland unter dem Titel „Nachtlichter“ erschienen, die auch gemeinsam mit Nora Fingscheidt das Drehbuch geschrieben hat. Nach ihrem überragenden und preisgekrönten Regiedebüt „Systemsprenger“ und „The Unforgivable“ mit Oscar-Preisträgerin Sandra Bullock in der Hauptrolle ist “The Outrun” nun die dritte Regiearbeit von Nora Fingscheidt. Amy Liptrots Buch stand wochenlang auf den britischen Bestsellerlisten und wurde 2016 mit dem Wainright Prize und 2017 mit dem PEN Ackerley Prize ausgezeichnet. Inzwischen wurde es in fünfzehn Sprachen übersetzt. In Deutschland ist „Nachtlichter“ 2017 im btb Verlag erschienen. Der Verlag Canongate nahm „Nachtlichter“ in die Liste der modernen Klassiker „The Canons“ auf.


THE OUTRUN
Land/Jahr: D / GB 2024
Regie: Nora Fingscheidt
Darsteller: Saoirse Ronan, Paapa Essiedu, Stephen Dillane
119 Minuten
ab 12 Jahren





NEU in der Schauburg
TONI UND HELENE




Zwei ungleiche Seniorinnen begegnen einander im Pflegeheim und finden sich wenig später auf einem abenteuerlichen Roadtrip wieder. Komödie mit geschliffenen Dialogen und tollem Cast.

Story: Helene (Christine Ostermayer), eine einst gefeierte Theaterdiva, lebt zurückgezogen in einer Seniorenresidenz. Mit weit über 80 und der Diagnose einer unheilbaren Krankheit hat sie sich bereits einen Termin in einer Sterbeklinik organisiert. Nur mit der Anreise gibt es Probleme, denn Madame kann ihren Jaguar nicht mehr selbst fahren. Der Neffe (Manuel Rubey) verweigert jede Hilfe als Chauffeur für die letzte Reise, als konservativer Politiker muss er schließlich auf seine Karriere achten. Dafür bringt das Schicksal unerwartet Toni (Margarethe Tiesel) ins Spiel. Die patente Lebenskünstlerin muss sich nach einem Sturz vorübergehend in eben dieser Residenz erholen. Die anfängliche Abneigung der beiden unfreiwilligen Zimmernachbarinnen weicht langsam einer ziemlich besten Freundschaft und so sitzt das ungleiche Damen-Duo bald im stattlichen Oldtimer und fährt gen Schweiz...


“Toni und Helene” strotzt vor Spielfreude, geschliffenen Dialogen, Situationskomik und Charme – und erzählt mit Leichtigkeit über ernste Themen. Sabine Hiebler („Chucks“, „Anfang 80“) und Gerhard Ertl („Chucks“, „Anfang 80“) inszenieren zusammen einen Film über späte Neuanfänge, letzte Fragen und die Leichtigkeit im Schweren. Mit dabei die zwei fulminanten Hauptdarstellerinnen Christine Ostermayer („Anfang 80“, „Ein bisschen bleiben wir noch“) und Margarethe Tiesel („Grießnockerlaffäre“, „Der Fall Collini“), einem Hauch von „Thelma und Louise“ und vielen weiteren Publikumslieblingen wie Julia Koschitz, Manuel Rubey, Thomas Mraz, Julia Jelinek, Stefanie Sargnagel, David Scheid und Reinhard Nowak.


TONI UND HELENE
Land/Jahr: Österreich 2024
Regie: Gerhard Ertl, Sabine Hiebler
Darsteller: Julia Koschitz, Manuel Rubey, Margarete Tiesel, David Scheid, Tina Masafret
95 Minuten
ab 6 Jahren



 

 

NEU in der Schauburg
A DIFFERENT MAN
in englischer Originalfsssung mit/ohne deutsche Untertitel


Eine Gesichtsoperation soll einem Schauspieler zur Wunschrolle verhelfen. Außergewöhnliche Geschichte, in der die Gegensätze aus überzeugter Selbst- und missverstandener Fremdwahrnehmung eine zerstörerische Dynamik entwickeln.

Der ambitionierte, aber erfolglose Schauspieler Edward leidet an Neurofibromatose, einer starken Gesichtsdeformation. Als ihm die Gelegenheit geboten wird, unterzieht er sich einem radikalen medizinischen Eingriff, um sein Aussehen drastisch zu verändern. Doch das Leben mit seinem neuen Traumgesicht verwandelt sich schnell in einen Albtraum, als ihm die Rolle seines Lebens, für die er geboren wurde, entgeht. Davon besessen, das Verlorene zurückzugewinnen, verliert sich Edward in den tiefen Abgründen seiner eigenen Psyche.


Aaron Schimbergs (“Chained for Life”) provokativer, gewagter und origineller Film “A Different Man” ist ein düster-komischer Thriller, der in die dunkle Zone eintaucht zwischen dem, was wir sind, und dem, wie die Welt uns sieht. Der Film folgt dem einsamen New Yorker Edward, dem die seltene Gelegenheit geboten wird, sein Gesicht zu verändern, um in einer anderen Realität wiedergeboren zu werden. Doch je mehr sich die Dinge in Edwards Leben ändern, desto mehr bleibt alles beim Alten. Einerseits kann er physisch zu einem anderen Menschen werden, der seine alte Haut abstreift, und als Person, die sein altes Leben nicht wiedererkennt, neu anfangen. Andererseits kann er der Ironie nicht entkommen, dass er immer noch nicht der Mensch ist, der er sein will. Der Film ist unheimlich humorvoll und erzeugt einen Sog aus Paranoia wie ein klassischer Film Noir. Mit seiner starken filmischen Vision setzt der Genre-Mix zudem einen visuellen Meilenstein. Der New Yorker Autor und Regisseur Aaron Schimberg reiht sich mit seinem dritten Film in die Riege der amerikanischen Filmemacher*innen ein, die meisterhaft komödiantische Spannung und detailreiche Geschichten verbinden, die die Welt aus nie dagewesenen Blickwinkeln zeigen. Wie manipulierbar ist das Gewissen? Wie eng ist es mit Tatsächlichkeiten und Wahrnehmungen verbunden? Was passiert, wenn wir sehen, wie sich jemand das für uns bestimmte Schicksal aneignet? Diese Fragen wirbeln umher, wenn Neid, Bedauern, Frustration und Eifersucht Edwards Schicksal ebenso verändern wie sein umgestaltetes Gesicht.


A DIFFERENT MAN
Land/Jahr: USA 2024
Regie: Aron Schimberg
Darsteller: Sebastian Stan, Miles G. Jackson, Patrick Wang, Neal Davidson
112 Minuten




NEU in der Schauburg
REINAS




Lima im Sommer 1992. Elena und ihre Mädchen Lucia und Aurora bereiten ihre Abreise von Peru, wo sich soziale und politische Unruhen breitmachen, in die USA vor. Mit widersprüchlichen Gefühlen blicken die drei ihrem Abschied entgegen – von ihrem Land, von Familie und Freund:innen und von Carlos, Vater und Ex-Ehemann. Der, ein charmanter Luftibus, hat sich schon lange kaum mehr blicken lassen.


Nun, als das Reisedatum näher rückt, versucht er, sich seinen Töchtern wieder anzunähern...


REINAS

Land/Jahr: Schweiz, Peru, Spanien 2023
Regie: Klaudia Reynicke
Darsteller: Abril Gjurinovic, Luana Vega, Gonzalo Molina, Jimena Lindo, SusiI Sánchez
110 Minuten
ab 12 Jahren