DAVID LYNCH WERKSCHAU in der Schauburg
THE STRAIGHT STORY

am Donnerstag, 30. März um 21 Uhr in englischer Originalfasung

 


Sehen Sie THE STRAIGHT STORY (engl. OV) am Donnerstag, 30.03. um 21 Uhr in unserer Werkschau von David Lynch.

Nachdem der 73jährige Alvin Straight erfährt, dass sein Bruder ernsthaft erkrankt ist, setzt er sich kurzerhand auf seinen Rasenmäher, um ihn im 500 Kilometer entfernten Wisconsin zu besuchen.

Kontrastprogramm nach dem Horrorkracher Lost Highway: Fast untypisch linear, klar, leicht wehmütig, aber grundoptimistisch und mit starker Kamera, begleiten wir unseren Protagonisten durch die USA.


THE STRAIGHT STORY

Land/Jahr: Frankreich, USA 1999
Darsteller: Richard Farnsworth, Sissy Spacek, Jane Galloway Heitz
111 Minuten
ohne Altersbeschränkung




 


KLASSIK LIVE in der Schauburg
Giuseppe Verdi: FALSTAFF

am Samstag 1. April um 18.30 LIVE aus METropolitan Opera New York

 


Am Samstag, 01. April sehen Sie um 18:30 Uhr LIVE aus New York Giuseppe Verdi: FALSTAFF mit Michael Volle, Ailyn Pérez, Hera Hyesang Park, Christopher Maltman und Bogdan Volkov unter Dirigent Daniele Rustioni.

Verdis letztes Meisterwerk beruht auf Shakespeares „Die Lustigen Weiber von Windsor“. In der musikalischen Fassung dieser herrlichen Komödie singt der deutsche Bariton Michael Volle als schurkischer Ritter Falstaff seine erste Verdipartie an der Met. Dieser wird von einem Trio kluger Frauen lustvoll gequält und erhält seine wohlverdiente Strafe. Robert Carsens viel gepriesene Inszenierung spielt auf dem Land im England des 20. Jahrhunderts. The International Herald Tribune feierte sie als „einfallsreichen Hingucker“.


Giuseppe Verdi: FALSTAFF
Dirigent: Simone Young
Produktion: Robert Carsen
Besetzung: Lise Davidsen, Isabel Leonard, Erin Morley, René Barbera, Günther Groissböck
ca. 280 Minuten (2 Pausen)
Gesungen in Deutsch (mit deutschen Untertiteln)




 


NEU in der Schauburg
SISI & ICH



 


Die Geschichte der Kaiserin Sisi und ihrer Hofdame Gräfin Irma. Schwarze Komödie, die als Satire beginnt und in den tiefen Abgründen dr menschlichen Seele endet.

Die Kaiserin Sisi (Susanne Wolff) ist in der letzten Hälfte Ihres Lebens angelangt. Gräfin Irma (Sandra Hüller) findet sie, umgeben von Frauen, in einer Art adligen Kommune in Griechenland, ein ganzes Universum entfernt von der Etikette des österreichischen Hofes. Sisi lebt in absoluter Freiheit, in der weder ihre Kinder noch Ihr Mann Kaiser Franz Joseph eine Rolle spielen. Wichtig ist nur, dass keine Langeweile aufkommt und dass die Kaiserin selbst die Regeln des Spiels bestimmt. Irma verliebt sich Hals über Kopf in die mitreißend charismatische Sisi und ihre modernen Ideen. Gemeinsam reisen sie, wohin sie die Laune trägt. Und alles könnte ewig so weiter gehen, wäre Sisi nicht Kaiserin. Die Welt greift nach ihr, um sie zu brechen. Und so sehr sich Irma und Sisi auch dagegen wehren, am Ende bleibt ihnen nur ein fataler Weg, der die beiden Frauen für immer miteinander verbinden wird.

Was würdest Du sagen, wenn Du plötzlich für die berühmteste und begehrteste Frau Deines Jahrhunderts arbeiten dürftest? Mit ihr um die Welt reisen und die Chance hättest, vielleicht sogar ihre beste Freundin zu werden? All das könnte so schön sein. Hättest Du Dich dabei nicht unsterblich in sie verliebt. Was für ein Desaster. So geht es Gräfin Irma in “Sisi & ich”, dem neuen Kinofilm von Frauke Finsterwalder. “Sisi & ich” beginnt wie Frauke Finsterwalders weltweit ausgezeichneter Film “Finsterworld” als Satire und endet in den tiefen Abgründen der menschlichen Seele. Das Drehbuch wurde von Frauke Finsterwalder und dem Schriftsteller Christian Kracht (“Eurotrash”, “Faserland”, “Imperium”) geschrieben. In den Hauptrollen sind die mehrfach ausgezeichnete Sandra Hüller (“Toni Erdmann”) als Hofdame Irma und Susanne Wolff (“Styx”) als Kaiserin Sisi zu sehen.


SISI & ICH
Land/Jahr: Deutschland, Schweiz, Österreich 2020
Regie: Frauke Finsterwalder
Darsteller: Sandra Hüller, Susanne Wolff, Stefan Kurt, Georg Friedrich, Markus Schleinzer, Angela Winkler, Maresi Riegner
131 Minuten
ab 12 Jahren





 

NEU in der Schauburg
THE ORDINARIES



 


Paula muss beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Originelle Gesellschaftssatire mit Science-Fiction Elementen, die nur so vor Ideen quer durch die Filmgeschichte sprüht

In einer fabelhaften Welt, streng unterteilt in Haupt-, Nebenfiguren und Outtakes, steht Paula vor der wichtigsten Prüfung ihres Lebens: sie muss beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Paula will ein glamouröses Leben mit einer eigenen Storyline, aufregenden Szenen und voller Musik – nicht wie ihre Mutter, die als Nebenfigur im Hintergrund arbeitet. Sie ist Klassenbeste im Klippenhängen, beherrscht Zeitlupe und panisches Schreien im Schlaf – nur das Erzeugen emotionaler Musik will ihr einfach nicht gelingen. Auf der Suche nach einer Lösung, stößt sie auf Ungereimtheiten zum Tod ihres Vaters, einer heldenhaften Hauptfigur. Ihre Nachforschungen führen sie zu den verachteten, unterdrückten Outtakes, Menschen mit Filmfehlern, am Rande der Gesellschaft. Doch anstatt auf gefährliche Rebellen, trifft sie dort auf gebrochene Figuren mit echten Emotionen, die in einer ungerechten Welt versuchen zu überleben. Paula beginnt zu zweifeln – an sich, an ihrem Platz in der Geschichte und an denen, die diese erzählen.

Voller Witz und Kreativität und mit großer Liebe zum Detail erzählt Sophie Linnenbaum in “The Ordinairies” eine überraschende Parabel, die in einer fiktiven, in drei Klassen geteilten, ‚Film-Welt‘ spielt. Gleichzeitig ist “The Ordinairies” ein metaphorisches und politisches Plädoyer für eine bessere Zukunft, frei von Ausgrenzung und Diskriminierung. Für die originelle Gesellschaftssatire mit Science-Fiction Elementen, die erzählerisch und visuell nur so vor Ideen quer durch die Filmgeschichte sprüht, wurden die Regisseurin und die beiden Produzentinnen Britta Strampe und Laura Klippel beim Filmfest München mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet, beim First Steps Award gewann der Film in der Kategorie „Abendfüllender Spielfilm“. Mit Fine Sendel, Sira-Anna Faal, Jule Böwe, Noah Tinwa, Denise M’Baye, Henning Peker, Pasquale Aleardi und vielen anderen ist der Film bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar besetzt. Das Drehbuch schrieb Sophie Linnenbaum gemeinsam mit Michael Fetter Nathansky.


THE ORDINARIES
Land/Jahr: Deutschland 2022
Regie: Sophie Linnenbaum
Darsteller: Fine Sendel, Jule Böwe, Henning Peker, Sira-Anna Faal
120 Minuten
ab 12 Jahren



NEU in der Schauburg
LARS EIDINGER - SEIN ODER NICHT SEIN



 


Begnadeter Schauspieler oder eitle Nervensäge? An Lars Eidinger scheiden sich die Geister.

Dokumentarfilm, der sich um eine Annäherung an den Schauspieler bemüht und zu einem bemerkenswert sensiblen, hellsichtigen Porträtfilm wird.

Ein wenig scheint sich Lars Eidinger in den letzten drei Jahren zurückgezogen zu haben, sicher wegen Corona, vielleicht aber auch als Reaktion auf den Gegenwind, der ihm Anfang 2020 entgegenschlug, als er eine Luxustasche im Design einer ALDI-Tüte designte und sich damit vor einem Obdachlosenlager fotografieren ließ. Zum ersten Mal schlug dem Schauspieler nicht nur Kritik entgegen, sondern auch Häme und aggressive Ablehnung, was für einen fraglos eitlen, fraglos aber auch sensiblen Menschen wie Eidinger eine ungewohnte Erfahrung gewesen sein muss. Kurz danach nahm der Dokumentarfilmregisseur Reiner Holzener Kontakt zu Eidinger auf, man verstand sich gut genug, um das Wagnis eines Porträtfilms einzugehen, ein Wagnis deswegen, weil Eidinger sich – abgesehen von seinem Privatleben, das komplett ausgespart bleibt – in dem kaum 90 Minuten langen „Lars Eidinger – Sein oder nicht Sein“ erstaunlich offen, ungeschminkt und verletzlich zeigt.

Als roter Faden der Dokumentation dienen Holzener Proben und Premiere des „Jedermann“ in dessen Hauptrolle Eidinger 2021 in Salzburg zu sehen war. Eine sehr gute dramaturgische Entscheidung, denn dadurch verzichtet Holzener auf ein Abhaken der Lebens- und Arbeitsstation Eidingers. Wenn man dann Momente bei den Jedermann-Proben beobachten kann, bei denen Eidinger während einer besonders emotionalen Passage auf einmal beginnt, den in seinen Augen etwas unaufmerksamen Regisseur anzubrüllen oder ihm bei der Besprechung einer Szene die Tränen kommen, begreift man endgültig, wie sehr dieser Mann für seinen Beruf, seine Leidenschaft brennt. Eidinger mag bisweilen anecken, manchmal nerven, aber jemand der mit solcher Emphase, mit ganzem physischem und psychischem Einsatz auf der Bühne oder vor der Kamera steht muss man zumindest respektieren. Das herausgearbeitet zu haben macht Reiner Holzeners „Lars Eidinger – Sein oder nicht Sein“ zu mehr als einer hagiographischen Dokumentation: Ein sensibles, hellsichtiges Porträt über einen geborenen Schauspieler.


LARS EIDINGER - SEIN ODER NICHT SEIN

Dokumentation
Land/Jahr: Deutschland 2022
Regie: Reiner Holzemer
Darsteller: Lars Eidinger
91 Minuten