DEUTSCHLANDPREMIERE in der Schauburg
HEIMATWEH
am Freitag, 13. September um 20 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin Gülsel Özkan sowie der Filmcrew Ludger Pfanz, Jens Willms, Dominic Thiel und Eleanora Pfanz
Die Premiere findet in Anwesenheit der Regisseurin
Gülsel Özkan sowie der Filmcrew Ludger Pfanz, Jens Willms, Dominic Thiel und
Eleanora Pfanz statt. Im Anschluss an die Vorführung wird es ein Filmgespräch
geben, gefolgt von einem gemeinsamen Get-together.
Die Veranstaltung findet am Freitag, den 13. September
um 20:00 Uhr im Filmtheater Schauburg, Marienstraße 16, 76137 Karlsruhe, statt.
Der Empfang beginnt bereits um 19:00 Uhr.
Online-Tickets erhalten Sie hier!
Man tauscht normalerweise mit Waren, nicht mit Menschen. Doch von dem
"Bevölkerungsaustausch" zwischen Griechenland und der Türkei vor hundert
Jahren waren über 2 Millionen Menschen betroffen. Griechinnen aus
Anatolien und Türkinnen aus Griechenland mussten ihre Heimat
verlassen.Heute soll jeder Fünfte in Griechenland und jeder Fünfzehnte
in der Türkei Nachfahr*in dieser systematischen Entwurzelung sein. Neben
den im 20. Jahrhundert aufkommenden Nationalstaatsideen war vor allem
religiöse Zugehörigkeit eine Trennlinie, die zu Gewaltexzessen und
Vertreibungen führte. Die Idee einer nach ethnischen und religiösen
Prinzipien organisierten Umsiedlung hat unvorstellbares Unglück und
Elend auf beiden Seiten der Umgesiedelten erzeugt. Ein bis heute nicht
geheiltes "Heimatweh".Bis heute wissen nur wenige über diese Zeit. In
den Massakern und Vertreibungen liegen nicht nur unendliche Tragödien
begraben, sondern auch ein wichtiger Teil der Geschichte des 20.
Jahrhunderts, der zu einem grausamen Vorbild, ja nahezu zu einem Modell
wurde. Die bis heute schwelenden Konflikte zwischen der Türkei und
Griechenland haben ihre Wurzeln in den historischen Erinnerungen und
Traumata, die für die griechische als auch die türkische Identität
essenziell sind. Mit den Kampfbegriffen: Nation und Religion. Es scheint
die Zeit heilt alles, nur nicht die Wunden.
HEIMATWEH
Land/Jahr: Deutschland 2023
Regie: Gülsel Özkan
mit Despina Tsouflidou, Fi̇rdevs Tuncay, Jorgos Kotzaeridis
85 Minuten
125 JAHRE ALFRED HITCHCOCK in der Schauburg
DER UNSICHTBARE DRITTE
am Sonntag, 15. September um 17 Uhr in 35mm und englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Am Sonntag, den 15.09. um 17 Uhr geht es weiter
in die Welt von Alfred Hitchcock. Sehen Sie DER
UNSICHTBARE DRITTE (35mm, OmU).
Ein unbescholtener Werbefachmann gerät ins Visier einer aggressiven
Spionageorganisation. Er ist bald ununterbrochen auf der Flucht, muss um sein
Leben fürchten und versucht verzweifelt die Umstände aufzudecken
Geniestreich von Hitchcock, dessen Showdown am Mount Rushmore in die
Annalen der Filmgeschichte einging
125
Jahre alt wäre der Großmeister des Suspense am 13.08.2024 geworden. Das ist
Grund genug dem Mann Tribut zu zollen, der die Grundfeste der Filmästhetik, wie
wir sie heute kennen, definierte. Männliche Antihelden, dominante Frauen oder
sympathische Kriminelle machte er salonfähig. Seine filmischen Mittel um den
Dolly-Zoom (aus „Vertigo“), die raffinierten MacGuffins (ein Element, daß die
Handlung stark vorantreibt, aber inhaltlich obsolet ist) und natürlich seine
neu entwickelte Suspense (der Zuschauer weiß mehr als die Filmcharaktere)
machten ihn zum Überregisseur. Er arbeitete in England, später für Hollywoods
Traumfabrik und erzwang dort einen neuen Stand für Filmregisseure. Hitchcock
war nicht Willens nur ein Quentchen der Kontrolle über seine Filmprojekte
abzugeben. Er bestand darauf, vom Drehbuch zu den Storyboards, bis hin zur
Kamera, Musik, Schnitt und Besetzung das letzte Wort zu haben. Sein immenser
Erfolg ebnete ihm diesen Anspruch. Wir zeigen einen Querschnitt aus seinem sehr
reichhaltigen Oevre und beginnen in den 30er Jahren, streifen die 3D-Technik in
den 50ern und enden mit seinen größten Erfolgen „Psycho“ und „Die Vögel“.
DER UNSICHTBARE DRITTE
Land/Jahr: USA 1959
Darsteller: Cary Grant, Eva Marie Saint, James Mason
136 Minuten
ab 12 Jahren
FILMREIHE "RACHE" in der Schauburg
GLADIATOR
am Dienstag, 17. September um 21 Uhr in englischer Originalfassung
Weiter geht unsere Filmreihe zum Thema Rache es
am Dienstag, 17.09. um 21 Uhr mit GLADIATOR (engl. OV).
Als der Kaiser Marcus Aurelius im sterben
liegt, bittet er Maximus, der ein gefeierter Feldherr ist, seine Nachfolge
anzutreten. Doch Marcus Aurelius Sohn möchte die Nachfolge seines Vaters selber
antreten und ordnet die Execution Maximus an. Diesem gelingt die Flucht mit dem
Hintergedanken an Rache.
Altes
klingonisches Sprichwort: „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert
wird“. Mit dem Filmstart von LOVE LIES BLEEDING beschäftigen wir uns mit einem
Motiv, das so manchen Regisseur zu Höchstleistungen angetrieben hat. Wir denken
an KILL BILL, CARRIE oder EIN MANN SIEHT ROT. Quentin Tarantino, Brian de Palma
und Francis Ford Coppola sehen Pedro Almodovar, Ingmar Bergman oder Gaspar Noe
tief in die Augen. Kräftig durchatmen und rein ins Land der Selbstjustiz.
GLADIATOR
Land/Jahr: USA 2000
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Djimon Hounsou, Joaquin Phoenix, Richard Harris, Russell Crowe
Laufzeit: ca. 145 Minuten
NEU in der Schauburg
TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND
auch in Originalfassung mit deutschen Untertiteln
In Form eines
Roadmovies erzählt der Film vom schwierigen Umgang mit der Vergangenheit und
einem Vater-Tochter-Verhältnis, das von ihm geprägt und belastet ist.
Polen, 1991. Nach dem Ende des Kalten Krieges öffnet sich
der Eiserne Vorhang. Auch die jüdisch-amerikanische Journalistin Ruth (Lena
Dunham) will die Gelegenheit nutzen, um endlich Antworten über ihre
Vergangenheit zu erhalten. Zusammen mit ihrem Vater Edek (Stephan Fry) reist
sie in dessen alte Heimat, wo Edek und seine vor einem Jahr verstorbene Frau
1940 vertrieben und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurden. Auch
dorthin führt das ungleiche Vater-Tochter-Duo die Spurensuche. Während Edek der
Reise nur widerwillig zugestimmt hat und seine Vergangenheit lieber ruhen
lassen möchte, bohrt Ruth unaufhörlich, in der Hoffnung, klare Antworten zu
bekommen. Nur langsam versteht sie, dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist und
erfährt gerade dadurch viel über ihren Vater, ihre Familie und sich selbst.
Gerade in Zeiten, in denen der Antisemitismus zunimmt, scheint es
angebracht, sich mit der deutschen Vergangenheit zu beschäftigen, mit Zweitem
Weltkrieg und Holocaust und den nicht nur emotionalen Folgen, die diese
Verbrechen hatten. Insofern könnte man Julia von Heinz „Treasure“ als Film
verstehen, der genau zur richtigen Zeit kommt. So wie seine Form, das
Roadmovie, bewegt sich Julia von Heinz’ Film auf einer geraden Straße, nimmt
keine überraschenden Abzweigungen, verfährt sich nicht einmal in Sackgassen,
sondern malt das, was vom ersten Moment sichtbar wird, beflissentlich aus. Mit
Stephen Fry und Lena Dunham bietet der Film immerhin zwei Hauptdarsteller auf,
die perfekt gecastet wirken. Dunham, vor allem bekannt aus der Serie „Girls“,
spielt erneut eine besserwisserische New Yorkerin, die nur langsam versteht,
dass auch sie nicht alles versteht, während der Engländer Fry einmal mehr einen
jovialen Bär von einem Mann gibt, der seine sensible Seite lange zu verstecken
weiß. Mal niederträchtigen, mal sympathischen Polen begegnet das Duo, besucht
Orte der Vergangenheit, erst die alte Wohnung, die längst von Polen
beschlagnahmt wurde, dann die Fabrik, die der Familie einst gehörte und
schließlich Auschwitz, in jedem Moment souverän gefilmt.
TREASURE - FAMILIE IST EIN FREMDES LAND
Land/Jahr: Deutschland/ Frankreich 2023
Regie: Julia von Heinz
Genre: Drama
Buch: Julia von Heinz und John Quester, nach dem Roman „Zu viele Männer“ von Lily Brett
Darsteller: Lena Dunham, Stephen Fry, Zbigniew Zamachowski, Iwona
Bielska, Maria Mamona, Wenanty Nosul, Klara Bielawka, Magdalena Celówna
Laufzeit: 112 Minuten
FSK: 12
NEU in der Schauburg
BEETLEJUICE BEETLEJUICE
in englischer Originalfassung mit/ohne Untertitel
Im lang erwarteten
Fortsetzungsfilm von Visionär Tim Burton öffnen sich einmal mehr die Grenzen
zwischen Diesseits und Jenseits und laden zur Grusel-Party des Jahres ein!
Beetlejuice ist wieder da! Nach einer unerwarteten
Familientragödie kehren drei Generationen der Familie Deetz nach Winter River
zurück. Das Leben von Lydia, die noch immer von Beetlejuice heimgesucht wird,
gerät völlig aus den Fugen, als ihre rebellische Teenager-Tochter Astrid das
rätselhafte Modell der Stadt auf dem Dachboden entdeckt und das Tor zur Welt
der Toten unbeabsichtigt geöffnet wird. Sowohl im Diesseits als auch im
Jenseits braut sich alsbald Unheil zusammen. Nur eine Frage der Zeit also, bis jemand
den Namen Beetlejuice dreimal ausspricht und der spitzbübische Dämon
zurückkehrt, um seine ganz eigene Art von Chaos zu verbreiten.
Beetlejuice ist zurück! Der Oscar-nominierte, einzigartige Kreativvisionär
Tim Burton und Oscar-Kandidat und Hauptdarsteller Michael Keaton haben sich
erneut zusammengetan: „Beetlejuice Beetlejuice“ ist die lang erwartete
Fortsetzung von Burtons preisgekröntem Klassiker „Beetlejuice“. Keaton schlüpft
einmal mehr in die kultige Rolle der Titelfigur. Auch Oscar-Kandidatin Winona
Ryder („Stranger Things“, „Little Women“) als Lydia Deetz sowie die zweifache
Emmy-Preisträgerin Catherine O’Hara („Schitt’s Creek“, „Nightmare Before
Christmas“) als Delia Deetz gehören wieder zum Cast. Neu im Schauspielensemble
sind Justin Theroux („Star Wars – Episode VIII: Die letzten Jedi“, „The
Leftovers“), Monica Bellucci („Spectre“, „Matrix“-Filme), Arthur Conti („House
of the Dragon“) in seinem Spielfilmdebüt, die für einen Emmy nominierte Jenna
Ortega („Wednesday“, „Scream VI“) als Lydias Tochter Astrid sowie
Oscar-Kandidat Willem Dafoe („Poor Things“, „Van Gogh – An der Schwelle zur
Ewigkeit“). Tim Burton hat sich längst sein eigenes Genre geschaffen. Bei
„Beetlejuice Beetlejuice“ führte er Regie nach einem Drehbuch von Alfred Gough
& Miles Millar („Wednesday“), das auf einer Story von Gough & Millar
und Seth Grahame-Smith („The LEGO® Batman Movie“) basiert. Die darin
enthaltenen Figuren wiederum erschufen Michael McDowell & Larry Wilson.
BEETLEJUICE BEETLEJUICE
Land/Jahr: USA 2023
Regie: Tim Burton
Darsteller: Michael Keaton, Jenna Ortega, Willem Dafoe, Monica Bellucci, Catherine O Hara
104 Minuten
NEU in der Schauburg
DAS FLÜSTERN DER FELDER
Das Künstlerpaar
Welchman bringt den Roman „Die Bauern“ von Wladyslaw Stanislaw Reymont auf die
große Leinwand und erschafft erneut eine bildgewaltige Komposition aus Kino,
Malerei und Animation.
Polen im späten 19. Jahrhundert. Die junge Jagna lebt in
einem Dorf, das geprägt ist von Klatsch und Tratsch, vom Wandel der
Jahreszeiten, von bunten Traditionen – und von einem tief verwurzelten
Patriarchat. Jagna wird dem mächtigsten Bauern im Dorf versprochen, doch
eigentlich liebt sie dessen Sohn, den rebellischen Antek. Als sie zum Spielball
der Männer wird, lehnt sich Jagna auf und nimmt ihr Schicksal selbst in die
Hand.
Nach dem Publikumserfolg „Loving Vincent“ erschafft das Regie-Duo DK und
Hugh Welchman mithilfe von über 100 Künstlern erneut ein visuell berauschendes
Meisterwerk aus unzähligen handgemalten Ölbildern. Basierend auf dem mit dem
Literaturnobelpreis ausgezeichneten Roman „Die Bauern“ von Władysław Reymont
erzählt “Das Flüstern der Felder” entlang der Jahreszeiten die beeindruckende
wie bewegende Geschichte einer jungen Frau, die nicht bereit ist, sich einem
ungerechten System zu fügen. DK Welshman: “Dass Reymont ein Autor der Jungen
Polen war, gab uns die Gelegenheit, seine Prosa mit den Werken der Maler dieser
Epoche zu verbinden. Die Bewegung der Jungen Polen umfasst viele Kunstformen
und Stile, aber im Kern geht es darum, die polnische Identität und Kultur zu
feiern und Polen als stark und lebendig zu zeigen, obwohl es zu dieser Zeit von
fremden Mächten besetzt war. Wir griffen auf die Werke polnischer Ölmaler aus
dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zurück und kombinierten das mit Film-
und Animationstechniken des 21. Jahrhunderts. Wir beziehen uns auf die Werke
von über 30 Malern, von Michał Gorstkin-Wywiórski bis Ferdynand Ruszczyc, aber
vor allem zitieren wir Józef Chełmo´nski aus der realistischen Schule. Der
Look, den ich für den Film mit Piotr Dominak geschaffen habe, basierte auf
unserer eigenen Kunsterziehung. Wir sind mit diesen Gemälden aufgewachsen, wir
sind immer noch voller Leidenschaft für sie und dieser Film gibt uns die
Chance, diese Leidenschaft mit dem Publikum in Polen und der ganzen Welt zu
teilen”.
DAS FLÜSTERN DER FELDER
Land/Jahr: Polen, Serbien, Litauen 2023
Regie: Dorota Kobiela, Hugh Welchman
Darsteller: Kamila Urzedowska, Robert Gulaczyk, Miroslaw Baka, Sonia Mietielica, Ewa Kasprzyk
Laufzeit: 114 Minuten
FSK: 12
NEU in der Schauburg
UEBEN ÜBEN ÜBEN
Wie man den
Anspruch, moralisch integer zu leben, sich aber auch selbst zu verwirklichen,
in Einklang bringen kann, davon erzählt Laurens Pérol in seinem Regiedebüt.
Die junge Trine (Kornelia Melsæter) ist Klimaaktivistin,
träumt aber auch davon, mit ihrer Trompete ein Engagement am Opernhaus in Oslo
zu bekommen. Als sie eines Tages eine Einladung zum Vorspielen erhält, steht
sie vor einer schwierigen Entscheidung. Da sie auf den weit im Norden des
Landes gelegenen Lofoten lebt, wäre es sinnvoll und praktisch, mit dem Flugzeug
in die Hauptstadt zu fliegen. Doch fliegen kommt für Trine nicht in Frage und
so macht sie sich auf den Weg, um per Anhalter zum Vorspielen zu kommen. Auf
dem Weg begegnen ihr unterschiedliche Menschen, die ihr einen Lift geben, bei
denen sie übernachten kann, die sie aber auch mit der Sinnhaftigkeit ihrer
Entscheidung konfrontieren. Angesichts des winzigen Anteils am CO² Ausstoß, für
den Norwegen verantwortlich ist, wäre es doch eine lässliche Sünde, wenn sie,
zumal aus wichtigen beruflichen Gründen, einmal fliegt.
Mit ihrem gelben Anorak und der Wollmütze erinnert Trine unweigerlich an
die Klimaikone Greta Thunberg, die vor einigen Jahren vormachte, was es heißt,
konsequent zu agieren: Zur Generalversammlung der Vereinten Nationen nahm
Thunberg nicht einfach einen Flug nach New York, sondern fuhr per Segelboot
über den Atlantik. Kritik gab es zwar auch für diese Aktion, viel richtiger und
integrer kann man sich aber kaum verhalten. Interessante, sehr zeitgemäße
Fragen also, die der aus Deutschland stammende, in Norwegen lebende Laurens
Pérol in seinem Regiedebüt „Üben Üben Üben“ zu verhandeln sucht. Gefilmt wie
ein Dokumentarfilm, mit wackeliger Handkamera immer nahe an Trine dran,
versucht Laurens Pérol ein relevantes, ethisch komplexes Thema anzugehen.
ÜBEN ÜBEN ÜBEN
Land/Jahr: Norwegen, Deutschland 2023
Regie: Laurens Pérol
Darsteller: Kornelia Melsæter
79 Minuten
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