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Sa, 08.04. - Premiere in Anwesenheit von Regisseurin und Autorin Heike Fink

Olaf Jagger

Eine Sensation erschütterte im Herbst 2022 die deutsche Show- und Kino-Landschaft: Der vielseitige Künstler Olaf Schubert hatte herausgefunden, dass Mick Jagger möglicherweise sein Vater sein könnte. Spaßige Mockumentary.

Eigentlich fängt alles ganz harmlos an: Olaf Schubert räumt den Keller im Haus seiner Eltern auf, und zufällig ist ein Filmteam dabei, mit dem er Aufnahmen für seinen eigenen YouTube-Kanal machen will. Vor einiger Zeit ist seine Mutter verstorben, die zu DDR-Zeiten Moderatorin beim Jugendradio DT 64 war, und Olaf Schubert sichtet den Nachlass. Er kramt in Erinnerungen, sortiert aus und da … findet er zwischen ordentlich beschrifteten alten Tonträgern mit Interviews – Renft, Nina Hagen, Ute Freudenberg – auch eines mit der Aufschrift „1965, Mick Jagger – Münster“. Tatsächlich erkennt er die Stimme seiner Mutter wieder, als er – technisch sehr aufwändig - das beinahe 60 Jahre alte Tonband abspielt, und die andere Stimme … sie klingt tatsächlich wie Mick Jagger. Aber wie ist das möglich? Wie hätte seine Mutter Annemarie, als junge DDR-Bürgerin hinter Mauer und Stacheldraht, jemals Kontakt mit dem Rockstar aufnehmen können? Olaf Schubert will der Sache unbedingt auf den Grund gehen...

Mockumentarys sind rar gesät, auch im deutschen Film, aber sie können sehr witzig und unterhaltsam sein, wenn sie gut gemacht und originell sind – so wie “Olaf Jagger”. Dafür verantwortlich ist die Filmemacherin Heike Fink, die auch das Drehbuch schrieb und gemeinsam mit Olaf Schubert eine Art Schubiversum schuf, eine komplett neue Familiengeschichte, auf der sich die Recherche aufbaut. Die unterhaltsame Geschichte über Olaf Schuberts geheimnisvolle Herkunft ist prinzipiell ein klassisches Mockumentary, also ein fiktionaler Dokumentarfilm. Auf den ersten Blick setzt er sich ganz seriös und ernsthaft mit einem Thema auseinander, das er auf den zweiten Blick parodiert bzw. auf die Schippe nimmt. Zu den (ungeschriebenen) Gesetzen der Mockumentarys gehört nicht nur, dass sich echte und falsche Informationen mischen, sondern auch, dass dies so elegant wie möglich passiert. Denn über das gesamte Mockumentary verteilt gibt es ein Wiedersehen mit Persönlichkeiten aus der DDR-Pop- und Rockgeschichte, die viel Freude daran haben, an diesem Spaß mitzuwirken.

2023 Deutschland
Regie: Heike Fink
Laufzeit: 100 Minuten
FSK: 6


Internet-Links

Trailer OLAF JAGGER